BZ: Herzlichen Glückwunsch zum Titel. Aber sie haben es unnötig spannend gemacht. Was war da los?
Rudhart: Was soll ich sagen? Heiligenzell ist eine Mannschaft, die uns nicht liegt. Das Hinspiel haben wir mit Müh und Not mit 3:2 gewonnen. Die Heiligenzeller sind nach vorne nicht schlecht, aber sie haben auch viele Tore bekommen. Wir sind eine Mannschaft, die immer viele Chancen braucht, das war auch heute so. Wir hatten nach der 1:0-Führung einen Pfostenschuss, einen Lattenschuss, haben freie Chancen ergeben. Wir haben die ganze Woche über darauf hingearbeitet, dass wir die Chancen erfolgreich zu Ende spielen, aber wir haben es wieder nicht geschafft. Dadurch ist es dann spannend geworden. Vom Chancenverhältnis her hätte da Spiel auch 10:3 für uns ausgehen können.
BZ: Gab es Zweifel während des Spiels, ob es am Ende klappt?
Rudhart: Kurz nach der Pause haben erst wir und dann Heiligenzell eine hundertprozentige Chance vergeben, dann trafen wir zum 1:2 und kurz vor Schluss gab es einen Elfer gegen uns wegen Handspiels, den man nicht unbedingt pfeifen muss, denn der Spieler wurde aus kurzer Distanz angeschossen. Aber nach dem 2:2 hatten die Heiligenzeller keine Chance mehr. Wir haben die ganze Zeit das Spiel aus Oberweier verfolgt. Als es hieß, es sei 1:1 ausgegangen, haben wir gedacht, alles klar. Doch dann haben die Oberweierer in der Schlussphase das 2:1 gemacht. Es ist nochmal richtig eng geworden. Das hätte auch in die Hose gehen können.
BZ: Für Sie ein krönender Abschluss nach viereinhalb Jahren als Trainer beim FVD?
Rudhart: Ja, das war das Ziel, sich als Meister zu verabschieden. Es ist ein wirklich schöner Abschluss. Für mich ist es das erste Mal, dass ich Meister werde in meiner Trainerkarriere.
BZ: Sie gehen jetzt nach Schutterwald?
Rudhart: Dort werde ich die zweite Mannschaft trainieren. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Bora Markovic, den ich schon lange kenne und mit dem ich ein sehr gutes Verhältnis habe.
BZ: Welche Perspektive hat der FVD?
Rudhart: Ich habe in den letzten zwei Jahren einige Strukturen geschaffen. Wir haben einen Kader von acht, neun Leuten, die immer spielen, die das Gerippe der Mannschaft bilden. Das ist jetzt eine richtige Mannschaft geworden, die gehen zusammen durch dick und dünn. Das war vorher anders, da gab es viele Grüppchen. Die Mannschaft ist richtig zusammengewachsen. Darauf kann man in Zukunft aufbauen.
BZ: Ein lachendes und ein weinendes Auge zum Abschied?
Rudhart: Nein. Ich habe mir im letzten Jahr schon Gedanken gemacht, ob es nicht Zeit ist, etwas Neues zu machen, aber ich habe mich dann nochmal überreden lassen. Es war für mich relativ früh klar, dass ich gehe. Es gibt natürlich im Verlauf der Zeit gewisse Abnutzungserscheinungen. Es ist Zeit für etwas Neues. Es ist Zeit, dass ein neuer Trainer hier herkommt und es ist Zeit, dass ich etwas Neues mache.