2024-05-02T16:12:49.858Z

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Meiningens Kapitän Groß bemüht sich, Ruhe ins Spiel zu bringen.
Meiningens Kapitän Groß bemüht sich, Ruhe ins Spiel zu bringen. – Foto: Artur Kraus

Ein Punkt zum Saisonauftakt

A-Junioren-Verbandsliga St. 3: Meiningen tritt in Steinbach-Hallenberg an und nimmt einen Punkt mit nach Hause.

Die Saison startete für die beiden Verbandsligateams aus dem Fußballkreis Rhön-Rennsteig mit gleich zwei direkten Duellen: zuerst empfing der VfL Meiningen die Piraten im Maßfelder Weg zur ersten Pokalrunde, nur eine Woche später traten die Theaterstädter in der Menz-Arena zum Ligaauftakt an.

Im Pokal hatte der VfL einen 0:2-Rückstand in ein 3:2 drehen können. Eines war aber klar geworden: der Aufsteiger aus Steinbach-Hallenberg war kein Kanonenfutter für die Jungs von Manuel Theierl, die bereits in der vergangenen Saison in Thüringens höchster Nachwuchsspielklasse kickten. Das wurde auch am Sonntag schnell klar: Die Meininger Abwehr tut sich von Beginn an schwer mit dem tempointensiven Spiel des Heimteams. Jake Schindler und Marcel Bischoff gelingt es nicht nur einmal, die Defensive um VfL-Kapitän Willy Groß zu überlaufen. Die erste Torgefahr geht dennoch von den Gästen aus: Nach zwei Minuten jagt Hugo Sauerbrey einen Freistoß direkt an die Unterkante Torlatte, Michalke vergibt jedoch den Nachschuss. In der elften Minute erreicht schließlich Bischoff einen langen Ball aus dem Mittelfeld, die Theaterstädter reagieren zu träge und Balog im Meininger Gehäuse bleibt chancenlos.

– Foto: Artur Kraus

Auch nach der Führung gelingt es den Gastgebern immer wieder, ins letzte Drittel der gegnerischen Hälfte einzudringen. In dieser Phase ist die Elf von Christian Hutterer die klar bessere Mannschaft, gefährliche Offensivaktionen der Gäste beschränken sich trotz des höheren Ballbesitzes im Mittelfeld auf Standardsituationen. So bringen sich die Grün-Weißen letztlich selbst um die Führung: Nach einer Abseitsstellung landet der Freistoß des Heimteams bei Parlesak, der völlig unbedrängt auf das Tor zulaufen und zum 1:1 verwandeln kann.

Die Meininger Abwehr verliert weiter an Ruhe, nachdem der angeschlagene Rechtsverteidiger Fabian Ender schon nach 25 Minuten verletzungsbedingt den Platz verlassen muss. Auf den letzten Metern fehlt der Heimmannschaft aber die Entschlossenheit, sodass der zweite Treffer nicht gelingen will.

Erst gegen Ende der zweiten Halbzeit fangen sich die Gäste wieder und erhöhen den Drang nach vorne. Mai und Sauerbrey suchen den Abschluss auch mal aus der zweiten Reihe, Lichtenheld hält seinen Kasten aber sauber. Mit dem Stand von 1:1 geht es in die Pause.

In der zweiten Hälfte büßt der heimische Angriff an Geschwindigkeit ein. Das Tempo der ersten Halbzeit macht sich bemerkbar, offensiv zeigen die Kreisstädter nun wieder mehr. Einzelne Chancen werden von Meiningens Keeper unterbunden. Auf der anderen Seite schlagen Meiningens Flügelspieler immer wieder gute Flanken in den Strafraum, die aber entweder in den Armen von Lichtenheld landen oder vom stark aufspielenden Jona Brandt geklärt werden. Das Spiel wird insgesamt ruppiger, auf beiden Seiten werden gelbe Karten verteilt.

In der 65. Minute der Schock-Moment für die Heimelf: der Meininger Innenverteidiger Konsolke, den offenbar niemand auf dem Schirm hatte, kommt an der Linie des Fünfmeterraums zum Kopfball und schickt die Kugel für Lichtenheld unhaltbar in Richtung langes Eck. Zum Torerfolg fehlen Millimeter, der Ball prallt am Innenpfosten ab und Steinbach-Hallenbergs Schlussmann kann ihn sichern.

Die Retour folgt einige Minuten später. Einen Schuss von Marcel Bischoff muss Balog bei verstellter Sicht per Flugeinlage ins Aus lenken. Steinbach-Hallenbergs Ausdauer neigt sich jedoch dem Ende. Es ist klar, dass das auszehrende Anlaufen der blauen Defensivreihe bald zum Erfolg führen muss, bevor die Luft raus ist. Zum Glück für die Gastgeber geht der Plan auf: Der eingewechselte Franz Rein erzielt zehn Minuten vor Schluss die erneute Führung.

Das Heimteam will sich nun hinten festsetzen, keine Chancen der Meininger mehr zulassen. Dabei sind sie jedoch zu hastig, nur Sekunden später setzt sich Collaku gegen Abwehr und Torwart durch. Wieder ist es Brandt, der in höchster Not knapp vor der Linie noch zwischen Ball und Tor kommt. Kurz darauf muss Lichtenheld einen Freistoß von Sauerbrey abfangen. Wenig später rettet selbiger auch per Flugkopfball vor Parlesak. Aber nicht nur die Piraten wirken nach dem 2:1 unkoordiniert.
– Foto: Artur Kraus
Die Meininger Viererkette agiert jetzt wieder wacklig, lässt den anlaufenden Heimstürmern zu viele Räume. Groß holt sich für ein vollkommen unnötiges Trikotziehen die gelbe Karte, die Nervosität bei den Gästen ist deutlich spürbar.

– Foto: Artur Kraus
Erleichterung dann in der 87. Minute: Parlesak erobert den Ball in der gegnerischen Hälfte und umkurvt die Abwehr. Allein gegen Lichtenheld bleibt er souverän und sorgt für den erneuten Ausgleich. Die Heimabwehr, die eigentlich eine sehr gute Leistung aufs Feld brachte, verspielte mit nur zwei Aussetzern gegen einen effizienten und eiskalten Marcel Parlesak zwei Punkte. Das 2:2 bleibt dann auch bis zum Pfiff des Unparteiischen Daniel Hofmann bestehen, der gemeinsam mit seinen Assistenten für die gute Spielleitung zu loben ist.

Unterm Strich steht ein leistungsgerechtes Remis, das beide Mannschaften mit etwas Glück (oder etwas weniger Pech) zu ihren Gunsten hätten drehen können.

Aufrufe: 021.9.2020, 15:15 Uhr
Artur KrausAutor