2024-04-25T14:35:39.956Z

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TuS-Kapitän Jan-Bernd Middendorf (Nummer 16) und seine Kollegen haben zu viele Gegentore (51) kassiert. Foto: Rolf Kamper
TuS-Kapitän Jan-Bernd Middendorf (Nummer 16) und seine Kollegen haben zu viele Gegentore (51) kassiert. Foto: Rolf Kamper

Durchwachsene Saison in Südoldenburg

Fußball: Ballsport Vörden verfehlt das Saisonziel - TuS Neuenkirchen wird Vierter, die Reserve steigt ab

Neuenkirchen-Vörden. Die Fußballwelt ist in der Gemeinde Neuenkirchen-Vörden momentan nur bedingt in Ordnung. In der Kreisliga Vechta ist TuS Neuenkirchen nach dem Abstieg aus der Bezirksliga in der Hinserie zwischen den Plätzen zwei und acht gependelt, um dann im zweiten Teil der Saison zuzulegen und alle Konkurrenten nach Punkten hinter sich zu lassen. Die Belohnung war Rang vier; Christian Buse avancierte zum Torschützenkönig (22). Die TuS-Reserve konnte sich bis zum 20. Spieltag relativ sicher fühlen, stürzte danach aber nach einer Niederlagenserie ab und tat zu wenig, um den ,,total unnötigen und vermeidbaren" Abstieg in die 2. Kreisklasse zu verhindern. BS Vörden tritt dagegen wenigstens auf der Stelle, verließ durch ein starkes Finale die ,,Stammplätze" 12 und 13 in der 1. Kreisklasse Vechta und belegte nach dem 30. Spieltag Rang elf.

Hätte die TuS-Erste am letzten Spieltag gegen Brockdorf (1:4) den dritten Tabellenplatz nicht doch noch aus der Hand gegeben, Trainer Thomas Steinkamp könnte mit seiner ersten Saison in der Biester Heide sehr zufrieden sein. ,,Wir haben endlich wieder eine Mannschaft", freute sich der 48-Jährige über das Zusammenwachsen von bezirksligaerfahrenen Routiniers, vermeintlichen Reservisten und vielversprechendem Nachwuchs aus dem eigenen Talentschuppen. Steinkamp kündigt an, diese Entwicklungsarbeit fortzusetzen, aber auch aus teilweise haarsträubenden Fehlern in Aufbau und Abwehr, die manchen Punkt gekostet hätten, die nötigen Lehren zu ziehen. 51 Gegentore sind in der Tat für einen Meisterkandidaten zu viel; allein zehn fielen zu Steinkamps größtem Ärger binnen 72 Stunden auf der Zielgeraden gegen Damme II und Mühlen II.

Da die Neuenkirchener mittelfristig eine Rückkehr in den Bezirk anstreben, ist es unabdingbar, nicht nur gegen die untere Tabellenhälfte sicher zu punkten, sondern wie gegen Vizemeister Oythe II (2:2) auch der Ligaspitze das eine oder andere Pünktchen abzujagen. Steinkamp möchte in der nächsten Saison das gute Ergebnis bestätigen; der TuS-Trainer betont aber gleichzeitig, der Weg dahin stehe im Mittelpunkt seiner Arbeit, nämlich die Mannschaft spielerisch und taktisch weiterzuentwickeln und konsequent junge Spieler einzubauen.

Für Trainer Maik Tölch von Nachbar Ballsport Vörden ist es ,,etwas verwunderlich", dass in seiner Klasse Neuenkirchen II den schweren Gang in die 2. Kreisklasse antreten musste. Aber der 38-Jährige weiß auch, dass die Vördener nur durch eine enorme Steigerung in den letzten sechs Begegnungen die Abstiegszone verlassen konnten. ,,Wir haben unser Saisonziel leider deutlich verfehlt", macht Tölch deshalb aus seiner Enttäuschung auch keinen Hehl, dass Vörden kein einziges Mal über Rang zehn hinausgekommen ist. ,,Die Saison war eben kein Selbstläufer", haderte Vördens Übungsleiter mit oft fehlender Einstellung, hatte aber am Ende allen Grund zur Freude darüber, wie seine Mannschaft mit guter Moral versucht hat, ,,weiter Fußball zu spielen" und ohne fremde Hilfe aus der Abstiegsregion herausgekommen ist.

Im dritten Jahr an der Aue will der Heseper besonderes Augenmerk auf die Verbesserung fußballerischer Grundlagen legen und bastelt an einem neuen Spielsystem, ,,um nicht mehr so leicht auszurechnen zu sein".

Neuenkirchen II hat der Trainerwechsel in der Winterpause nicht den erhofften Schwung gebracht, um die anhaltende Niederlagenserie zu stoppen. Ganz im Gegenteil musste Kotrainer Sebastian Futtermann als Nachfolger von Thomas Weitzmann feststellen, dass die TuS-Zweite nicht mehr an die Leistung der Hinrunde (mit immerhin beachtlichen 19 Punkten) anknüpfte. ,,Die Offensive war zu schwach und unser 15-köpfiger Kader zu klein", nannte Futtermann als größte Handicaps während seiner zehn Wochen auf der TuS-Bank. Es sollte sich zeigen, dass der Ausfall von vier Dauerverletzten einfach nicht zu kompensieren war; zum traurigen Höhepunkt wurde der 19. April, als der TuS-Trainer bei Meister SFN Vechta nicht antrat, da keine elf Spieler zur Verfügung standen. Die gleichgültige Einstellung mancher TuS-Spieler verdarb dem engagierten ,,Feuerwehrmann" auf der Zielgeraden den Spaß an der Zusammenarbeit. ,,Wir haben uns den Abstieg selbst zuzuschreiben", sagt Futtermann und sucht die Fehler nicht bei anderen. Obwohl ihn schon wurmt, dass zum Beispiel Goldenstedt II dem Einsatz von Stammspielern der Frisia-Ersten den Klassenerhalt zu verdanken hat. Die Freude nach den 7:0-Heimsieg der TuS-Zweiten über Asyaspor (3.) hielt sich in Grenzen, da die Vechteraner auch etwa gegen Kellerkind Goldenstedt II (1:17!!) zu erkennen gaben, dass für sie die Saison gelaufen war.

Aufrufe: 016.6.2015, 08:03 Uhr
Bernhard Tripp, Bramscher NachrichtenAutor