2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Traumelf von Boris Steinmetz.
Die Traumelf von Boris Steinmetz. – Foto: System/stock.adobe

Die Traumelf von Boris Steinmetz

Boris Steinmetz spielt seit seiner Kindheit für den B-Ligisten SKG Ober-Beerbach und nominiert seine persönliche Top-Auswahl

Ober-Beerbach. Auch mit inzwischen 43 Jahren ist Boris Steinmetz noch immer für den B-Ligisten SKG Ober-Beerbach am Ball. Bereits mit fünf Jahren startete Steinmetz, heute Inhaber zweier Friseursalons, seine Laufbahn bei der SKG, bei der bereits sein Großvater als Spieler und Funktionär aktiv gewesen war. Nach einem Intermezzo in der Jugend des SV Darmstadt 98 zog es Steinmetz mit 17 Jahren zurück zu seinem Heimatverein, wo er in der ersten Mannschaft zum Einsatz kam und in der Folge alle Aufstiege des Vereins bis in die Gruppenliga mitgemacht hat.

Nach den Aufstiegen folgte nach finanziellen Problemen aber der jähe Absturz bis hinunter in die C-Klasse. „Ich bin fünf Klassen hoch und dann das ganze wieder zurück“, sagt Steinmetz und lacht. Nach einem halben Jahr beim TSV Pfungstadt wechselte der Familienvater mit Mitte 20 wieder zurück zu seinem Stammverein, dem er bis heute eng verbunden ist und in Zukunft wieder intensiver als zuletzt gegen den Ball treten möchte.

Welche Spieler und welcher Trainer ihn im Laufe seiner bisherigen Laufbahn besonders geprägt oder beeindruckt haben, verrät er im nächsten Teil unserer Serie „Meine Traumelf“.

Tor

Tobias Seitz (SKG Ober-Beerbach)

Über ihn könnte ich unzählige Geschichten erzählen. Eine ist mir aber besonders im Gedächtnis geblieben. Nach unserem Aufstieg 2018 haben wir bis spät in die Nacht unsere Meisterschaft gefeiert. Er und ich kamen spontan auf die Idee, nach Mallorca zu fliegen. Geendet ist es dann lediglich in Rüdesheim in der Turtelgasse – aber am Ende wusste keiner von uns beiden mehr, wie wir da eigentlich hingekommen sind. Ein bisschen also wie im Film „Hangover“ (lacht).

Abwehr

Frank Lotter (SKG Ober-Beerbach)

Er war unglaublich laufstark, spielt inzwischen aber nur noch bei den Alten Herren und ist ein extrem geselliger Typ. Es ist sicher fünfzehn Jahre her, da haben wir ein Derby in Brandau gespielt. Komischerweise hat Frank bei der Abfahrt den Koffer mit den Spielerpässen der Brandauer eingepackt. Am nächsten Morgen haben die ganz verzweifelt ihre Pässe gesucht, und keiner wusste, wo sie sind. Bis sie dann irgendwann bei ihm im Auto wieder aufgetaucht sind.

Timo Kleinsorge (SKG Ober-Beerbach)

Ich erinnere mich an eine Anekdote, als er von der Bank aus ins Spiel kommen sollte. Scheinbar hat das mit der Einwechslung aber etwas länger gedauert. Jedenfalls ist Timo kurz vor seiner Einwechslung tatsächlich eingeschlafen. Wahrscheinlich rührte diese Müdigkeit auch wieder Mal von einer durchzechten Nacht (lacht). Er war aber auch immer für einen Spaß und einen lustigen Spruch gut.

Oliver Huber (SKG Ober-Beerbach)

Ein super Innenverteidiger und ich glaube der kleinste Fußballer im Kreis. Er war gefühlt nur 1,20 Meter groß. Aber er hat mit seinem Auge und seinem Stellungsspiel alles ausgeglichen. Oli war zudem Kettenraucher. Vor jedem Spiel oder auf der Ersatzbank hatte er immer ein Päckchen Kippen in den Stutzen gehabt. So wie damals Walter Frosch bei seinem legendären Fernsehinterview.

Markus Heiligenthal (TSG 1846 Darmstadt)

Er hat immer Durst gehabt und war ein absolutes Feierbiest. Markus war immer lustig drauf und ein echter Stimmungsgarant. Einer, der für das Team als positiver Charakter enorm wichtig war.

Mittelfeld

Massimiliano Anfossi (SKG Ober-Beerbach)

Nach einem Spiel wollte er sich umziehen und seine frische Unterhose anziehen. Bis er festgestellt hat, dass er das Höschen seiner Mutter eingepackt hat. Fußballerisch war er ein Riesenkicker, aber er hat nie den Ball abgegeben. Frei vorm Tor hat er noch den Maradona gemacht. Ein echter Fuddler, wie er im Buche steht.

Bernd Kiekebusch

(SKG Ober-Beerbach)

Er hat bis 50 aktiv gespielt und ist der Inhaber der Gaststätte zum Talblick in Steigerts. Wenn man sich warmgelaufen hat, bekam man immer Hunger, weil er nach Pommes und Schnitzel gerochen hat.

Er hat auch nie etwas vom Warmmachen gehalten. Trotzdem war Bernd immer topfit und ein Riesenfußballer. Den könnte man heute noch anrufen – der wäre sonntags sofort auf dem Platz.

Christian Herrmann (SKG Ober-Beerbach)

Er kam damals von der TG 75 Darmstadt zu uns und war einer der besten Fußballer im Kreis. Im Mittelfeld total ruhig und abgeklärt, hat viele Vorlagen gegeben, tödliche Pässe gespielt und mir selbst viele Treffer aufgelegt.

Matthias Meier (SKG Ober-Beerbach)

Er wusste immer, wo in Darmstadt eine Party zu feiern war, und hat auch keine ausgelassen (lacht). Für mich bei ruhenden Bällen eine echte Granate. Wenn er angelaufen ist zu einem Freistoß, dann wusste man schon, dass der Ball gleich drin ist. Er hatte eine überragende Schusstechnik und so ein bisschen hat er mich, was seine Qualitäten bei ruhenden Bällen betrifft, immer an Tobias Kempe von den Lilien erinnert.

Sturm

Robert O´Neill (SV St. Stephan)

Robert war damals der beste Stürmer im Kreis und hat überall, wo er war, 40, 50 Tore pro Saison gemacht. Ein Riesenklotz, gefühlt zwei auf zwei Meter, aber ein wahnsinnig cooler Typ. Er war auch für jede Party zu haben und eine absolute Stimmungskanone im Team. Inzwischen ist er beim SV St. Stephan.

Hat nachhaltig Eindruck hinterlassen: Robert O´Neill (SV St. Stephan).
Hat nachhaltig Eindruck hinterlassen: Robert O´Neill (SV St. Stephan).

Stephan Sturm (SKG Ober-Beerbach)

Er war damals im Kreis Groß-Gerau einer der besten Stürmer gewesen und kam zur SKG zu einer Zeit, als das Geld noch lockerer gesessen hat. Er hat dann auch Tore ohne Ende gemacht. Irgendwie wurde er bei uns dann aber immer schwächer. Ich habe keine Ahnung, warum das so war, Trotzdem war er natürlich ein Riesenkicker.

Trainer

Roman Grünewald (KSG Brandau)

Er hat mich damals mit 17 zu den Aktiven geholt und mich als Ober-Beerbacher Eigengewächs immer gefördert, auch wenn die Truppe damals sehr stark war. Er kommt selbst von dort und sagt, dass die Zeit bei der SKG für ihn die schönste Zeit seiner Trainerkarriere war. Roman ist ein toller Trainer aber eben auch ein Kumpeltyp, der immer ein offenes Ohr für seine Spieler hat. Ich verstehe mich auch heute noch privat super mit ihm, auch wenn er inzwischen bei der KSG Brandau an der Seitenlinie steht.



Aufrufe: 07.10.2021, 08:00 Uhr
Frank LeberAutor