2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Der Ex-Altstädter Julian Pötzinger (links) gehört mittlerweile zum Stammpersonal des 1. FC Nürnberg II. Foto: imago
Der Ex-Altstädter Julian Pötzinger (links) gehört mittlerweile zum Stammpersonal des 1. FC Nürnberg II. Foto: imago

Drei Bayreuther gegen die Altstadt

1. FC Nürnberg II kommt morgen mit Julian Pötzinger, Patrick Weimar und Tim Wolf nach Weismain

Mit einem Bayreuther Trio gastiert morgen um 19 Uhr die zweite Garnitur des 1. FC Nürnberg zum im Abstiegskampf der Regionalliga Bayern richtungsweisenden Treffen bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth im Waldstadion Weismain: Julian Pötzinger, Patrick Weimar und Tim Wolf haben alle ihre fußballerischen Wurzeln in der Wagnerstadt.

Julian Pötzinger (19), der Sohn des Altstädter Co-Trainers Jörg Pötzinger, erlernte das Kicken beim BSC Bayreuth-Saas, bevor es ihn zum FSV Bayreuth, dann wieder ins Lerchenbühl und schließlich auf die Jakobshöhe verschlug. Patrick Weimar (18) begann beim ASV Oberpreuschwitz, wechselte jeweils für ein Jahr zur SpVgg Bayreuth und zum FC Eintracht Bamberg, ehe es ihn im Juli 2011 zum Club zog. Tim Wolf (19) wagte im Alter von elf Jahren den Schritt zum 1. FC Nürnberg, wurde dort bayerischer Hallenmeister der U 15, Meister der U 16-Bayernliga, mit der U 17 Meister der Bundesliga Süd/Südwest und stieg mit den Cluberern in die A-Junioren Bundesliga auf.

Eines hat das Trio gemeinsam: Mit dem kleinen Club wollen sie am Freitag einen Dreier mitnehmen. „Wir brauchen die Punkte. Und deshalb wird auch die Familienfreundschaft für 90 Minuten ruhen“, verspricht Julian Pötzinger, der die Nürnberger am Ende knapp mit 2:1 vorne sieht, einen heißen Tanz. Der Ex-Altstädter, der von den bislang 15 Punktspielen 13 bestritt, hat den Wechsel zum Nürnberger Traditionsverein nie bereut: „Ich finde hier superprofessionelle Bedingungen vor, das Training ist überragend.“ Der 19-Jährige hat ein gutes Gefühl, was seine weitere Zukunft angeht. „Ich hoffe schon, dass das mit der Profikarriere klappt. Aber man muss auch Glück haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.“ Pötzingers Vater blickt dem Vergleich gespannt entgegen, doch auch er stellt klar: „Die Familie steht erst einmal hintenan. Die Altstadt kann nichts mehr verschenken. Und der Club wird die nötigen Zähler zum Klassenerhalt schon noch holen, denn er hat ja ganz andere Möglichkeiten als wir.“

Unter Umständen könnte es am Freitag einen weiteren direkten Familienvergleich geben, denn mit Tim Wolf steht der vier Jahre jüngere Bruder des Altstädter Stammspielers Chris im Club-Aufgebot. „Natürlich wünsche ich mir, dass ich spiele, und ein Vergleich mit meinem Bruder wäre eine tolle Sache, doch letztlich liegt die Entscheidung beim Trainer.“

Bislang wurde Tim Wolf fünfmal von Coach Roger Prinzen und seinem Co-Trainer Andreas Wolf eingewechselt. „Doch wusste ich ja auch, dass es im ersten Jahr im Herrenbereich nicht einfach werden wird.“ Auch Tim Wolf, der nach acht langen Pendlerjahren zwischen Bayreuth und Nürnberg nun seit zwei Monaten seine Zelte in der Noris aufgeschlagen hat, hofft auf einen Dreier seines Teams, schränkt aber ein: „Natürlich würde ich mich bei einem Altstädter Sieg auch für Chris freuen, aber letztlich müssen wir auf uns selbst schauen.“

Patrick Weimar freut sich auf das Treffen mit seinem ehemaligen Verein. „Das ist immer eine starke Sache, gegen seinen Ex-Verein anzutreten. Und noch dazu in einem solchen Abstiegskrimi. Aber in diesem Fall kann man auf Gefühle keine Rücksicht nehmen.“ Weimar erwartet einen Kampf auf Biegen und Brechen, „den wir mit einem schmutzigen 1:0 gewinnen werden“. Seit geraumer Zeit gehört auch Weimar zum Stammpersonal. „Am Anfang war es in meinem ersten Jahr im Herrenbereich nicht leicht, schließlich hatte ich mit dem Schweizer Joel Keller einen aktuellen U 19-Nationalspieler auf meiner Position als linker Verteidiger vor mir. Doch dann hat er sich verletzt und ich habe mich durch meine Trainingsleistungen empfohlen. Ich hatte Glück, doch das gehört einfach dazu.“

Aufrufe: 016.10.2014, 18:41 Uhr
Herbert Steininger/ NKAutor