2024-04-25T14:35:39.956Z

Halle
Selfie mit Meisterpokal und -teller: Patrick Wurm hält den Erfolg von Türkspor Augsburg bei der schwäbischen Futsalmeisterschaft im Bild fest.   F.: Walter Brugger
Selfie mit Meisterpokal und -teller: Patrick Wurm hält den Erfolg von Türkspor Augsburg bei der schwäbischen Futsalmeisterschaft im Bild fest. F.: Walter Brugger

Ein neuer Name

Türkspor Augsburg gewinnt zum ersten Mal den schwäbischen Hallentitel +++ Im Finale gegen Neugablonz ging es erst mal darum keine Fehler zu machen

Ausgelassene Feiern von Sensationssiegern gehörten bei der schwäbischen Hallenmeisterschaft in der jüngeren Vergangenheit schon fast zur Gewohnheit. Diesmal ging aber alles etwas gelassener zu, obwohl sich der neue Meister Türkspor Augsburg erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die Siegerliste eintragen durfte. Statt selbst unendliche Freudentänze zu veranstalten, stellten sich die Landesliga-Kicker immer wieder in neuen Formationen zu einer endlosen Serie von Fotos auf.

Zwar reiste Türkspor durchaus als ernsthafter Titelkandidat an, doch die vergangenen beiden Jahre waren noch tief im Gedächtnis der Augsburger eingegraben. Zweimal waren sie gleich im Viertelfinale rausgeflogen und so lautete das oberste Ziel erst einmal: das erste Spiel überstehen. Was um ein Haar schon wieder zu einer unüberwindbaren Hürde geworden wäre. Denn der Kreisligist SV Holzkirchen verlangte bei seiner ersten Endrundenteilnahme dem Favoriten vor 950 Zuschauern in der Günzburger Rebayhalle alles ab und musste sich erst im Sechsmeterschießen geschlagen geben.

Kurzen Prozess machte derweil der SV Egg an der Günz mit dem Kreisklassisten TSV Dasing. Angetrieben vom überragenden Simon Schropp, wuden die Dasinger in alle Einzelteile zerlegt, trotzdem wurde der Außenseiter von seinem Anhang auch nach der 1:7-Niederlage noch gefeiert. Schließlich war die Endrundenteilnahme der Dasinger schon eine faustdicke Überraschung.

Während sich der BSK Olympia Neugablonz in seinem Viertelfinale mit 4:0 gegen die SSV Glött durchsetzte, strauchelte der mit großen Ambitionen angetretene Bayernligist TSV Schwabmünchen in seinem Duell mit dem SC Bubesheim. Dabei sahen die Schwabmünchner nach der zwischenzeitlichen 2:0-Führung schon wie der sichere Halbfinalist aus, doch dann leistete sich der TSV zu viele Fouls – und der SC Bubesheim nutzte dies aus. Simon Hille jagte bei zwei Zehnmetern den Ball knallhart in die Maschen und kegelte den höchstklassigen Teilnehmer gleich mal aus dem Turner.

Allerdings war die Bubesheimer Freude nicht von allzu langer Dauer, denn auch im dritten Anlauf scheiterte der Bezirksligist am BSK Olympia Neugablonz. Nach der Endspielniederlage 2015 und dem Halbfinal-Aus 2016 war auch diesmal die Vorschlussrunde Endstation für den Hausherren. Bubesheim musste sich mit 2:4 geschlagen geben. Noch deutlicher fiel der Erfolg von Türkspor Augsburg gegen den Ligarivalen SV Egg aus. Dabei waren die Egger noch mit 1:0 in Führung gegangen, verloren dann aber unter Wert mit 1:7.

„Uns war klar, dass Kleinigkeiten das Endspiel entscheiden werden“, meinte Türkspor-Coach Ivan Konjevic später, und ergänzte: „Ganz entscheidend war, dass wir nur ja nicht in Rückstand geraten.“ Und so entwickelte sich gegen Neugablonz ein Finale, das sehr taktisch geprägt und ewig lange auf der Kippe stand. Die Augsburger hatten zwar optische Vorteile, der BSK aber die besseren Möglichkeiten. Fünf Minuten vor dem Ende hatte dann Alexander Günter, später als bester Turnierspieler ausgezeichnet, die Neugablonzer Führung auf dem Fuß, wurde aber von Özgün Kaplan mit einem Foul gestoppt. Es war hart an der Strafraumgrenze, die Allgäuer stellten sich bereits auf einen Sechsmeter ein – doch die Unparteiischen entschieden auf Freistoß, der verpuffte. Es war die Phase, als der BSK insbesondere mit Referee Patrick Krettek haderte, weil der noch zweimal gegen Günter auf Stürmerfoul entschied. „Im ganzen Turnier wurde das nicht gepfiffen, im Finale dann plötzlich doch. Das war sicher nicht ganz glücklich“, meinte der Neugablonzer Coach Günter Bayer später, ergänzte aber sofort: „Insgesamt waren die Schiedsrichterleitung aber durchaus in Ordnung, wie das ganze Turnier auf einem guten Niveau stattfand.“

Während Neugablonz keinen Sechsmeter zugesprochen bekam, brachte ein solcher auf der Gegenseite die Türkspor-Führung. Manuel Hiemer verwandelte nach 28 Minuten zum 1:0 und ließ kurz danach mit einem Zehnmeter im Nachschuss das 2:0 folgen. Die Allgäuer Schlussoffensive brachte nur noch das 2:1 durch Kamil König, danach durfte Türkspor jubeln. Zumal Deniz Eryildirim den Preis als bester Keeper zugesprochen bekam und Neuzugang Manuel Hiemer für seine fünf Endrundentreffer noch die Auszeichnung als bester Torschütze überreicht wurde. „Hiemer hat gezeigt, dass er für uns noch sehr wichtig werden kann. Spielerisch, aber auch taktisch ist er eine echte Bereicherung“, lobte Coach Konjevic, der sich mit seinem Team damit für die bayerische Endrunde am 28. Januar in Nürnberg qualifiziert hat.

Aufrufe: 014.1.2017, 22:14 Uhr
Walter BruggerAutor