2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle

Eine fast makellose Titelverteidigung

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Wenn Schiedsrichter im Vordergrund stehen, hat dies meist nur einen Grund: Eine strittige Entscheidung hat für großen Wirbel gesorgt. Beim Hallenmasters der Schiedsrichter im Fußballverband-Niederrhein dürfen die Unparteiischen beweisen, dass sie es auch sportlich drauf haben.

Gerade dem Kreis Solingen ist dies wieder in besonderem Maße gelungen. In der Wuppertaler Bayerhalle verteidigte die Schiedsrichtervertretung gegen 13 andere Kreise ihren Masters-Titel in beeindruckender Manier.

Für die Solinger hatte sich die Lage bereits nach den fünf Begegnungen am ersten Turniertag entspannt. Der Einzug ins Viertelfinale war der Truppe nach einem Remis und vier Siegen bereits sicher. Doch das letzte Vorrundenspiel verloren die Solinger gegen den Kreis Essen Süd/Ost mit 1:3 und verschenkten damit die Tabellenführung. "Ganz klar", sagt Toni Pisaniello. "Da haben die Jungs zu lange gefeiert. Es hat schon Tradition, dass wir das erste Spiel am Morgen nach der Players-Night verlieren." Pisaniello hatte die Schiedsrichter jahrelang betreut, doch diesmal war er nur als Ratgeber für den neuen Trainer Björn Sträßer tätig. "Das war aber gar nicht nötig. Björn hatte alles gut im Griff."

Durch den verpatzten Gruppensieg kam es im Viertelfinale zum Prestigeduell gegen den Wuppertaler Kreis. In der Partie zeigten die Solinger ihre ganze Klasse. Die Mannschaft verfügt schließlich auch über einige gestandene Fußballer. Sebastian Zupanic etwa spielt für den BV Gräfrath, Riccardo Montepeloso für den Sportring. Außerdem war Mustafa Ozun von Gencelerbirligi Opladen dabei. Ihre technische Überlegenheit spielte die Truppe gegen Wuppertal voll aus. Zupanic traf doppelt, Hendrick Paul, Mario Thomasa und Georg Kuckelberg waren ebenfalls mit sehenswerten Toren erfolgreich.

Wer allerdings dachte, Schiedsrichter würden auf dem Feld besonnener agieren als Durchschnittsfußballer, sah sich getäuscht. In vielen Partien gingen die Unparteiischen engagiert in die Zweikämpfe. Im Viertelfinale verlor ein Wuppertaler Schiedsrichter sogar die Fassung. Er legte sich mit dem Publikum an, dass ihn nach einigen fragwürdigen Aktionen ausgebuht hatte. "So verhält sich doch kein Schiedsrichter", kommentierte Pisaniello. Die Solinger aber standen über den Dingen. Im Halbfinale gegen Mönchengladbach/Viersen gewannen sie genau wie im Finale gegen Duisburg/Mülheim/Dinslaken mit 3:1 und holten damit zum insgesamt vierten Mal den Masters-Titel. Erfolgreichster Toschütze war Mustafa Ozun mit sieben Treffern. Außerdem wurde Frank Durst zum besten Torhüter des Turniers gewählt.

Aufrufe: 08.1.2013, 00:42 Uhr
Rheinische Post / trdAutor