2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Die Echsheimer mussten Michael Buchhart nach seinem verschossenen Elfmeter gegen den TSV Firnhaberau trösten.  Foto: Sebastian Richly
Die Echsheimer mussten Michael Buchhart nach seinem verschossenen Elfmeter gegen den TSV Firnhaberau trösten. Foto: Sebastian Richly

Echsheim am Boden

So fühlt sich SVE-Coach Matthias Kefer nach dem bitteren Aus

Die Gemütslage hätte kaum unterschiedlicher sein können. Am Mittelkreis lagen die Echsheimer Spieler am Boden, während im Strafraum der TSV Firnhaberau den Aufstieg in die Kreisliga feierte. Dabei lagen nur wenige Zentimeter zwischen „himmelhochjauchzend“ und „zu Tode betrübt“. Wäre der Elfmeter von Echsheims Michael Buchhart vom Pfosten ins Tor gesprungen, hätte es auch anders ausgehen können. So unterlag der SVE am Ende dieses denkwürdigen Abends in Gebenhofen mit 4:5 nach Elfmeterschießen vor rund 1100 Zuschauern.

Nach dem bitteren Aus war es für die Spieler des SVE wohl nur ein schwacher Trost, dass die Augsburger gesammelt zu den Echsheimern herüberkamen und ihnen Mut zusprachen. Für SVE-Trainer Matthias Kefer dennoch eine faire Geste: „Das war sehr fein vom Gegner. Sie sind zweimal in Folge in der Relegation gescheitert und wissen, wie groß bei uns die Enttäuschung ist.“ Wie groß, das kann auch Kefer nur schwer beschreiben. „Bitterer geht es nicht. Auch ein paar Tage später habe ich es noch nicht verkraftet. Es tut mir unglaublich leid für die Jungs, weil sie es wirklich verdient gehabt hätten. Sie haben so hart gearbeitet und zwei Relegationsspiele gewonnen. Und am Ende steigst du wegen einem verschossenen Elfmeter nicht auf.“

Wobei Matthias Kefer durchaus den Sieg des Gegners anerkennt. „Mit etwas Glück hätten wir jubeln können. Sie hatten aber die besseren Möglichkeiten im Spiel und sind zuvor zweimal in Folge im entscheidenden Spiel gescheitert. Sie haben es sich natürlich irgendwo verdient“, so der 29-Jährige, der aber auch zugibt: „Uns hat schon etwas die Kraft gefehlt. Vor allem vom Kopf her hat man deutlich gemerkt, dass es das dritte Spiel innerhalb einer Woche war.“ Kefer ist dennoch stolz auf sein Team: „Ich mache keinem einen Vorwurf. Wir haben alles gegeben und am Ende hat es einfach nicht sollen sein. Wir haben nur wenig falsch gemacht und eine unglaubliche Saison gespielt, auch wenn es am Ende nicht für den Aufstieg gereicht hat.“ Für Kefer gibt es zwei Hauptgründe, warum das Team so stark war. „Einerseits hatten wir einen unglaublichen Teamgeist. Der war noch stärker als in den Jahren zuvor und unglaubliche Fans.“ Die peitschten ihr Team in allen drei Relegationsrunden nach vorne und machten allerorts stimmungstechnisch auf sich aufmerksam. Auch im Moment der Niederlage feuerten sie die Spieler an und spendeten zusätzlichen Trost. Nach der Niederlage wurde die Mannschaft vor dem Echsheimer Sportheim frenetisch gefeiert, obwohl wenn der erhoffte Aufstieg nicht eingetreten war. „Das war unglaublich. Wir haben einen starken Rückhalt erfahren. Das hat uns so viel Kraft gegeben.“

Das sind die schönen Erinnerungen, die Kefer vom Abend seiner bittersten Niederlage behalten wird. Vorerst überwiegt aber erst einmal die Enttäuschung. „Ich verspüre eine große Leere, weshalb ich jetzt erst einmal abschalten muss. Wir haben einen Vorbereitungsplan, aber mit der neuen Saison möchte ich mich aktuell noch nicht beschäftigen. Die Jungs werden ebenfalls ihre Zeit brauchen.“ Allen voran der tragische Held Michael Buchhart. Mit 21 Jahren ist Buchhart einer der Jungspunde im Team der Echsheimer. „Für einen jungen Spieler ist das schwierig. Mir tut es für Michael aber deswegen unheimlich leid, weil er eine überragende Saison gespielt hat.“ Auch wenn er die neue Spielzeit aktuell nicht im Blick hat, ist sich Kefer aber sicher. „Das ist jetzt hart für ihn, aber wir kriegen ihn schon wieder hin für die neue Spielzeit.“

Aufrufe: 016.6.2018, 07:41 Uhr
Aichacher Nachrichten / Sebastian RichlyAutor