Eichedes "belebendes Element"

Von festen Positionen oder Spielsystemen scheint Oliver Zapel nicht viel zu halten. Immer wieder baute der Trainer von SH-Ligist SV Eichede in der laufenden Spielzeit situativ um. Egal ob defensiv mit einer Dreier- oder Viererkette, oder in verschiedenen Ausrichtungen vom 4-2-3-1 über ein 4-3-3 bis zum 3-5-2. Zapel sucht damit individuell auf den jeweiligen Gegner angepasst den Schlüssel zum Erfolg - und findet ihn meist auch. Dass dabei allerdings auch die Flexibilität seiner Kicker gefordert ist, ist dem angehenden Fußballlehrer bewusst. Einige Spieler rotieren durch Zapels Umstellungen immer wieder aus dem Team. So wie Vincent Janelt. Ob der ehemalige Ahrensburger am Sonntag (14 Uhr) im Auswärtsspiel beim SV Todesfelde wieder ins Team zurück rotiert, ließ Zapel vorerst offen.

Janelt, 2014 vom SSC Hagen zum SVE gewechselt, bekommt das Rotationsprinzip besonders zu spüren. Nicht nur, dass er zeitweilig vom Offensivspieler zum Allrounder, der auch in der Abwehr aushilft, umfunktioniert wurde. Manchmal kam Janelt sogar gar nicht zum Zug.

,,Vincent ist etwas die Dynamik des Vorjahres abhanden gekommen. Daher klappt es ganz vorne nicht so gut. Da er aber taktisch sehr lernwillig ist, passt er mit seinem linken Fuß auch auf andere Positionen. Er ist in unserem System ein belebendes Element", lobt Zapel die Flexibilität des 22-Jährigen. Für Janelt, der parallel zum Fußball in Hamburg eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann absolviert, sind die Positionswechsel kein Problem. ,,Mir ist es egal wo ich auflaufe, Hauptsache ich spiele überhaupt. Klar habe ich in den vergangenen Jahren immer weiter vorne gespielt und mache das gern. Aber in der A-Jugend des SSC Hagen wurde ich von meinem damaligen Coach Michael Schmal schon überall eingesetzt wo Bedarf bestand. Von daher ist das nichts Neues für mich und okay", betont Janelt.

Auf das Auswärtsspiel in Todesfelde freut sich der 22-Jährige. Unabhängig davon, ob der nebenbei als Co-Trainer bei der B-Jugend des SV Eichede fungierende Janelt von Anfang an ran darf. ,,Wir spielen ja oft mit einer anderen Aufstellung, deshalb bin ich auch das eine oder andere Mal nicht in der Startformation gewesen", sagt Janelt und wirbt für seine Nominierung: ,,An Todesfelde habe ich gute Erinnerungen, konnte dort in der vergangenen Spielzeit zwei Treffer zum 3:2-Sieg beisteuern. Dazu macht es auch Spaß, dort vor einer tollen Kulisse zu spielen. Geschenkt wird einem in Todesfelde jedenfalls nichts. Alles muss hart erkämpft werden."

Bisher hat der Linksfuß in dieser Saison neun Startelfeinsätze vorzuweisen, wurde fünfmal eingewechselt und hat vier Tore erzielt. Mit aktuell Tabellenplatz vier und den sportlichen Ergebnissen kann sich der ehemalige Jugendkicker des FC St. Pauli und Hamburger SV arrangieren. Enttäuscht, dass es gegen die Spitzenteams TSB Flensburg (1:1), Eutin 08 (0:1), Heider SV (0:1) und VfR Neumünster (1:3) nicht zu einem Sieg reichte, ist Janelt nicht. ,,Das ist zwar ärgerlich, doch keiner sollte vergessen, dass wir nach dem Umbruch noch mitten in einer Entwicklung stecken und noch Zeit benötigen, um ganz oben dabei sein zu können", so der Allrounder, dessen fußballerische Entwicklung auch noch nicht abgeschlossen ist.