2024-05-10T08:19:16.237Z

Querpass
– Foto: Paul Krier

Düdelinger Europa-League-Start mit Interimstrainer

Nach dem Rücktritt von Emilio Ferrera sitzt heute Abend in Nikosia der eigentlich als Co-Trainer eingeplante Bertrand Crasson als Verantwortlicher auf der Bank.

Empfindlich gestört war die Vorfreude beim F91 Düdelingen auf die zweite Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase in Folge: Kurz vor der Abreise zum Auswärtsspiel beim zypriotischen Meister Apoel Nikosia (heute, Donnerstag, 18.55 Uhr), wurde bekannt, dass Emilio Ferrera kein Trainer des amtierenden Luxemburger Meisters mehr ist.
Der frühere belgische Erstligacoach wurde erst im Sommer Nachfolger des zu Excelsior Virton abgewanderten Rivenichers Dino Toppmöller. Ferrera schaffte es, mit einer fast völlig neuformierten Mannschaft den Triumph vom vergangenen Jahr zu wiederholen. Nachgesagt wurde dem 52-Jährigen aber ein schwieriges Verhältnis zu einigen Spielern und Teilen des Umfeldes. Hinzu kam der schwache Saisonstart in der BGL-Ligue mit nur vier Punkten aus fünf Spielen und dem drittletzten Tabellenplatz.

Im Duell beim seit Anfang August vom zuvor bei Hannover 96 tätigen Thomas Doll trainierten Apoel Nikosia wird Düdelingen nun vom erst vor wenigen Tagen eigentlich als Assistent verpflichteten, früheren belgischen Nationalspieler Bertrand Crasson gecoacht. Alles Weitere will die Klubführung um Präsident Romain Schumacher erst nach dem Europa-League-Spiel auf Zypern klären.

Bedeckt hält sich Angreifer Dominik Stolz zum Trainerabgang, den er aber als „so überraschend nicht“ einstuft: „Wir Spieler dürfen keine Auskunft geben.“

Im letzten Spiel unter Ferrera hatten Stolz und das Team am Freitag gar eine 0:1-Niederlage beim bis dato noch punktlosen US Hostert quittieren müssen. „Sie haben wohl den kleinsten Platz in der ganzen Liga. Jeder Einwurf von denen ist gefährlich. Einige von uns waren eventuell auch schon in Gedanken bei der Europa League“, sagt der 29-Jährige, der mit seinen drei Treffern und vielen starken Leistungen großen Anteil an den erfolgreichen Spielen in der Qualifikationsphase hatte.

Mit Apoel Nikosia und den Aserbaidschanern von Karabach Agdam (gastieren am 3. Oktober, 21 Uhr, in Luxemburg) sind zwei der drei Düdelinger Gruppengegner nicht so namhaft wie die Konkurrenz im vergangenen Jahr (AC Mailand, Betis Sevilla, Olympiakos Piräus). Hinzu kommt mit dem FC Sevilla allerdings ein europäischer Topclub und früherer Europa-League-Seriensieger. Doch Stolz warnt: „Nikosia und Karabach scheinen vielleicht nicht so attraktov zu sein, sind aber trotzdem grundsätzlich viel stärker einzuschätzen als wir. Vom Marktwert her bieten ihre Kader jeweils in etwa das Fünffache mehr auf als unserer.“

Vollkommen umgekehrte Vorzeichen gibt es dann nur drei Tage später für Düdelingen: Im Luxemburger Pokal gastiert der F91 beim Viertligisten Daring-Club Echternach (Sonntag, 16 Uhr) – und ist hier der klare Favorit.
Aufrufe: 019.9.2019, 03:20 Uhr
Andreas Arens Autor