2024-05-16T10:25:37.604Z

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Dohna schlägt zu

Bei der Futsalpremiere in Pirna sichern sich die Chemie-Kicker die Hallenkrone. Doch ein echtes Finale gab es dieses Jahr nicht.

Die Fußballer von Chemie Dohna haben sich den Hallenpott gekrallt. Zum dritten Mal innerhalb von vier Spielzeiten hat der Mitfavorit nun die Hallenkreismeisterschaft (HKM) gewonnen. Beim Endrundenturnier am in Pirna blieb der Kreisoberligist in all seinen sechs Partien siegreich. Damit hat sich Chemie nicht nur bei der Pokalpremiere der Spielart Futsal durchgesetzt. Mit seinem Triumph hat das Team von Trainer Robin Feldmann außerdem das Ticket für die kommende Futsal-Landesmeisterschaft am 16. Januar 2016 in Wilsdruff gebucht.

„Das war schon am Ende ein Kraftakt, wir sind sehr zufrieden“, sagt Feldmann. „Eine extra Vorbereitung hatten wir nicht. Die Mannschaft hat sich selbst aufgestellt. Wichtig war mit, dass sich hier kein Spieler verletzt. Und ebenso, dass der Spaß im Vordergrund steht.“ Dessen ungeachtet werde sein Team auch die Landesmeisterschaften mit der nötigen Ernsthaftigkeit angehen.

Das große Kribbeln blieb derweil bei dem finalen Wettstreit am Sonntagabend aus. Manch einer der rund 130 zahlenden Zuschauer auf dem Sonnenstein in Pirna wunderte sich etwa über Facetten des Futsalregelwerks. Auf den Rängen blieb es zudem meist vorweihnachtlich entspannt. So richtig Spannung kam jedoch nicht auf.

Das lag sicher vor allem am Modus dieser HKM-Endrunde. Eigentlich sollte der Hallenmeister, wie in vergangenen Spielzeiten, auch diesmal in einem echten Finale ermittelt werden. Zuvor sollten die acht qualifizierten Teams in zwei Gruppen untereinander die vier Halbfinalisten ausspielen, die dann um den Einzug ins Endspiel streiten sollten. Doch daraus wurde nichts.

Denn eines der Überraschungsteams hatte am Tag zuvor abgesagt. Der TSV Kreischa konnte laut Kreisverband wegen Erkrankungen im Kader keine spielfähige Mannschaft nach Pirna entsenden. Somit musste der Kreisligist, der in der Vorrunde immerhin Topfavorit Hainsberg hinter sich gelassen hatte, für die Endrunde passen.

Durch den Verzicht habe der Verband aber auf den Modus „Jeder gegen Jeden“ ausweichen müssen. „So sieht es das Regelwerk vor“, erklärt der Spielausschussvorsitzende vom KVFSOE, Gerald Socha. Die sieben verbliebenen Teams zeigten dann teils unterhaltsame Spiele mit dem kleineren, etwas schwereren Ball. Große Aufreger blieben aus. Üble Fouls waren ebenfalls rar.

Das mag auch daran liegen, dass beim Futsal nach vier geahndeten Fouls die Gegenmannschaft einen Strafstoß bekommt. So war es etwa in der vorletzten Partie des 1. FC Pirna gegen den SV Pesterwitz. Die Lokalmatadoren, die zum Auftakt gegen noch sehr fitte Dohnaer mit 1:4 unterlagen und danach alle Partien gewannen, brauchten in diesem Duell einen Sieg, um sich die Minimalchance auf den Titel zu erhalten.

Kurz vor Spielende sah der junge Pirnaer Dominik Wein nach einer Notbremse die einzige Rote Karte des Turniers. Nachdem Pesterwitz den folgenden direkten Freistoß nicht nutzen konnte, mussten die Randfreitaler sieben Sekunden vor Schluss selbst noch das 0:1 vom Punkt hinnehmen – nach einem eigenen Foul in der Pirnaer Hälfte. Es war das vierte, was beim Futsal Strafstoß bedeutet. Maik Ritter markierte dann im Nachsetzen den Siegtreffer für Pirna. Am Ende belegte das Team von Trainer Bodo Kleinschmidt den zweiten Rang.

Pesterwitz holte Bronze. „Dieser Strafstoß war ärgerlich“, sagt deren Spieler Matthias Böhme. Der Kicker von der Dritten Mannschaft des SVP half bei seinem früheren Team aus. Auch bei anderen Teams fehlten Stammspieler. Auch bei Dohna war das so, das verdienter Turniersieger wurde. Chemie erzielte 19 Tore und kassierten nur zwei. Mit sieben Treffern war Chemies Eric Klose zudem der beste Torschütze des Turniers. „Die Freude ist groß, aber wir sind jetzt ganz schön platt und freuen uns sehr auf die Winterpause“, erklärt Klose. „Wir hatten nicht so viele Auswechselspieler.“

Rückkehr zu Januartermin geplant

Das Niveau sei allerdings etwas geringer gewesen als in Vorjahren, sieht Klose es ähnlich wie andere Spieler bei dem Turnier. „Das mag vielleicht auch daran liegen, dass nicht so viele Mannschaften gemeldet hatten, und dass sich Teams wie Hainsberg nicht für die Endrunde qualifiziert haben.“

Sein Mitspieler Marcel Krebs, hat anschließend noch den Sprung in das erste All-Star-Team bei einer HKM geschafft. Neben dem Dohnaer hatten Kreisverbandsvertreter Lohmens Keeper Marcel Menzel, Pesterwitz’ Maximilian Eckner, Ales Fiala vom 1. FC sowie Kenny Kießlich von der starken Heidenauer Kreisligamannschaft in die Auswahl gewählt. Das All-Star-Team löst die bisherige Auszeichnung des „Besten Spielers“ ab. „In der Vergangenheit hatten sich mehrere Spieler dafür angeboten, konnten aber bei der Wahl leider nicht berücksichtigt werden“, erklärt Socha. „Daher wollten wir mal was anderes machen“.

Zu Altbewährtem zurückkehren will der KVFSOE indes in der Saison 2016/17. „Dann soll das Turnier wieder im Januar stattfinden, und hoffentlich wieder im BSZ Pirna-Copitz“, sagt Socha. „Da wir diesmal nicht wussten, wann genau die Landemeisterschaft 2016 stattfindet, mussten wir die Hallenkreismeisterschaft schon im Dezember austragen.“ Der Termin inmitten der Adventszeit und so kurz nach Hinrundenende solle damit eine Ausnahme bleiben.

Aufrufe: 015.12.2015, 12:57 Uhr
Stephan KlingbeilAutor