2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines

Ein Amateurfußballer auf der Erfolgswelle

Maximilian Nadidai ist Abwehrspieler beim Landesligisten MSV Düsseldorf und Trainer der C-Jugend von Borussia Mönchengladbach.

„Ich stehe sieben Tage die Woche auf dem Fußballplatz“, lacht Maximilian Nadidai. Das Leben des 27-Jährigen steht ganz im Zeichen des runden Leders. Einerseits ist er als Spieler beim Landesligisten MSV Düsseldorf aktiv, andererseits arbeitet er auch als Co-Trainer in der U15 von Borussia Mönchengladbach. „Es erfüllt mich mit Stolz, für so einen Verein in einem Nachwuchsleistungszentrum tätig sein zu dürfen“, erzählt Nadidai und betont jedoch zugleich: „Ich danke meiner Frau, dass sie das alles voll mitträgt.“

In dieser Saison surft der zweifache Familienvater auf der sportlichen Erfolgswelle: Mit dem MSV steht er in der Spitzengruppe der Landesliga und klopft ans Tor der Oberliga. Und mit der C-Jugend Mönchengladbachs grüßt er sogar von der Tabellenspitze der Regionalliga West. Von sieben Spielen gewann die Borussia sechs, spielte einmal unentschieden. „Es ist natürlich schade, dass jetzt die Unterbrechung ist“, sagt der junge Coach. Nadidai versucht es positiv zu sehen: „Dafür schaut man nun in der freien Zeit gerne auf die Tabelle.“

Als Jugendtrainer arbeitet er bereits seit mehreren Jahren. „Ich wurde in meiner Zeit bei Turu 80 angesprochen, ob ich mir das vorstellen könnte.“ Die Gene seines Vaters Tibor, der viele Jahre als Nachwuchstrainer bei Fortuna Düsseldorf tätig war, schlugen durch, auch der Sohn sagte ja, übernahm die U15. Über die U15 des BV 04 landete er schließlich bei der SG Unterrath, war dort für die B-Jugend tätig. Als er an der Sportschule Wedau die Trainer-B-Lizenz ablegte, kam der Kontakt zum Niederrhein zustande: „Dort hat mich ein Scout von Borussia Mönchengladbach angesprochen“, erinnert sich Nadidai. Seit dem Sommer 2019 ist er nun im Schatten des Borussia-Parks für die U15 der Fohlen tätig.

Parallel steht der gebürtige Düsseldorfer, der heute in Wersten wohnt, auch selbst auf dem Platz. Seit der vergangenen Saison spielt er für den MSV. „Der Wohlfühlfaktor ist hier groß“, sagt der Abwehrspieler. „Hier packen viele ehrenamtliche Helfer mit an, nach jedem Heimspiel grillen wir noch zusammen und man hat den Eindruck, dass der Verein immer weiter wächst.“ Dass er nur einen Steinwurf von der Anlage in Eller entfernt wohnt, machte den Wechsel vom Oberligisten Sportfreunde Baumberg seinerzeit noch attraktiver.

Bei den Trainingseinheiten unter der Woche kann Nadidai zeitlich bedingt nicht so häufig dabei sein, die Spiele seiner beiden Mannschaften überlappen sich jedoch nur selten: „Die U15-Spiele sind immer schon samstags.“ Und wenn dann doch einmal beide Teams am Sonntag ranmüssen, dann eilt er so schnell es geht von einem Platz zum anderen. So wie etwa Ende September, als er erst beim 4:2-Erfolg seiner C-Junioren gegen den Hombrucher SV an der Seite stand und danach zum MSV eilte.

Beim 4:2-Heimerfolg gegen Solingen wurde er in der 63. Minute eingewechselt. „Wenn er mehr als einmal in der Woche trainieren würde, dann würde er nicht in der Landesliga spielen, sondern in der Ober- oder auch Regionalliga“, sagt sein Trainer Mohamed El Mimouni. die Fähigkeiten seines Spielers. „Er ist Gold wert ist für das Team, er führt die jungen Spieler und gibt ihnen Tipps.“

Parallel studiert der ausgebildete Kaufmann für Büromanagement seit dem September Sport und angewandte Trainingswissenschaft am Standort Unna der deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport. Nadidai, der hauptberuflich in dem handwerklichen Betrieb für Datentechnik seines Schwiegervaters tätig ist, reizen die höheren Ligen jedoch nur bedingt: „Es gab Anfragen für die Regionalliga, aber ich habe eine Familie.“ Mit dem MSV könnte ihm nun jedoch auf sportliche Weise der Sprung zurück in den höherklassigen Fußball gelingen. Bereits mit Baumberg, Turu 80, dem Wuppertaler SV und in Baden-Württemberg mit dem Karlsruher SC II kickte er in der Oberliga. In der Jugend wurde er unter anderem bei Rot-Weiss Essen ausgebildet, spielte dort in der U17-Bundesliga. Seine nähere Zukunft sieht Nadidai als Trainer ebenfalls im Jugendbereich. Und vielleicht sieht man ihn dort ja auch in einigen Jahren an der Seitenlinie eines Jugend-Bundesligisten.

Aufrufe: 021.11.2020, 12:00 Uhr
RP / Daniel MertensAutor