2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Nach einer turbulenten Saison hat der FV Wiehl einige Abgänge zu verkraften und steht erneut vor einem Umbruch. Foto: Giesen
Nach einer turbulenten Saison hat der FV Wiehl einige Abgänge zu verkraften und steht erneut vor einem Umbruch. Foto: Giesen

Ein Fußballjahr voller Umbrüche

Landesliga-Team des FV Wiehl parierte Rückschläge und sicherte so auch den Klassenverbleib

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Wiehl. Für die Fußballer des FV Wiehl ging es einige Jahre nur in eine Richtung: Nach oben nämlich. Doch im vergangenen Fußballjahr stotterte der Motor des Landesligateams gehörig. Es war ein Jahr voller Umbrüche, das mit den Abgängen von Innenverteidiger Sven Wurm und dem Fixpunkt in der Offensive, Markus Hayer sowie dem Verlust von Mathias Hartwig, der in der Rückrunde der Vorsaison als Stabilisator im Mittelfeld fungierte, seine Schatten bereits voraus warf und beinahe mit dem Abstieg endete.

Abgänge hatten die Wiehler in den vergangenen Jahren stets zu beklagen und auch stets kompensieren können. Zu Beginn der neuen Spielzeit schien dies auch erneut zu glücken. Doch die Wetterverhältnisse in und nach der Winterpause offenbarten, dass die Mannschaft die auftretenden Probleme doch nicht so leicht wegstecken konnte, wie in den Jahren zuvor. Mit Dominik Knotte, der aus beruflichen Gründen nicht mehr konstant zur Verfügung stand, und den Verletzungen von Innenverteidiger Jonathan Noß sowie Kevin Ufer – beide unangefochtene Stammspieler – kassierten die Wiehler Rückschläge, von denen sie sich fast nicht mehr erholt hätten.

Nach einer 0:7-Pleite gegen den SV Deutz 05, der Höhepunkt einer langen Durststrecke, zog dann auch Trainer Ingo Kippels die Reißleine und trat zurück. Kippels hatte das Gefühl, dass die Mannschaft nicht mehr das umsetzen würde, was er von ihr erwartet. Ein weiterer Umbruch für das Ensemble von der Eichardt. „Woran es vor meiner Zeit genau gelegen hat, kann ich gar nicht sagen. Ingo Kippels ist ein guter Trainer. Ich habe seine Arbeit ja neben mir verfolgen können. Aber mit der Zeit nutzen sich Dinge ab“, erzählt Jan Kordt, der nach dem Rücktritt von Kippels das Amt des Landesliga-Trainers bei den Wiehlern übernahm.

Kordt fand eine völlig verunsicherte Mannschaft vor, die zudem noch unter körperlichen Defiziten litt. Verantwortlich dafür waren die Wetterverhältnisse in der Winterpause, die fußballspezifische Vorbereitungen schlicht unmöglich machten.

In den folgenden Nachholspielen der Englischen Wochen kämpften die Wiehler mit stumpfen Waffen. „Nach den ganzen Ausfällen war der Kader so klein, dass wir fast in jedem Spiel dieselbe Aufstellung hatten. Das hat uns vor allem in den Nachholspielen unter der Woche große Probleme gemacht. Die junge Mannschaft ist dann auch immer nervöser geworden“, berichtet Kordt, der es aber schaffte, die Kurve zu bekommen.

„Als die Englischen Wochen vorbei waren, hatten wir endlich Gelegenheit intensiv am Defensivverhalten zu arbeiten und haben dann auch deutlich weniger Gegentore kassiert“, erklärt er und lobt die Mannschaft für ihren Einsatz: „Die Jungs, die übrig waren sind in die Bresche gesprungen und haben alles gegeben, sodass wir uns stabilisiert haben. Wir haben unser Ziel erreicht.“ Kordt wird auch in der nächsten Saison als Chefcoach an der Seitenlinie stehen und hat dann gleich den nächsten Umbruch zu bewerkstelligen.

Dominik Knotte steht endgültig nicht mehr zur Verfügung, zudem wurden mit Michael Krestel, Florian Harnisch und dem besten Torschützen, Christian Prinz, die allesamt ihre aktive Karriere beenden, wichtige Stützen der vergangenen Jahre verabschiedet. Junge Spieler rücken aus der eigenen Jugend nach, zudem wurde mit Jared Jörgens ein erfahrener Defensivspieler vom 1. FC Kaan-Marienborn verpflichtet. „Es war kein leichtes Jahr für uns, aber ich bin gespannt auf das nächste. Wir haben viele junge Spieler im Kader, aber wir werden auch breiter aufgestellt sein“, erklärt Kordt, der keine Prognose abgeben will, ob es jetzt nun wieder voran gehen wird. „Die Liga wird wieder sehr eng. Es wird ein Hauen und Stechen geben.“

Aufrufe: 07.7.2018, 08:00 Uhr
Oberbergischer Anzeiger/Thomas GiesenAutor