2024-04-30T13:48:59.170Z

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– Foto: Jens Mattern

"Diese Jungs haben eine Zeit geprägt" - Neunfacher Abschied

Verbandsliga +++ Der SSC Weißenfels verabschiedet sich von neun verdienten Akteuren

Der SSC Weißenfels gehörte in Sachsen-Anhalt zu den positiven Überraschungen der Spielzeit 2019/20. Mit 34 Punkten aus 20 Partien etablierte sich der Verbandsliga-Aufsteiger schnell in Sachsen-Anhalts Beletage, stand zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs auf dem starken fünften Tabellenplatz. Zur neuen Saison wird sich das Gesicht der Mannschaft aber in erheblichem Maß verändern, wie der SSC im Pressegespräch mit Trainer Maik Zimmermann bekanntgab. Den bisher vier bekannten Neuzugängen - ein erfahrenes Duo der SG Buna Halle und ein Youngster-Duo des SV Großgrimma - stehen nämlich gleich neun Abgänge gegenüber. Viele davon prägten das Gesicht des Weißenfelser Fußballs der vergangenen Jahre oder gar des Jahrzehnts:

Zwei Urgesteine verabschieden sich

Max Pfannschmidt, der bisherige SSC-Kapitän, ist einer von ihnen. Der 26-Jährige geht von Bord, um sich künftig dem Schiedsrichterwesen zu widmen. "Er hat schon Anfang des Jahres signalisiert, dass er das gerne machen möchte. Dass er doch schon so viele Jahre Fußball spielt und es eigentlich seine zweite große Leidenschaft ist, Schiedsrichter zu sein", erklärt Trainer Zimmermann zum Abschied. "Er ist einer der Helden, die den gesamten Aufstieg mit begleitet haben. Er bleibt dem Verein erhalten, und vielleicht spielt er auch mal wieder mit, wenn es zeitlich passt", führt Zimmermann aus. Zum Spielerprofil:

Max Pfannschmidt

Im selben Zug tritt mit Tobias Bettermann ein weiterer langähriger Weißenfelser einen Schritt zurück. "Er ist beruflich stark eingebunden, hat gebaut und konnte deswegen nicht mehr regelmäßig trainieren. Das ist vielleicht der ausschlaggebende Punkt, dass die Gier bei ihm nicht mehr ganz so zu spüren ist", erklärt Zimmermann, erhofft sich aber zugleich Chancen auf einen Verbleib beim SSC: "Ich würde mich sehr freuen, wenn er dem Verein erhalten bleiben würde. Er gehört zu diesem Verein und hat einen Riesenanteil, dass der Verein jetzt in der Verbandsliga spielt. Es war mir ein großes Vergnügen mit ihm." Zum Spielerprofil:

Tobias Bettermann

Quartett geht nach Sachsen

Mit Christopher Günther, Toni Kronawitt, Sebastian Petrick und Nicolai Goll wird ein Weißenfelser Quartett künftig gemeinsam in Sachsen kicken. "Sie sind zusammen immer aus Leipzig angereist, wollen als Gruppe jetzt den Aufwand aber etwas herunterfahren, nicht immer nach Weißenfels fahren", so Zimmermann, der dafür vollstes Verständnis zeigt. Fehlen wird das Quartett dennoch: "Das sind super Jungs vom Charakter und auch rein fußballerisch waren sie eine Bereicherung."

Besonders Nicolai Goll hat sich in Weißenfels einen Namen gemacht, war er in der Meistersaison des SSC mit 27 Treffern nicht nur einer der Aufstiegsgaranten, sondern sogar Torschützenkönig der Landesliga Süd. "Ich werde nie vergessen, wie er damals zu uns gekommen ist. Im ersten Freundschaftsspiel hat er sich bewegt wie eine Giraffe, ein bisschen ungelenkig. Dann kam er richtig an und es wurde relativ schnell klar, dass er eine absolute Bereicherung wird. Die Frage, ob er einen Anteil am Erfolg hat, erübrigt sich", meint Zimmermann zu seinem Torjäger.

Was die für den 1. FC bzw. SSC Weißenfels erbrachten Leistungen angeht, macht der Übungsleiter jedoch keine Unterschiede: "Alle vier sind Aufsteiger und haben einen großen Anteil daran, dass der Verein nun da ist, wo er gerade ist." Zu den Spielerprofilen:

Christopher Günther

Toni Kronawitt

Sebastian Petrick

Nicolai Goll

Neue Aufgaben im Freistaat

Auch Carlo Purrucker und Isaque Benjamin Da Cunha Dias werden ihre Laufbahnen aller Wahrscheinlichkeit nach im Freistaat fortsetzen. In seinen zwei Jahren im Burgenland hat Purrucker ordentlich Eindruck hinterlassen: "Ein absoluter Typ, eine absolute Persönlichkeit. Er wird sich eine neue Herausforderung suchen in Markranstädt. Mit seiner Wucht und seiner Präsenz ist er einer, der sicherlich auch dort seine Rolle einnehmen wird." Länger kennt Zimmermann Da Cunha Dias, der nach einer zweijährigen Rückkehr seine Heimat wieder verlässt: "Ihn kenne ich ab der ersten Stunde, seitdem ich beim Verein bin. Als Jungspieler hat man damals schon sein Talent gesehen. Mit den Jahren ist er reifer geworden in seiner Persönlichkeit, hat eine tolle Entwicklung genommen. Er ist super seinen Weg gegangen! Rein als Fußballer ist er ein unheimlich geiler Kicker." Zu den Spielerprofilen:

Carlo Purrucker

Isaque Benjamin Da Cunha Dias

Fragezeichen beim Zauberfuß

Bei Christopher Luther, der im Sommer 2018 den Wechsel aus Zorbau zum Rivalen wagte, steht derweil ein großes Fragezeichen nach seiner schweren Verletzung am 2. Spieltag. "Was er mit seinem linken Fuß machen konnte, das war schon extraklasse. Er hatte auch einen großen Anteil an der letzten Saison. Ich hoffe, er bleibt angemeldet, dass der Pass liegen bleibt. Ihn würde ich jederzeit mit Kusshand zurücknehmen. Das Wichtigste ist, dass er sich komplett regeneriert und erholt", so Zimmermann. Zum Spielerprofil:

Christopher Luther

Auch die übrigen acht Abgänge sind weitehrin gerne in Weißenfels gesehen."Ich hoffe, dass wir mit allen Jungs in Kontakt bleiben und dass sie sich immer mal wieder blicken lassen. Diese Jungs haben eine Zeit geprägt. Das sind nicht welche, die kurz mal da waren und wieder gehen. Sie haben einen wichtigen Zeitraum geprägt in diesem neuen Verein", spricht Zimmermann, der mit dem SSC nun ein neues Kapitel startet, seine Anerkennung aus.

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Aufrufe: 020.6.2020, 18:00 Uhr
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