2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Foto: Sebastian Schwarz
Foto: Sebastian Schwarz

Ein Kantersieg vor Rekordkulisse

Die SG Burgen/Veldenz sichert sich nach 6:0-Erfolg gegen B-Ligisten SG Gielert/Hilscheid zum ersten Mal den Mosel-Kreispokal.

Vor der Rekordkulisse von 650 Zuschauern auf dem Plattener Elsenborn kürte sich A-Ligist SG Burgen/Veldenz erstmals zum Kreispokalsieger. Finalist SG Gielert/Hilscheid hielt das Endspiel bis zur Halbzeit offen. Michael Mayer überragte beim Sieger mit drei Treffern.

Am Ende wurde es klar: Der 6:0-Finalsieg der Vereinigten aus Burgen und Veldenz machte den Klassenunterschied besonders deutlich. Weil der Einzug in das Finale von Platten bereits vor dem Spiel als größter Erfolg der SG-Geschichte in die Annalen eingegangen war, blieb die große Niedergeschlagenheit bei den Gielert/Hilscheidern aus. Die Mannen des scheidenden Trainers Marec Caspary hatten eine begeisternde Pokalsaison gespielt und dabei unter anderem den späteren A-Liga-Vizemeister SG Mont Royal Kröv mit 4:3 eliminiert. Die Hunsrücker witterten ihre Chance, den Kreispokal erstmals zu gewinnen just in jenen Momenten, als sie über ihre schnellen Spitzen Nadelstiche setzen wollten. Doch insgesamt blieb die Offensivwirkung des B-Ligisten bescheiden – auch, weil Burgen/Veldenz-Kapitän Simon Follmann und seine Hintermannschaft diszipliniert und abgeklärt in den Räumen arbeiteten und nur ganz wenige Chancen zuließen.

Gielerts Keeper Wilbert verhindert frühen Rückstand

Gielert durfte sich bei seinem überragenden Keeper Robin Wilbert bedanken, der spektakuläre Paraden zeigte. So klärte er Schüsse und Kopfbälle von Marius Lorenz (zweimal) und Pierre Swoboda jeweils zur Ecke. Gielert verteidigte zunächst mit Herz und Leidenschaft und ließ keinerlei Kompromisse zu. Die einzig nennenswerte Gelegenheit im ersten Durchgang für den B-Ligisten hatte Kapitän Kevin Ludwig mit einem Kopfball. Bis zur 42. Minute hielt die Abwehr der Caspary-Elf den fortwährenden Angriffen von Burgen stand, doch als Lukas Hoff eine Flanke von Michael Mayer mit der linken Innenseite ins rechte Eck abtropfen ließ, wurde Burgen noch vor der Pause belohnt. Eine Art Vorentscheidung fiel wenige Minuten nach der Pause, als Swoboda auf den überragenden Knipser Mayer querlegte und dieser unspektakulär zum 2:0 abschloss (48.) sowie zwei Minuten später, als Mayer im Laufduell Manuel Kimmling keine Chance ließ und zum 3:0 einschob. Burgen blieb hungrig und kam zu weiteren Hochkarätern. Ein Flachschuss von Lorenz wurde soeben von Jens Petry geklärt und erneut scheiterte Swoboda aus guter Position an Wilbert. Nachdem er zwei Gegenspieler vernascht hatte, besorgte Lorenz mit einem Schlenzer ins rechte Eck das 4:0 (57.). Zwölf Minuten später hatte Niklas Haag das 5:0 auf dem Fuße, im Gegenzug schoss Gielerts Marcel Keuper freistehend in die zweite Etage.

Konzentration und Kräfte lassen nach

Lorenz traf nach einem haarsträubenden Fehler das leere Tor nicht, doch nach einem Traumpass des gleichen Spielers auf Mayer hieß es nach 82 Minuten 5:0. Der schnelle und technisch beschlagene Stürmer der Burgener setzte den Lupfer über den herauslaufenden Wilbert hinweg an den Innenpfosten. Eine Minute vor Schluss bedankte sich Swoboda bei Mayer für dessen Vorarbeit und machte das halbe Dutzend voll – 6:0 (89.). Gielerts Trainer Marec Caspary konstatierte, dass „wir vielleicht eine Chance gehabt hätten, wenn wir mit dem 0:0 in die Halbzeit gegangen wären. Als dann kurz nach der Pause das 0:2 fiel, war es vorbei. Dann wurde es insbesondere nach dem 0:3 schwierig, noch mal zurückzukommen. Doch bei uns überwiegt der Stolz, überhaupt in dieses Finale eingezogen zu sein. Es ist der größte Erfolg der SG-Geschichte. Die Jungs haben sich trotz des klaren Ergebnisses toll präsentiert.“ Sein Pendant auf Burgener Seite, Sascha Kohr, blieb trotz des deutlichen Finalsieges sachlich: „Der Sieg war relativ ungefährdet. Das erste Tor war schön herausgespielt. Überhaupt sind die Tore zu einem sehr günstigen Zeitpunkt gefallen. Das war für den Gegner natürlich brutal. Gegen einen Gegner, der so tief steht, war es zunächst schwierig, sich erstmal durchzuspielen. Doch nach dem 3:0 ging vieles von selbst. Ich bin stolz auf das gesamte Team.“


Der Dreifachtorschütze Michael Mayer:


Statistik

SG Burgen/Veldenz – SG Gielert/Hilscheid 6:0 (1:0)

SG Burgen/Veldenz: Erz – Follmann, Lichter, Dech (73. Herrmann), Teschner (77. Dienhart), Hoff, Haag, Bauer, Lorenz (83. A. Kaiser), Swoboda, Mayer

SG Gielert/Hilscheid: Wilbert – Wokulat (46. Petry), M. Kohl, Kimmling, Schlensog (59. Sausen), Theis (75. Friedl), Hoffmann, S. John, Keuper, Ludwig, K. Kohl

Torfolge: 1:0 Hoff (42.), 2:0 Mayer (48.), 3:0 Mayer (50.), 4:0 Lorenz (57.), 5:0 Mayer (82.), 6:0 Swoboda (89.)

Rote Karte: John (SG Gielert, Nachtreten, 88.)

Schiedsrichter: Janek Eiden

Zuschauer: 650 in Platten.

Pokal-Splitter

Rekordkulisse: Das Finale von Platten erlebte mit 650 Zuschauern eine neue Rekordkulisse für Kreispokalendspiele im Spielkreis Mosel. Jeweils zwei Busse waren von beiden Fanlagern in Platten erschienen. Ausrichter TuS 1919 Platten war mit der Bereitstellung des Caterings ein hervorragender Gastgeber. Der Spielkreis sorgte vor der Partie mit dem Vorspiel eines Blasmusikorchesters sowie dem Intonieren der Champions-League- sowie Nationalhymne für eine Gänsehaut-Athmosphäre.

Stolze Bilanz: Kreisvorsitzender Walter Kirsten zog stellvertretend für alle Mitarbeiter des Kreisvorstandes eine positive Bilanz. „Wenn man in Zeiten, in denen es zunehmend schwieriger wird, junge Menschen für unseren geliebten Sport zu begeistern, sieht, dass es auch anders geht und man zu so einem Höhepunkt so viele Zuschauer mobilisieren kann, macht mich das besonders stolz. Die Erfolge auch im Amateurfußball werden an der Basis, also bei den Vereinen, gelegt. Ich bin sehr zufrieden mit der Kulisse von 650 Besuchern, dass solche Endspiele so gut angenommen werden. Es lief alles super organisiert ab. Ein herzliches Dankeschön deshalb an Ingo Herges und den gesamten TuS Platten für eine reibungslose Organisation. Es ist schön anzusehen, dass so ein Verein auf diese Art und Weise lebt und so begeistern kann. Jeder Fußballer, der so ein Finale erlebt hat, wird sich ein Leben lang daran erinnern. Auch das macht mich stolz.“

Der dreifache Mayer: Burgens Trainer Sascha Kohr musste nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Fabian Helbig und Lukas Kaiser seine Offensiveabteilung umstellen. Mit dem Vorziehen von Pierre Swoboda und Michael Mayer als echte Sturmspitze gelang dem Coach ein Schachzug. Mayer war nie zu stellen, entwischte seinen Gegenspielern mit seiner überragenden Technik und Schnelligkeit ein ums andere mal und avancierte mit drei Treffern zum Matchwinner. In der Liga traf Mayer 15 Mal.

Trainerwechsel: Für Marec Caspary war es das letzte Spiel als Trainer der SG Gielert/Hilscheid. Nach dem Übergangsjahr, als Caspary Matthias Bayerlein beerbte, zieht er sich aus dem Tagesgeschäft zurück und wird künftig wieder im Vorstand des FC Hilscheid tätig sein. Nachfolger (Fupa berichtete) wird Björn Schwarz, der in der abgelaufenen Saison beim SV Gonzerath für 38 Tore sorgte. Er wird als Spielertrainer fungieren. (L.S.).

Aufrufe: 08.6.2019, 13:53 Uhr
Lutz SchinköthAutor