Die Meisterschaft war fast schon abgehakt

Die Mannschaften aus Mietingen und Baustetten hatten über das gesamte Spieljahr hinweg den Ton in der Staffel angegeben. Frühzeitig setzten sich beide Vereine ab und es entwickelte sich ein schonungsloser Zweikampf der Nachbarn. In der Vorrunde hatte der SV Mietingen über mehrere Spieltage den Platz an der Sonne inne, in der Rückrunde hatte der Konkurrent aus Baustetten die Nase vorne. Mietingen gab sich jedoch nie geschlagen, verbesserte seine Tordifferenz stetig - in Schemmerhofen stockte der SVM seine Bilanz um sechs und eine Woche später in Baltringen gleich um neun Treffer auf. Dies sollte sich am Ende auszahlen, weil beide Mannschaften nach dem letzten Spieltag 61 Punkte hatten. Doch Mietingen hatte - bei gleicher Anzahl an Gegentreffern (21) - deutlich häufiger ins gegnerische Tor getroffen (81 Mal gegenüber 69 Mal von Baustetten).

Doch zurück zum 22. Mai. Der SV Baustetten stand vor dem drittletzten Spieltag kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft, verlor aber dann beim SC Schönebürg mit 1:2. Die Stunde der Schwarz-Weißen war nun gekommen. Baustetten schwächelte auch am vorletzten Spieltag in Burgrieden (2:2), während Mietingen mit dem 2:0-Erfolg gegen Schönebürg dank der besseren Tordifferenz vor dem "Endspiel" in Baustetten die Tabellenführung übernahm. Diesen Vorteil ließ sich der SVM in Baustetten nicht mehr aus der Hand nehmen und nahm nach dem 0:0 im Spitzenspiel den Meisterschaftswimpel in Empfang.

Vor zwei Jahren war der SV Mietingen aus der Bezirksliga Riß abgestiegen und wurde schon in der vergangenen Saison als Meisterschaftsfavorit gehandelt. Doch damals war die Saison frühzeitig gelaufen, Meister wurde Äpfingen, Mietingen kam mit 14 Punkten Rückstand über Rang fünf nicht hinaus. In der folgenden Runde änderte sich das: "Nach der durchwachsenen Saison 2014/15 hat in der abgelaufenen Spielzeit bei uns alles gepasst", sagt Andreas Glanz, Fußball-Abteilungsleiter des SVM. "Trainer und Spieler haben die gesamte Spielzeit an einem Strang gezogen." Außerdem "hatten wir Glück, dass unsere Leistungsträger von Verletzungen verschont geblieben sind und wir durch Roland Mayer einen Spieler aus der A-Jugend bekommen haben, der auf Anhieb 22 Tore erzielte", so Glanz.

Dennoch schienen die Mietinger im Kampf um die Meisterschaft erneut den Kürzeren zu ziehen. "Wir hatten die Meisterschaft nach dem Unentschieden gegen den TSV Wain so gut wie abgeschrieben", erinnert sich Glanz an die Gefühlslage nach dem 23. Spieltag. Doch dann patzte Baustetten und öffnete dem SVM wieder die Tür zum Titelgewinn.

Kader bleibt fast unverändert

"Mit dem bisherigen Trainer Reiner Voltenauer wird der SV Mietingen in der anstehenden Bezirksliga-Spielrunde antreten. Große Veränderungen im Kader wird es nicht geben. Wir versuchen es mit dem bestehenden Personal", sagt Glanz. Mit Robin Ertle stößt ein A-Jugend-Spieler zum Aufgebot, von dem sich der Abteilungsleiter eine weitere Belebung für die Offensive verspricht.

"Unser Ziel in der Bezirksliga ist klar der Klassenerhalt, aber das wird nicht ganz einfach werden", so der Fußball-Abteilungsleiter des SVM. "Auf jeden Fall wollen wir keine Saison mehr erleben wie 2013/14, in der wir mit nur fünf Punkten auf dem Konto den Weg in die Kreisliga A antreten mussten."