Die Basis für den TSG-Sieg war tatsächlich eine kompakte Defensivleistung, mit der die Pfeddersheimer dem zu Beginn noch munteren Gast den Zahn zogen. Nach einer Viertelstunde hatte sich die Platzelf freigeschwommen. Und nach 28 Minuten lag sie vorne: Ausgangspunkt war Enis Aztekin, der einen abgewehrten Ball in der Zentrale aufnahm und mit einem Diagonalbahn seinen Kapitän Tobias Klotz auf der rechten Außenbahn fand. Der steckte durch auf Sebastian Schulz, und dieser fand von der Grundlinie aus mit einem scharf und flach vors Tor gezogenen Ball in Bartosz Franke einen dankbaren Abnehmer. Für den erst im Winter zur TSG gewechselten Stürmer war es das Premierentor - ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein.
„Wir bekommen in der ersten Halbzeit einen Ball aufs Tor, und der ist gleich drin“, moserte Sascha Hildmann, der natürlich auch bemerkt hatte: „Wir haben nach einer Viertelstunde den Faden verloren.“ Weil seine Mannschaft nach dem Wechsel aber zumindest den nötigen Kampfgeist bewiesen hatte, könne er ihr da noch nicht mal mehr einen Vorwurf machen. Und weil er obendrein noch in zwei Szenen gerne einen Handelfmeter bekommen hätte, fand der Hauensteiner Trainer: „Pfeddersheim hat glücklich gewonnen.“
Fakt ist in der Tat: Der Kopfball, den Florian Cordier kurz nach der Pause auf den TSG-Kasten brachte, der gehörte eigentlich in die Kategorie unhaltbar (54.). TSG-Keeper Thorsten Müller fischte diesen Ball aber ebenso glänzend aus dem Winkel, wie er später den Flachschuss von Milot Berisha aus kurzer Distanz parierte (69.). Sein Trainer durfte sich da bestätigt sehen: „Ich habe ihm zur Pause gesagt, dass wir ihn noch brauchen werden“, erzählte Norbert Hess: „Er hat zwei Mal überragend gehalten.“ Überhaupt konnte der TSG-Trainer seiner Mannschaft nur eines vorwerfen: Dass sie die immer größer werdenden Konterchancen fast fahrlässig ausließen. Als Höhepunkt schob der eingewechselte Dennis Seyfert frei vorm Kasten quer, wo Bartosz Franke in Abseitsposition zurückgepfiffen wurde (80.). So mussten sich die TSGler erst noch durch eine dreiminütige Nachspielzeit zittern. In der kam Patrick Brechtel sogar noch mal zum Abschluss, er scheiterte aber an Müller, der den TSG-Sieg damit festhielt (90.+2).
TSG
: Müller - Schittenhelm, Siebecker, Lang, Ludwig - Klotz, Berisha - Aztekin (90.+1 Miehe), Schulz (73. Seyfert), Frey (82. Oswald) - Franke.