2024-06-13T13:28:56.339Z

Analyse
Der Druck auf Trainer Thomas Wiesmüller und den TSV Aindling ist nach der Niederlage gegen Raisting weiter gestiegen. 	F.: Sebastian Richly
Der Druck auf Trainer Thomas Wiesmüller und den TSV Aindling ist nach der Niederlage gegen Raisting weiter gestiegen. F.: Sebastian Richly

Druck steigt, Hoffnung sinkt

Aindlinger 0:2-Niederlage in Raisting hat nicht zuletzt unmittelbare Auswirkungen auf die Planungen für die neue Spielzeit

Es war klar: Früher oder später würde sie enden, die kleine Serie, mit der die Fußballer des TSV Aindling ihre größten Sorgen in der Landesliga Südwest vom Tisch fegen wollten. Am Sonntagabend gingen sie mal wieder als Verlierer vom Platz. Nach der 0:2-Niederlage in Raisting gab’s lange Gesichter, bei den Spielern wie bei den Verantwortlichen. Denn irgendwie hatte man sich beinahe angefreundet mit der Vorstellung, dass es nun mit den Erfolgen so weitergehen würde.

Dem Trainer Thomas Wiesmüller war die Enttäuschung unschwer anzumerken. Er hatte Schwächen in seiner Mannschaft vorne wie hinten erkannt, sprach vom leichtfertigen Umgang mit den Chancen. Da fühlte man sich durchaus erinnert an jene Zeiten, die eigentlich als überwunden galten. Jetzt aber sieht es ganz danach aus, dass es noch verdammt eng zugehen wird in den ausstehenden fünf Partien. Die Aussichten, am 21. April, in Nördlingen zu punkten, sind als gering einzustufen. Im Ries rüstet man für die Feier zum ersten Aufstieg in die Bayernliga.

Nicht allein die sportliche Situation für den TSV Aindling hat sich am Sonntag verschlechtert. Auch die Planungen für die nächste Saison sind davon betroffen. Denn die Gespräche mit den Kickern aus dem aktuellen Kader dürften sich nun eher schwieriger gestalten als vor der Fahrt nach Raisting. Und das Gleiche gilt für die Kontakte mit Kandidaten aus anderen Klubs, die natürlich gerne Klarheit darüber hätten, ob am Schüsselhauser Kreuz im Sommer Landesliga-Fußball zu sehen sein; ein Abstieg in die Bezirksliga wäre für manchen sicher kein großer Anreiz.

Häppchenweise will der Verein nicht mehr bekannt geben, mit wem künftig geplant werden kann. Vielmehr möchte man quasi in Paketform mitteilen, wer sich für den Verbleib beim TSV Aindling entschieden hat und wen der Verein auch behalten will. Präsident Ludwig Grammer und Josef Kigle, der Vorstand Spielbetrieb, erklärten vor knapp einer Woche, dass sie bereits von einem Dutzend Fußballern die Zusagen für die neue Spielzeit haben. Mit anderen Worten: Der Kader wird weitgehend der gleiche bleiben wie bisher. David Englisch verabschiedet sich für ein Jahr ins Ausland, während Christian Wink künftig in Zusmarshausen arbeiten wird. Kaum mehr zu rechnen sein dürfte mit Daniel Ritzer, 24, nach seinem Kreuzbandriss und mit Adrian Müller, 20, nach seinem Außenbandriss.

Für die Spieler geht es in den nächsten Wochen in allererster Linie darum, ob das Unternehmen Klassenerhalt zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden kann. Der Druck ist jedenfalls wieder enorm gestiegen. Die Aussage gilt gleich mal dem nächsten Heimspiel am Sonntag gegen den SV Egg an der Günz. Da hätte ein weiterer Ausrutscher bereits fatale Folgen – in der Tabelle der Landesliga Südwest und ebenso bei den Gesprächen für die Saison 2018/19, die laut Kigle derzeit beinahe jeden Tag laufen.

Aufrufe: 010.4.2018, 08:46 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor