Seit mehr als zehn Jahren haben der Turn- und Spielverein (TuS) 05 Quettingen und viele seiner aktiven Mitglieder auf dieses Ziel hingearbeitet. Am kommenden Donnerstag, 27. Mai, um 14 Uhr, wird der Plan vom Kunstrasenplatz endlich Wirklichkeit. Es ist der Startschuss zum Beginn der Umbauarbeiten.
Während der rund sechsmonatigen Umgestaltungen steht der Platz nicht zur Verfügung. Sobald Training und Spiele wieder erlaubt sind, können die TuS-Teams auf verschiedene Plätze in der Umgebung ausweichen: Trainiert wird beim SSV Lützenkirchen, die Jugend kickt beim ESV Opladen, und die Senioren aus der Kreisliga B und C tragen ihre Spiele beim BV Bergisch Neukirchen aus.
Doch der Vereinsvorsitzende Arne Kahr und die rund 400 Vereinsmitglieder der Quettinger Fußballabteilung freuen sich schon jetzt auf die runderneuerte eigene Anlage. Und nicht nur sie: Auch Kinder und Jugendliche aus drei umliegenden Schulen werden die sanierte Spielstätte „Am Weidenbusch“ für den Sportunterricht und die Bundesjugendspiele nutzen, sobald das vorhandene Tennenspielfeld in ein zeitgemäßes Kunststoffrasenspielfeld umgebaut ist. Überdies könnten auch alle im Stadtteil ansässigen Vereine und Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit von der Sanierung der städtischen Sportanlage profitieren.
„Weil Kunstrasen schon lange als Standard angesehen wird, war Asche für uns immer ein Wettbewerbsnachteil“, verdeutlicht Kahr den bevorstehenden Fortschritt. „Bald sind diese Zeiten zum Glück vorbei.“ Jugendbetreuer Raffaele Esposito, genannt „Lello“, sieht in der Platzerneuerung eine „wichtige Belohnung für unsere Integrationsarbeit für Kinder und Jugendliche aus 39 Nationen“.
Der Umbau kostet 1,4 Millionen Euro. Finanziert wird er überwiegend mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Dessen Ziel ist die Behebung von Investitionsstaus in der sozialen Infrastruktur. Gefördert werden besonders investive Projekte mit sozialer und integrativer Wirkung. Die Leverkusener Eigenbeteiligung in Höhe von 141.000 Euro trägt der städtische Sportpark Leverkusen.
Kunststoffrasen hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten als Belag für Fußballfelder etabliert. Unter anderem, weil er weitgehend witterungsunempfindlich und extrem belastbar ist. Auch der Quettinger Kunstrasenplatz wird in Standardbauweise umgerüstet. Sollte später ein Austausch nötig sein, wird das Feld laut Verein nach einigen Ausbesserungsarbeiten schnell wieder zu nutzen sein.
Die Erneuerungen beschränken sich nicht auf das Fußballfeld, denn auch die Stehstufenanlage wird überarbeitet. Die bisherige Trainingsbeleuchtung wird durch eine moderne, energiesparende LED-Anlage mit sechs Masten und bis zu zwölf Strahlern ersetzt. Außerdem werden alte Wege neu gepflastert.
„Nun ist die Hoffnung groß“, sagt Kahr, „dass wir am Ende dieses Umbauprojekts endlich wieder übers Tagesgeschäft nachdenken können.“ Die Corona-Pandemie habe insgesamt zu deutlichen Mitglieder-Verlusten geführt. In den verschiedenen Sparten sank die Zahl nach Vereinsangaben von 846 auf 716. Am stärksten gelitten hat die Fußballabteilung mit einem Minus von 61 Beitragszahlern, gefolgt vom Lauftreff mit acht und Korfball mit neun.