Dreierpack! Murnaus Franziska Fischer macht’s wie Zidane im Champions-League-Finale 2002

Murnau – Derzeit gelingt den Murnauer Fußballerinnen einfach alles. Tabellenführer demontiert, Siegesserie in der Landesliga gestartet und jetzt auch noch ein Siegtor in der vierten Minute der Nachspielzeit. Nicht irgendein dreckiges Ding, sondern ein Wunderschuss von Franziska Fischer nach einem Eckball – ein Seitfallzieher aus der Bewegung, ein bisschen wie Zinedine Zidane im Champions-League-Finale 2002 gegen Leverkusen. „Ein brutales Tor – so eines wird sie nicht ganz so oft in ihrem Leben schießen“, scherzt Trainer Tobias Weber nach dem 3:2-Erfolg über Wacker München II.

Nach dem Spiel sprach der Coach in der Kabine über den Grund für den Erfolg: die große Euphoriewelle, die sein Team reitet. „Wenn du einen Lauf hast, machst du so eine Bude zum Sieg.“ Weber hätte sich ja auch mit einem Unentschieden begnügt. Die Wacker-Reserve stellte eine Auswahl an erstklassigen Fußballerinnen.

„Die waren schon besser, aber wir haben gut dagegen gehalten.“

TSV-Coach Tobi Weber nach dem Last-Minute-Sieg gegen den FFC Wacker München II.

„Vom technischen Aspekt die beste Mannschaft, gegen die wir gespielt haben“, lobt er. Und ausgestattet mit einer Stürmerin, die es selten auf diesem Level gibt. „Pfeilschnell und robust“, so beschreibt der TSV-Coach Lena Grabmeier, die zweifache Torschützin beim FFC. Dennoch lobt Weber ihre Gegenspielerin, Celina Costantini. „Diese Stürmerin kann man nicht 90 Minuten im Griff haben.“

Glücklicherweise hat auch Murnau so eine Ausnahmekönnerin im Angriff. Fischer erzielte alle drei Treffer für den TSV. Beim 1:0 narrte sie die ganze Hintermannschaft der Münchnerinnen, beim 2:2 setzte sie sich nach einem verlängerten Ball gegen die Innenverteidigerinnen durch. Trotz des Sieges räumt der TSV-Coach ein: „Die waren schon besser, aber wir haben gut dagegen gehalten.“ Am Schluss sei’s natürlich auch Glück gewesen. Aber das habe sich sein Team in den vergangenen vier Wochen hart erarbeitet. (am)