2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Großer Kampf: Ravensburgs Vlad Munteanu gegen Bad Waldsees Kapitän Fabian Schmid (oben). Foto: Rolf Schultes
Großer Kampf: Ravensburgs Vlad Munteanu gegen Bad Waldsees Kapitän Fabian Schmid (oben). Foto: Rolf Schultes
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Ein Munteanu allein reicht nicht

Bad Waldsee bleibt durch 4:1-Sieg nach Verlängerung gegen den TSB Ravensburg in der Fußball-Kreisliga A

Ravensburg / - Es gibt sie auch in den unteren Ligen – die Spieler, die den Unterschied machen. Solch einen hat auch der TSB Ravensburg. Mit 30 Toren in der Kreisliga B II hatte Vlad Munteanu erheblichen Anteil daran, dass der TSB als Vizemeister in die Aufstiegsrelegation durfte. Und auch gegen den FV Bad Waldsee war der 28-jährige Rumäne an so gut wie allen gefährlichen Angriffen des TSB beteiligt. Doch letztlich setzte sich der FV mit 4:1 nach Verlängerung durch und bleibt in der Kreisliga A I. Für den TSB bedeutet das ein weiteres Jahr in der untersten Liga.

Nicht verwunderlich war, dass Munteanu auch derjenige war, der seine Mannschaft vor rund 600 Zuschauern in Baindt in Führung brachte. Nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld war Ravensburgs Stürmer schneller als Bad Waldsees Johannes Geillinger und setzte den Ball sehenswert mit links ins rechte Eck. Bad Waldsee kam kaum einmal vors Tor von TSB-Keeper Waldemar Wirch. Weil der FV übrigens mit einer für Schiedsrichter Jan Wenzel zu ähnlichen Trikotfarbe im Vergleich zu den Ravensburgern angereist war, mussten sie vor Spielbeginn noch die Trikots tauschen. Ersatzkleidung hatten die Bad Waldseer aber nicht mit, so gab es freundschaftliche Nachbarschaftshilfe des SV Baindt. Der Ausrichter des Relegationsfinales lieh dem FV seine Trikots.

Doch wo Baindt draufstand, war halt immer noch Bad Waldsee drin. Und der Tabellenzehnte der Kreisliga A I war zunächst klar unterlegen. Munteanu, der seinem eigenen Mitspieler Dominik Heinrich den Ball vom Fuß nahm, hatte in der 39. Minute das 2:0 vor Augen, verzog aber ganz knapp.

Zur zweiten Halbzeit brachte Waldsees Trainer Sascha Ebenhoch Marvin Ackermann. Das zahlte sich fünf Minuten später bereits aus. Nach einem Freistoß stand Ackermann im Fünfmeterraum richtig und spitzelte den Ball zum 1:1 über die Linie. Der Treffer gab dem FV sichtlich Auftrieb – doch die nächste dicke Chance hatte wieder Ravensburg. Migjen Meholli war nach Pass von Jürgen Kannunikov frei vor Torwart Daniel Herrmann, setzte den Ball aber rechts am Tor vorbei.

In der Defensive hatte der TSB allerdings keinen Spieler vom Kaliber Munteanus – immer wieder hatten die Bad Waldseer zu Beginn der zweiten Halbzeit gute Chancen. Dann passierte allerdings lange nichts vor den Toren. Kein Team wollte den möglicherweise entscheidenden Fehler machen, den entscheidenden Gegentreffer kassieren. So ging es in die Verlängerung. Die war noch keine Minute alt, als Steffen Merk den Ball von rechts in den Strafraum brachte und Lars Stöckler mit vollem Risiko draufhielt und den Ball zum 2:1 für Bad Waldsee unter die Latte nagelte. Bei Ravensburgs Philipp Hübner war der Frust so groß, dass er Merk mit voller Wucht und ohne Chance auf den Ball umgrätschte und zurecht mit Rot vom Feld musste. Auch Marvin Ackermann flog noch vom Feld, doch das war den jubelnden Bad Waldseern letztlich egal. Denn Christian Dalea beseitigte kurz darauf alle Zweifel mit dem 3:1. Den Schlusspunkt zum 4:1 setzte Hannes Wiest.

"Dieses Spiel hat uns definitiv die Saison gerettet", sagte ein erleichterter FV-Trainer Ebenhoch.

Aufrufe: 018.6.2018, 20:37 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor