Eigentore, Platzverweise: Penzberg erlebt rabenschwarzen Tag

Wiggerl Donbeck ist in seiner Zeit als Spieler in der Bayern- und Landesliga sowie als Coach auf dem Fußballplatz schon so einiges widerfahren. Doch was er am Samstag als Penzberger Coach im Heimspiel gegen den Lenggrieser SC erlebte, war selbst für ihn etwas ganz Spezielles. „Dass man sich von fünf Toren vier dermaßen selber reinschmeißt, habe ich noch selten gesehen“, sagte Donbeck. Gekrönt wurde das Ganze noch durch zwei Platzverweise, jeweils wegen Reklamierens. „Solche Spiele kannst du gar nicht gewinnen“, sagte Donbeck. Der völlig missratene Auftritt des FC Penzberg endete mit einer 1:5 (1:2)-Niederlage.

Die Gastgeber waren angetreten, um sich für die Hinspielniederlage (1:2) vor drei Wochen zu revanchieren. Und sie setzten mit einem Weitschuss von Franz Fischer, der auf dem Tor landete, ein erstes Ausrufezeichen (2.). Doch die Aktion war nur ein Strohfeuer. Verteidiger Fazlican Verep wollte den Ball wegschlagen, der Ball prallte von einem Lenggrieser (und wohl auch dessen Hand) in Richtung Penzberger Tor. Die anschließende scharfe Hereingabe lenkte Jan Harvanka zum 0:1 ins eigene Tor (9.). Gleich darauf rettete FCP-Torwart Christian Vogel mit starker Parade gegen den allein auf ihn zueilenden Lenggrieser Max Scheck (11.). Überhaupt waren die Gäste um den starken Jakob Gerg im Angriff kaum zu bremsen. Eine gute Vorarbeit von Samir Azizi nutzte Berat Saiti zum 1:1-Ausgleich (17.). Der FC Penzberg, bei dem Maximilian Berwein mit einer Fußverletzung ausgewechselt werden musste (18.), schien wieder im Spiel – aber nur kurz. Lenggries’ Gerg erkämpfte sich den Ball, seine Hereingabe lenkte nun Verep zum 1:2 ins eigene Gehäuse (20.). „Die beiden Eigentore waren absolut unnötig“, schimpfte Donbeck. Vor der Pause tauchte Penzbergs Fischer zweimal aussichtsreich vor dem Lenggrieser Tor auf, hatte nach einer Ecke (35.) und mit einem Schuss (41.) aber keinen Erfolg.

Gleich nach dem Wechsel schoss SC-Spieler Scheck aus kürzerster Distanz übers Penzberger Tor (49.). Auf der Gegenseite scheiterte Marco Hiry nach schönem Diagonalpass von Azizi nur knapp. Eine Hereingabe von Sepp Siegert wehrten die Lenggrieser mit vereinten Kräften ab (56.). Danach lief die Partie für die Gastgeber völlig aus dem Ruder.

Ein krasser Fehlpass von Torwart Vogel führte zu einem Foul von Harvanka im Strafraum. SC-Spieler Mathias Gerg traf zum 3:1 (59.). Nur wenig später warf Vogel den Ball genau zu Gäste-Akteur Anton Berger, der zum Glück aber vorbeischoss (63.). Penzbergs Saiti vergab auf der Gegenseite freistehend (64.). Die Lenggrieser hatten da mehr Glück: Mit einem durchaus haltbaren Weitschuss erzielte Ludwig Buchmair das 4:1 (73.). Nach einem harmlosen Rempler von Harvanka gegen Jakob Gerg zeigte der Schiedsrichter, der auf beiden Seiten manch seltsame Entscheidung traf, erneut auf den Elfmeterpunkt. Hiry beschwerte sich und sah Gelb-Rot. SC-Akteur Anton Berger schoss den Ball an die Latte (78.). Gleich darauf wählte Harvanka einige unpassende Worte, die ihm die rote Karte einbrachten (79.). Mit zwei Mann weniger ging es für die Penzberger nur mehr um Schadensbegrenzung. Nach einem weiten Ball erzielte Michael Demmel das 5:1 (83.).

Statistik: FC Penzberg: Vogel – Fytanidis, Azizi, Berwein (ab 18. Rampf), Fischer, Harvanka, Verep, Hiry, Saiti (ab 75. Tsigouriotis), Krämer (ab 66. Katsaros), Siegert. Lenggrieser SC: Schauer – Artmann, Angermeier, Reiser, Schmid, Buchmair (ab 80. Demmel), Biagini, Scheck (ab 57. Adlwarth), J. Gerg, M. Gerg, Berger (ab 83. Lindner). Tore: 0:1 (9.) Harvanka (Eigentor), 1:1 (17.) Saiti, 1:2 (20.) Verep (Eigentor), 1:3 (59.) M. Gerg (Foulelfmeter), 1:4 (73.) Buchmair, 1:5 (83.) Demmel. Gelbe Karten: Penzberg: Saiti – Holzkirchen: Buchmair, M. Gerg. Gelb-rote Karte: Penzberg: Hiry (78., Foul/Reklamieren). Rote Karte: Penzberg: Harvanka (79., Reklamieren). Schiedsrichter: Ronny Schmidt (TSV Emmering); Christian Böckl, Karl Schnurr. Zuschauer: 150.