2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
Jubel nach der Vorentscheidung: Winterbachs Bastian Kessel (vorne) freut sich nach seinem Tor zum 4:1 – einer wahren Willensleistung, bei der er sich gegen drei Weinsheimer durchsetzte – mit Teamkollege Johannes Lenhart (rechts).	Foto: Martin Imruck
Jubel nach der Vorentscheidung: Winterbachs Bastian Kessel (vorne) freut sich nach seinem Tor zum 4:1 – einer wahren Willensleistung, bei der er sich gegen drei Weinsheimer durchsetzte – mit Teamkollege Johannes Lenhart (rechts). Foto: Martin Imruck

Ein Sieg des Willens

Top-Spiel Bezirksliga Nahe +++ Kampfstarke Winterbacher profitieren bei 4:3 in Weinsheim von zahlreichen Fehlern der Gastgeber +++ Viele Diskussionen, wenig Spielfluss

Weinsheim. Es war nicht das Wochenende der Fußballer von der SG Weinsheim. Für alle drei Mannschaften setzte es Niederlagen. Für die „Dritte“ die erste Pleite der Saison und für die „Erste“ eine extrem ärgerliche. Mit 3:4 (1:3) verlor die Mannschaft von Marc Förster gegen den SV Winterbach. „Wir wollten heute einen extrem wichtigen Dreier holen, aber nach zehn Minuten hättest du schon wieder heimgehen können“, haderte der SGW-Trainer mit einem katastrophalen Auftakt seines Teams. In Minute vier griff Weinsheims Schlussmann Andreas Endres bei einer flachen Hereingabe vorbei, Benedikt Bernd war, am Boden liegend, zur Stelle. „Irgendwie“, lachte der Spielertrainer des SVW nach Spielschluss, habe er den Ball über die Linie gedrückt. „Ich war mit der ganzen Körperfläche zur Stelle, am Ende war es glaube ich der Oberschenkel. Aber Hauptsache drin.“ Nur fünf Minuten später legte Jonas Kunz nach. „Du fängst dir zwei Hütten und weißt gar nicht, warum du die gefangen hast. Winterbach war einfach ein bisschen bissiger und hat vor allem die Tore gemacht“, brachte es Marc Förster auf den Punkt.

Benedikt Bernd pflichtete seinem Gegenüber bei: „Wir wussten, dass Weinsheim hier von Anfang bis Ende kämpfen würde. Den Kampf haben wir angenommen, die Zweikämpfe gesucht und einen Großteil davon gewonnen.“ Spielerisch, auch da waren sich beide Seiten einig, war es auf dem seifigen Rasen keine Offenbarung.

Mitte der ersten Hälfte schienen die Hausherren den Fehlstart verarbeitet zu haben, kamen hin und wieder in aussichtsreiche Positionen. „Von einem Chancenplus will ich nicht sprechen, aber wenn wir die Dinger machen, geht es zumindest unentschieden aus“, ist sich Förster sicher. Niklas Mittwich besorgte immerhin den Anschluss (24.). „Spielerisch hatten wir in dieser Phase ein paar gute Aktionen, dann bekommst du das Dritte“, schildert Förster das SGW-Dilemma, das Johannes Lenhart nutzte (43.). „Dann sammelst du dich in der Pause, kommst raus und fängst dir das vierte“, schüttelt Marc Förster den Kopf. Bastian Kessel traf für Winterbach nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff zum 4:1. „Vielleicht waren wir ein bisschen frischer, vielleicht habe ich auch in der Kabine die richtigen Worte gefunden, aber man hat einfach gesehen, dass wir es mehr gewollt haben“, beschreibt Benedikt Bernd den Schlüssel zum Erfolg.

Weinsheims Steven Thiel traf zwar umgehend zum 2:4 (53.), doch wirklich zwingend, wurden die Hausherren nicht. Nach dem Platzverweis gegen Johannes Lenhart (wiederholtes Foulspiel/76.) verpasste es die SGW auch, aus der Überzahl Profit zu schlagen. Durch die dämliche Ampelkarte gegen Maximilian Walg, der wegen Ballwegschlagens und Trikotziehens binnen fünf Minuten seinen Kredit bei Schiedsrichter Hamza Harambasic (SG Eintracht) verspielte, war schnell wieder Gleichzahl hergestellt (81.). „Selbst ein Punkt wäre heute zu wenig gewesen. Man muss in den entscheidenden Situationen einfach geil sein, das Tor zu machen“, ärgerte sich Marc Förster nach Schlusspfiff.

Nachdem Niklas Mittwich mit dem 3:4 nochmal für Spannung gesorgt hatte (90.), reichte es in der dreiminütigen Nachspielzeit jedoch nicht mehr zum Lucky Punch. „In der Summe war der Sieg sicher verdient. Diesen Willen brauchen wir auch in den kommenden Wochen“, schaut Winterbachs Benedikt Bernd nach vorne. Nächste Woche wartet gegen Hackenheim, das nächste Sechs-Punkte-Spiel, während Weinsheim beim Tabellenführer Hüffelsheim nichts zu verlieren hat.

Weinsheim: Endres – Fischer (57. Stellwagen), Walg, Kurz, Mayer – Kuß, Mittwich, Rheinländer (57. Daugherty), Bubach – Biegeler – Thiel.

Winterbach: Espenschied – Hirsch, Schlich, Weichel, M. Lenhart – Klein – Kessel (82. Herrmann), Kunz, J. Lenhart, Hennrich – Bernd.



Aufrufe: 027.10.2019, 20:45 Uhr
Martin ImruckAutor