Effenberg holt Steuernagel

„Ich musste mir eingestehen: ich kann es nicht schaffen“, war der zu jener noch in Vollzeit tätige Lehrer zweigleisig unterwegs – als erfolgreicher Trainer und eben als Pädagoge. Der gebürtige Laubacher, dessen Ausstieg für Jörg Fischer „ein Schock“ war, hat sich dann auf den Weg gemacht, um als lizenzierter Fußballlehrer zurückzukommen. Und ist seit gestern in der 3. Liga gelandet, beim KFC Uerdingen, dem hoch ambitionierten und aufgrund des nicht gerade geräuschlosen Einstiegs des Investors Michail Ponomarew nicht unumstrittenen Ex-Bundesligisten aus Krefeld.

Seit 5. Oktober ist Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg, der bei Borussia Mönchengladbach, Bayern München, AC Florenz, VfL Wolfsburg und Al-Arabi Fußball spielte, Manager des KFC. Und er holte nun den 39-jährigen Steuernagel, der Trainer bei Nidda, Lindheim, Watzenborn und in Offenbach war. Die Deutsche Presse Agentur (dpa) verbreitet in diesem Zusammenhang im Nebensatz die Botschaft, „der bisherige Interimscoach Stefan Reisinger, dem für eine dauerhafte Beschäftigung als Chef die nötige Lizenz fehlt, wird aber wohl auch künftig der starke Mann sein“. Das ist eine sehr gefärbte These für eine nachrichtlich intendierte Meldung.

Ist Daniel Steuernagel, der bei den Offenbacher Kickers vor exakt vier Wochen nach einer Negativserie gehen musste, „nur“ der Co-Pilot dank Lizenz, der freilich eben deshalb als „Cheftrainer“ fungiert, während Reisinger den Part des Teamchefs einnimmt? Das kann dem Mittelhessen in der noch etwas größeren Fußballwelt egal sein, wenn die Teamlösung der Marke Klinsmann/Löw erfolgreich ist. Daniel Steuernagel war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Rüdiger Dittrich