2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Schulmäßig: Schott-Kicker Srdjan Baljak (rechts) flankt an Elversbergs Marc Gross vorbei. 	Foto: Foto: hbz/Jörg Henkel
Schulmäßig: Schott-Kicker Srdjan Baljak (rechts) flankt an Elversbergs Marc Gross vorbei. Foto: Foto: hbz/Jörg Henkel

Eine Abwehr, die keine ist

Vogelwilder TSV Schott Mainz kassiert 3:5-Pleite gegen SV Elversberg II

So kompliziert klang Ali Cakicis Plan gar nicht. „Wenn wir unsere Hausaufgaben in der Defensive erledigen, sollten wir das Spiel gewinnen können“, hatte der Trainer des TSV Schott Mainz vor dem Oberliga-Duell mit dem SV Elversberg II vorausgesagt. Ja, wenn. Was die deutlich favorisierten Hausherren stattdessen in der Defensive anboten, reichte nicht einmal für die Benotung „sie haben sich bemüht“. Die logische Konsequenz: eine 3:5 (1:3)-Niederlage gegen einen Gegner, der „vom Fußballerischen her eigentlich kein gutes Spiel gemacht hat“. Sagt, wohlgemerkt, Gäste-Trainer Timo Wenzel.

Dass die Saarländer die schwächste Defensive der Liga stellen, sah man von Beginn an. Doch in dieser Hinsicht ließen sich die Mainzer erneut auch nicht lumpen. 13 Gegentore gab es in den jüngsten drei Heimspielen, eine katastrophale Bilanz, zu der man kräftig selbst beitrug. Serdal Günes' zu kurze Rückgabe, die Roni Cifti per Heber verwertete (5.), Yannick Rinkers Kopfball in den Lauf von Janik Michel (28.), Manuel Schneiders Hinfaller bei Michels simplem Richtungswechsel (38.), dann noch zwei Kontertore (Pascal Gherram/47., Michel zum Dritten/58.) – die Mainzer Verteidigungsleistung war eines Oberligisten nicht würdig. „Eine schwache Leistung“ sah Rinker, „das betrifft aber die ganze Mannschaft. Es ist nicht fair, es nur auf die Abwehrspieler zu schieben, die oft eins gegen eins stehen.“

Wenn man, wie es der Mainzer Philosophie entspricht, hoch gestaffelt attackiert, muss das Gegenpressing stimmen, oder wenigstens die Absicherung bei Gegenstößen. Und die direkten Duelle im Rückwärtsgang sollten öfter mal gewonnen werden. Doch nichts davon, stattdessen herrschte, vielleicht auch vom 8:2-Hinrundensieg befeuert, die ganz große Leichtigkeit vor, mit viel Spielfreude und noch mehr Laissez-faire. „Heute haben wir den Kopf gewaschen bekommen“, musste Cakici zugeben, der bereits das frühe 0:1 als Schlüssel ansah: „Wir müssen die Mentalität entwickeln, dass wir uns von so einem Gegentor nicht beirren lassen. Wenn wir ein Ding kriegen, kippen wir.“

Da hilft all der höchst sehenswerte Offensivwirbel, den das technisch versierte TSV-Team regelmäßig entfacht, auch nicht weiter. Igor Heizmann nach Günes' langem Einwurf (13.) sowie Edis Sinanovic per Abstauber (51.) und mit einem Schlenzer ins obere Eck (75.), jeweils nach Can Özers Vorarbeit, brachten aus all den Angriffen unterm Strich viel zu wenig Zählbares zustande. Wobei drei Tore gegen einen Abstiegskandidaten eigentlich genügen sollten. Stattdessen steht die vierte Pleite im fünften Rückrundenspiel zu Buche. Angesichts dieser Bilanz „dürfen wir das Thema Klassenerhalt nicht aus den Augen verlieren“, mahnt Cakici.

TSV Schott Mainz: Manthe – Günes (37. Bilotta), Schneider (66. Soultani), Kühn, Schlosser – Sinanovic, Sakai, Rinker, Heizmann – Baljak, Özer.

Aufrufe: 013.3.2016, 18:00 Uhr
Torben SchröderAutor