2024-06-06T14:35:26.441Z

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TV-Jugendleiter Volker Kohrs (Hintergrund), Gründer der TV-Fußballjugendabteilung 2011. Künftig werden die Kicker die blau-weißen Trikots gegen die rot-weißen Leibchen des FC austauschen. Foto: TV Bad Sobernheim
TV-Jugendleiter Volker Kohrs (Hintergrund), Gründer der TV-Fußballjugendabteilung 2011. Künftig werden die Kicker die blau-weißen Trikots gegen die rot-weißen Leibchen des FC austauschen. Foto: TV Bad Sobernheim

Die Zukunft des Jugendfußballs beim FC Bad Sobernheim

Vereinswechsel der Jugendspieler +++ Traditionsverein muss 2008 Insolvenz anmelden +++ Zukunftsplanung: Entwurf Jugendkonzepts

Bad Sobernheim. Die Jugendfußballer des TV 1867 Bad Sobernheim werden im Sommer zum FC Bad Sobernheim 2015 wechseln und schon in der Saison 2018/2019 für den vor drei Jahren neu gegründeten Fußballverein an den Start gehen. Darauf haben sich die Vorstände von TV und FC geeinigt, teilen die Vereine in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Derzeit sind beim TV etwa 90 Kinder und Jugendliche in acht Mannschaften aktiv. G-, F- und E-Junioren spielen eigenständig, die D- und C-Junioren kooperieren mit der JSG Disibodenberg (Duchroth, Odernheim und Rehborn). Die A-Jugendlichen sind bereits zu Saisonbeginn 2017/18 vom TV zum FC gestoßen. Mit Kickern aus Meddersheim, Odernheim, Duchroth, Merxheim und Monzingen bilden sie die JSG SooNahe.

Rückblick: Nachdem der Traditionsverein SC Bad Sobernheim 2008 Insolvenz anmelden musste, stand der Fußball in der Felkestadt vor dem Bankrott. Nicht nur die verbliebenen aktiven Spieler suchten in Vereinen aus der näheren Umgebung eine neue Herausforderung, auch der Nachwuchs orientierte sich vor allem nach Meddersheim, Monzingen oder Waldböckelheim.

Dem TV ist es zu verdanken, dass diese negative Entwicklung gestoppt und der Totalausverkauf in Sachen Fußball verhindert wurde. Volker Kohrs, Triathlet im Turnverein, war es 2011, der beim TV die Fußballjugendabteilung ins Leben gerufen hat und seitdem auch leitet. „Wir wollten in erster Linie die Kinder von der Straße holen und zum Sport bringen“, sagt TV-Vorsitzender Rolf Beilke. Gut 15 Kinder zwischen drei und sechs Jahren bildeten vor knapp sieben Jahren das erste Bambiniteam, das die Farben blau-weiß vertreten hat. Schritt für Schritt, Jahr für Jahr, kamen weitere Mannschaften hinzu. Großen Anteil daran hatten auch die Brüder Hans-Joachim und Andreas Nitsch, die unter anderem als Trainer oder Betreuer fungierten.

„Der TV – allen voran Jugendleiter Kohrs, Geschäftsführer Dirk Weber und TV-Mitarbeiter Frank Anders - hat in den vergangenen Jahren eine tolle Jugendarbeit geleistet“, sagt Andreas Nitsch, der vor wenigen Wochen beim FC den Posten des Jugendleiters übernommen hat. „Da gab es absolut nichts auszusetzen. Aber mit Gründung des FC im Jahr 2015 haben sich die Vorzeichen geändert“, erklärt Nitsch. In der Tat: FC-Vorsitzender Martin Rupp und seine Mitstreiter machten von Anfang an keinen Hehl daraus, über kurz oder lang auch eine Jugendabteilung bilden zu wollen.

Schon im vergangenen Jahr wurden erste Gespräche zwischen den Vorständen geführt, zwischenzeitlich sind auch die betroffenen Eltern befragt worden. Ergebnis: Für viele Mütter und Väter macht es einfach mehr Sinn, wenn ihre Kinder das Kicken in einem Fußballverein erlernen. Diesem Ansinnen wollten sich auch die TV-Verantwortlichen nicht verschließen. Derzeit laufen beim FC die Vorbereitungen, um den Wechsel reibungslos über die Bühne zu bekommen. TV-Jugendleiter Kohrs hat jegliche Unterstützung zugesagt.

Einige der derzeit noch in Diensten des TV stehenden Trainer sind Mitglieder des FC. Ein Wechsel stellt für sie kein Problem dar. Der FC würde sich freuen, wenn sich auch die übrigen Übungsleiter und Betreuer für diese Neuausrichtung begeistern könnten.

Die FC-Vorstandmitglieder haben einen ersten Entwurf für ein Jugendkonzept erstellt. Das Papier soll noch verfeinert und anschließend allen Betroffenen – Vorständlern, Trainern, Betreuern, Spielern und Eltern – ausgehändigt werden. Ein ganz wichtiger Punkt ist: Alle Kinder und Jugendliche müssen für das Jahr 2018 im FC keinen Mitgliedsbeitrag bezahlen, auch wenn sie schon jetzt zum FC wechseln. „Die meisten haben beim TV einen Jahresbeitrag geleistet. Wir wollen vermeiden, dass die Eltern der Schützlinge bei einem Wechsel finanziell doppelt belastet werden“, sagt FC-Schatzmeister Hans-Joachim Nitsch. Die Zukunft des Jugendfußballs beim FC Sobernheim 2015 hat begonnen.

Aufrufe: 014.2.2018, 14:00 Uhr
FC Bad SobernheimAutor