Ein sonderbarer Sieg?

So lief das Spiel

Schon zu Beginn kam ein Problem zum Vorschein: Frankreich wirkte auf dem Feld verloren und ideenlos. Kylian Mbappé kam früh zum Abschluss (2. Minute), jedoch ohne große Gefahr für Australien. Die größte Gelegenheit der ersten Halbzeit hatte Australien, als Lloris mit einer tollen Parade den Schuss von Mitspieler Tolisso abwehrte (17.).

Danach wurde das Spiel langsamer. Es gab null Pässe zwischen Griezmann und Mbappé sowie Griezmann und Dembelé. Die drei Angreifer haben nicht zusammengespielt. Alle drei blieben zumeist im Zentrum und waren kaum auf den Außen zu finden. Das Spielniveau war niedrig gegen eine Mannschaft, die nur einen Schuss auf das Tor abgab – und das war ein Elfmeter.

In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel lebendiger mit je einem Elfmeter für beide Mannschaft sowie eines Eingriffs des Videoschiedsrichters, der auf Strafstoß für Frankreich entschied, den Griezmann verwandelte (58.). Aber die Führung währte nicht lange, weil Samuel Umtiti einen Handelfmeter verursachte: 1:1 nach 62 Minuten.

Frankreich blieben noch 30 Minuten, um die erneute Führung zu erzielen. Bei einem Ballbesitz von 55 % für die Franzosen war die Partie sehr zerfahren. Für die Überraschung sorgte dann Paul Pogba, dessen Schuss von einem australischen Verteidiger abgefälscht wurde und von der Latte knapp hinter die Torlinie flog: 2:1. Die schweren letzten zehn Minuten überstanden die Franzosen und gingen somit als Sieger vom Platz.

Während Brasilien, Deutschland, Spanien, Portugal und Argentinien sieglos blieben, konnte Frankreich als bis dato einziger Favorit siegen.

Die Probleme

Vielleicht kann man von einem Frischeproblem sprechen. Vor allem Mbappé und Dembelé fehlte die Spritzigkeit. Die frühe Anstoßzeit war für viele Spieler ungewohnt. Auch die Aufstellung mutete ohne Giroud seltsam an. Dieser wurde zuletzt immer wieder angezweifelt, obwohl er mittlerweile mehr Länderspieltore als Zinedine Zidane geschossen hat.

In eine WM zu starten ist nie leicht, wie man auch bei Brasilien und anderen Favoriten gesehen hat. Besser machen wollen es "Les Bleus" am Donnerstag (17 Uhr) gegen Peru.