2024-06-04T08:56:08.599Z

Interview der Woche
Zweieinhalb Jahre lang ging Aleksandar Petreski (links) für den SV Mainz-Gonsenheim auf Torejagd. Für diese Saison hat der Angreifer bei der TSG Hechtsheim angeheuert. Wir haben mit dem Torjäger gesprochen.
Zweieinhalb Jahre lang ging Aleksandar Petreski (links) für den SV Mainz-Gonsenheim auf Torejagd. Für diese Saison hat der Angreifer bei der TSG Hechtsheim angeheuert. Wir haben mit dem Torjäger gesprochen.
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"Ein Derby wird nie langweilig"

Hechtsheims Angreifer Aleksandar Petreski im FuPa- Interview der Woche +++ Vor dem Derby gegen Finthen: "Hauptsache wir gewinnen"

Mainz. Dieser Neuzugang ist ein Volltreffer: Mit fünf Saisontoren ist Aleksandar Petreski bester Schütze bei Landesliga-Aufsteiger TSG Hechtsheim. Und ganz nebenbei agiert der 28-Jährige noch als Cotrainer von Chefcoach Tobias Rieger. In der Jugend von Mainz 05 groß geworden, führte der sportliche Weg des Deutsch-Mazedoniers über die A-Junioren-Bundesliga (40 Spiele, 21 Tore) und die Regionalliga (36/6) bis zum SV Gonsenheim, wo er bis zum Sommer zweieinhalb Jahre lang auf Torejagd ging.

Nun steht mit der TSG das Derby bei Fontana Finthen an (Sonntag, 15 Uhr). Im Interview spricht Petreski über seinen neuen Doppel-Job als Cotrainer und Stürmer und über die Ambitionen der Hechtsheimer.

Aleksandar, die Finther haben erst einen Punkt auf dem Konto, während Ihr bereits fünf Siege auf dem Konto habt. Wird es ein einseitiges, langweiliges Derby?

Auf keinen Fall, ein Derby wird nie langweilig. Wenn man sich die Spiele der Finther anschaut, haben sie meist recht gut gespielt und unglücklich verloren. Sie hatten Pech, aber das kann sich ja ändern. Wir sind der beste Aufsteiger bislang und wollen natürlich einen Sieg holen. Aber wir wissen, dass Finthen uns alles abverlangen wird.

Habt Ihr den Gegner mal beobachtet?

Wir kennen die meisten Spieler, aber ehrlich gesagt gucken wir uns generell keine Gegner an, weil wir uns auf uns und unser Spiel konzentrieren wollen.

Worin liegt Euer Erfolgsrezept, warum läuft es so gut?

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, nicht abzusteigen, und dieses Ziel behalten wir auch bei. Wir sind ein eingespieltes Team, das punktuell verstärkt wurde. Eine große Stärke ist die Breite des Kaders, wir sind fast überall doppelt besetzt, Ausfälle können wir meist ohne Probleme kompensieren.

Hast Du Dich schon an Deine neue Doppelrolle gewöhnt, und in welcher Rolle bist Du im Moment mehr gefordert?

Bis Ende der letzten Saison war ich nur Spieler, da muss man sich in die Cotrainer-Rolle erst einmal reinfinden. Das geht nur step by step. Im Moment überwiegt daher noch die Tätigkeit als Spieler.

Hattest Du schon länger vor, ins Traineramt reinzurutschen?

Das war eigentlich recht spontan. Hechtsheim hatte seinen Cotrainer verloren, ich habe einen neuen Verein gesucht, da haben die Hechtsheimer es mir angeboten. Anfang des Jahres werde ich einen Trainerschein machen. Dadurch, dass ich auch höher gespielt habe, kenne ich die Grundlagen bereits. Ich habe die Taktikschule bei Mainz 05 seit der D-Jugend durchlaufen. Die Erfahrung spielt eine wesentliche Rolle.

Dein Abschied aus Gonsenheim ging also von Dir aus?

Ja, das war eigentlich schon vor der Winterpause klar. Ich habe einen kleinen Sohn bekommen, da war einfach nicht mehr die Zeit, viermal die Woche zu trainieren und die weiten Auswärtsfahrten in der Oberliga zu machen. Ich habe sogar überlegt, noch tiefer zu gehen, aber dann kam das sehr interessante Angebot aus Hechtsheim.

Wie groß ist der Unterschied zwischen Ober- und Landesliga?

Es ist schon ein Qualitätsunterschied, klar. Aber die anderen Mannschaften lesen ja auch Zeitung, da hat man als Spieler, der zuvor höherklassig gespielt hat, immer einen oder zwei Spieler direkt gegen sich. Allein ein Spiel entscheiden, das geht nicht, es funktioniert nur, wenn die ganze Mannschaft einem hilft.

In Gonsenheim warst Du häufiger verletzt und kamst in zweieinhalb Jahren nur auf 50 Spiele. Wie geht es Dir im Moment?

Ich habe keine Beschwerden, es läuft sehr gut. In Gonsenheim waren es ja meist größere Sachen, die durch Zweikämpfe zustande kamen. Da hatte ich bisher Glück.

Ihr schlagt Euch als Aufsteiger ja bislang sehr gut, und man erzählt sich, dass in Hechtsheim auch nicht ganz schlecht bezahlt wird. Gibt es im Verein einen Fahrplan, wann man in höhere Ligen aufsteigen will?

Das mit der Bezahlung ist so eine Sache, da wird immer viel erzählt. Wenn wir diese Saison gut abschneiden, ist klar, dass wir uns für das nächste Jahr andere Ziele setzen. Aber einen Plan, wann wir wieder aufsteigen sollen, gibt es nicht.

Wie lang läuft Dein Vertrag?

Ein Jahr.

Wie geht es dann weiter?

Ehrlich gesagt habe ich noch keine Ahnung, die Saison ist noch lang. Aber ich fühle mich hier pudelwohl, das Umfeld ist gut, mit Trainer Tobias Rieger verstehe ich mich super.

Mit Steffen Göbel ist nun noch ein Kollege aus Gonsenheimer Zeiten bei Euch. Welche Rolle hat er?

Wir haben viele junge Spieler in der Mannschaft, und er ist der ideale Spieler, um sie aus der Abwehr heraus zu führen. Da hat er das ganze Spiel vor sich. Die Qualität im Kader ist da, aber mancher junge Spieler weiß, wenn es mal nicht so läuft, noch nicht immer, was zu tun ist. Schon beim 1:0-Sieg in Frankenthal hat man gesehen, dass Steffen die Spieler dann sehr gut führen kann.

Wie ist Dein Tipp für's Derby?

Puh. Wir wollen gewinnen, ganz klar. 3:1 für uns.

Mit wie vielen Petreski-Toren?

Keine Ahnung! (lacht) Ist auch egal, Hauptsache wir gewinnen.

Aufrufe: 09.10.2014, 06:30 Uhr
Torben SchröderAutor