2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Martin Häming

Ein Spie­ler für be­son­de­re Spie­le

Egal, ob beim 1. FC Vier­sen oder da­vor bei der SpVg. Oden­kir­chen: Tay­fun Yil­maz nimmt bei Trai­ner Ke­mal Kuc ei­ne be­son­de­re Rol­le ein. Ge­gen Lür­rip traf er vier­mal.

Es ist im Mann­schafts­sport oft so: Be­son­de­re Spie­ler ent­schei­den be­son­de­re Spie­le. In Lür­rip zeig­te Be­zirks­li­gist 1. FC Vier­sen am ver­gan­ge­nen Wo­chen­en­de sei­ne bis­lang schlech­tes­te Sai­son­leis­tung und ge­wann trotz­dem 4:2 – weil er in Tay­fun Yil­maz den über­ra­gen­den Mann auf sei­ner Sei­te hat­te.

Wir schrei­ben die 89. Mi­nu­te auf dem Sport­platz am Wei­ers­weg. So­eben hat Tay­fun Yil­maz die Vier­sener mit sei­nem drit­ten Tref­fer mit 3:2 in Füh­rung ge­bracht. Nun steht der 26-Jäh­ri­ge zum Frei­stoß aus 17 Me­tern be­reit. Ein kur­zer Blick und der Rechts­fuß be­för­dert den Ball un­ter der Mau­er hin­durch ins Tor – der Schluss­punkt ei­ner laut Chef­trai­ner Ke­mal Kuc „phä­no­me­na­len Leis­tung“. Yil­maz al­ler­dings ist das re­la­tiv egal: „Wich­tig war, dass wir die drei Punk­te ge­holt ha­ben.“ Und es sind ver­mut­lich auch sol­che Aus­sa­gen, die Kuc so an sei­nem An­grei­fer schätzt. „Er ist bei na­he­zu je­dem Trai­ning und Spiel an­we­send, stellt sich im­mer in den Dienst der Mann­schaft und geht vor­ne­weg“, er­klärt der Ser­be, der ihn vor der Sai­son ei­gens an den Ho­hen Busch lots­te. Dass er dies tat, kommt nicht von un­ge­fähr, schließ­lich ar­bei­te­ten bei­de be­reits zu­sam­men.

Im Ja­nu­ar 2016 hol­te Kuc Yil­maz aus­ge­rech­net vom 1. FC Vier­sen nach Oden­kir­chen und sah di­rekt, „dass er gro­ßes Po­ten­zi­al und ei­ne ho­he in­di­vi­du­el­le Qua­li­tät hat. An­fangs man­gel­te es an der Ar­beit im de­fen­si­ven Be­reich, das hat er aber schnell ge­lernt“. Knapp vier Jah­re ar­bei­ten Yil­maz und Kuc nun zu­sam­men – kein Wun­der al­so, dass auch Yil­maz voll des Lo­bes ist: „Er ist ein Trai­ner, der viel Wert auf Dis­zi­plin legt. Sei­ne Ein­stel­lung und die Art, wie er ar­bei­tet, ist ein­zig­ar­tig.“

Die ge­mein­sa­me Wert­schät­zung geht so­gar so weit, dass Yil­maz in Kuc‘ Sys­tem kei­ne fes­te Po­si­ti­on hat. „Er ist ein Spie­ler, der sei­ne Frei­hei­ten braucht“, er­klärt der 40-Jäh­ri­ge. Und sein Schütz­ling zahlt ihm dies mit gu­ten Leis­tun­gen zu­rück. Im Aus­wärts­spiel bei Tu­Ra Brüg­gen et­wa, wo der 1. FC im ers­ten Ab­schnitt ge­hö­rig un­ter Druck stand, brauch­te der Mann mit tür­ki­schen Wur­zeln ei­ne ein­zi­ge Chan­ce kurz vor der Pau­se, um die Par­tie vor­zu­ent­schei­den. Yil­maz ver­letz­te sich dort, stand ge­gen Vorst nicht im Ka­der und auch sein Ein­satz in Lür­rip stand auf der Kip­pe. In Ab­spra­che mit Kuc ent­schied er sich, den­noch zu spie­len – und lie­fer­te auf ein­drucks­vol­le Art und Wei­se ab. Und so ist Yil­maz viel­leicht nicht nur ei­ner der Spie­ler, die be­son­de­re Spie­le ent­schei­den, son­dern auch im Ver­gleich mit Klei­nen­broich, Jü­chen und Menn­rath über Auf­stieg und Nicht­auf­stieg.

Aufrufe: 021.11.2019, 14:01 Uhr
RP / saleAutor