Dennoch dürfen die Trainer nicht wild ein- und auswechseln, denn die neue Regel besagt auch, dass weiterhin „nur“ 14 verschiedene Spieler pro Partie und Team eingesetzt werden dürfen. Nun ist es aber möglich, dass bereits ausgewechselte Spieler nach einer Pause wieder den Platz betreten dürfen. Folglich kann eine Mannschaft innerhalb dieser 14 Akteure beliebig oft wechseln. „Diese Regelreform ist von den betroffenen Vereinen sehr gut angenommen worden“, berichtet Torsten Oleff, Vorsitzender des Spielausschusses im Kreis Bonn. Das ist insofern nicht verwunderlich, da die Teams in diesen Ligen oftmals Personalprobleme haben und froh sind, wenn sie am Spieltag überhaupt genügend Spieler zur Verfügung haben. Zudem spielen in der D-Liga einige ältere Akteure, denen so mehr Pausen während eines Spiels ermöglicht werden.
Obwohl der Fußballverband Mittelrhein die Regl bis zur Kreisliga A genehmigt hat, dürfen in der laufenden Saison vorerst nur Mannschaften aus den beiden genannten Ligen darauf zurückgreifen. „Wir haben alle Vereine angefragt, was sie von dieser Regelung halten, aber bis jetzt ist noch kein Trend erkennbar“, so Oleff.
Bei den Trainern wird die Regel derweil ganz unterschiedlich bewertet. Heiko Fröhlich, Trainer der Damenmannschaft von Blau-Weiß Oedekoven, sieht sie positiv: „In der Kreisliga sind die Mädels manchmal nicht so fit, dann kommen einem die vielen Wechselmöglichkeiten zugute.“ Etwas anderer Meinung ist da Basti Ferro, Coach der ersten Herrenmannschaft beim 1. FC Godesberg in der Kreisliga B: „Wenn andauernd gewechselt wird, zerstört das die Spielkultur.“ Unter einem ganz anderen Aspekt sieht Uli Hertrampf vom BSV Roleber diese Regel, der sie auch als Chance für Talente versteht: „Man kann einen jungen Spieler so ans Team heranführen, ihm Spielpraxis bieten und gleichzeitig dem erfahrenen Akteur eine Pause gönnen.“