Die Pandemie hat Concordia Ossenberg schwer getroffen

„Und dann kam Corona und alles wurde anders. Sport unter Hygienebedingungen, Einschränkungen bis zur kompletten Schließung“, sagte Burkhard Kretschmer im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung, die aus den bekannten Gründen online stattfinden musste.

Die Folgen der zwei Lockdowns lassen sich in drastisch sinkenden Mitgliederzahlen ablesen. Rund 450 Concordianer haben seit dem Beginn der Pandemie ihren Austritt aus dem Verein erklärt. „Das ist natürlich auf die erheblichen Einschränkungen des Sportbetriebes zurückzuführen. Insbesondere bei den Mutter–Kind–Gruppen, beim Kinderturnen und im Kampfsport als Kontaktsportart ist das deutlich zu erkennen“, sagte Kretschmer, der trotz allem eine positive Nachricht vermelden durfte. „In der immer stärker werdenden Gruppe der Mitglieder über 60 Jahre, die mittlerweile auf insgesamt 330 angewachsen ist, sind keine Abgänge zu verzeichnen.“ Mit zahlreichen Einsparmaßnahmen, zu denen auch der schmerzliche Abbau von Personal gehörte, sei es dem Verein jedoch gelungen, die wirtschaftlichen Folgen abzufedern.

Votum für gemeinsamen Spielbetrieb mit TuS Rheinberg

„Mit einem Verlust von 63.430 Euro nach Abschreibung kamen wir zum Ende des Jahres 2020 noch einmal mit einem blauen Auge davon. Die positive Entwicklung aus dem Jahr 2019 konnte allerdings nicht weitergeführt werden“, so Kretschmer. Das gilt in Zukunft auch für die Fußball-Abteilung. Knapp 40 Jahre nach seiner Gründung wird Concordia Ossenberg seinen eigenständigen Spielbetrieb einstellen und sich mit dem TuS Rheinberg verbinden. Das dafür notwendige Votum erteilten die Mitglieder bei nur einer Gegenstimme.

Concordia Ossenberg möchte Gemeindehaus kaufen

Eine weitere wichtige Entscheidung betrifft das ehemalige Gemeindehaus der Evangelischen Kirche, in dem unter anderem die Aula des Vereins untergebracht ist. Bislang wurde das Gebäude gepachtet, das soll sich nach dem Willen des Vorstandes bald ändern. „Die Evangelische Kirche hat das Gemeindehaus inzwischen verlassen und somit jegliches Interesse daran verloren. Seit zwei Jahren liegt uns ein Angebot vor, das Gemeindehaus zu kaufen“, sagte Kretschmer. Der Kaufpreis von 434.000 Euro mutet hoch an, allerdings ist der Augenblick günstig wie nie. Bei einem Zinssatz von 0,55 Prozent beträgt die jährliche Belastung für den Verein inklusive Tilgung 17355 Euro. Zum Vergleich: An Pacht werden derzeit 17340 Euro im Jahr fällig. Kretschmer bremste die Euphorie: „Als Eigentümer sind wir für alles verantwortlich. Wir müssen eine Lüftungsanlage einbauen lassen. Und das Flachdach muss auch in absehbarer Zeit erneuert werden.“

Die Mitglieder nahmen diese Wermutstropfen hin. Sie erteilten dem Vorstand die Erlaubnis zum Kauf. Der will aber noch warten, so Kretschmer. „Wir müssen erstmal über einen Bauantrag klären lassen, ob in der Aula sportliche Aktivitäten erlaubt sind. Bevor das nicht sicher ist, macht es keinen Sinn, mit der Kirche in Verhandlungen zu treten.“ Denn dass die Einschränkungen noch lange andauern, glaubt Kretschmer nicht: „Ich bin davon überzeugt, dass wir zum Ende des Jahres aus der Pandemie gehen und wir den Sportbetrieb dann wieder zu 75 Prozent aufnehmen können.“

Übrigens: Im Fitnessraum gibt es ein neues Konzept. Ausdauergeräte wie Laufband, Stepper und Fahrradergometer mit Wattanzeige, bieten die Möglichkeit zur Stärkung des Herz-Kreislaufsystems. Fitnesstrainer Joel Willms möchte Teilnehmern der Reha-Bereiche „Herzsport“ und „Orthopädie“ eine zusätzliche Intensivierung und damit eine gesteigerte Effizienz ihres bisherigen Reha-Sporttrainings ermöglichen.