2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nach dem Remis liegen Leonard Hedemann (links) und der TuS weiterhin hinter dem VfL Oldenburg.
Nach dem Remis liegen Leonard Hedemann (links) und der TuS weiterhin hinter dem VfL Oldenburg. – Foto: Rolf Kamper

Die Leichtigkeit fehlt

Oberliga: TuS Bersenbrück kann Oldenburger Patzer nur bedingt ausnutzen / Gegen Rotenburg war mehr drin als ein Punkt

Die Fußballer des TuS Bersenbrück haben wichtige Punkte im Kampf um die Aufstiegsrunde liegen gelassen. Im Heimspiel gegen den Rotenburger SV reichte es am Ende nur zu einem 2:2-Unentschieden.

Während zeitgleich der VfL Oldenburg, als der ärgste Konkurrent im Kampf um die Aufstiegsrunde, beim Gastspiel in Heeslingen mit 0:2 verlor, konnte die Elf von Trainer Farhat Dahech diese Pleite nicht vollständig ausnutzen. Immerhin ist der TuS jetzt punktgleich mit dem VfL, auch wenn im Spiel gegen Rotenburg deutlich mehr drin gewesen wäre.

Freud und Leid

Es sind die Momente, in denen die Stimmung innerhalb von wenigen Sekunden kippen kann. Wie groß der Unterschied dann zwischen Freud und Leid ist, bekam TuS-Spielmacher Moritz Waldow am eigenen Leib zu spüren. Es lief die Nachspielzeit, als der eingewechselte Nicolas Eiter im Strafraum umgerissen wurde und der Schiedsrichter beim Stand von 2:2 auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der 23-Jährige scheiterte jedoch an RSV-Keeper Jeroen Gies. „Moritz hat den nicht mit Absicht verschossen und liegt jetzt am Boden. Er hat es sicher nicht verdient, weil er einer der besten Spieler heute war“, nahm der sportliche Leiter des TuS Bersenbrück, Thorben Geerken, seinen Spieler in Schutz.

Was sich die beiden Teams in den 90 Minuten zuvor auf dem Kunstrasenplatz im Hemke-Stadion lieferten, war mit viel Kampf und Leidenschaft verbunden. Spielerisch war es jedoch ein behäbiger Start mit wenig Torraumszenen. Mit dem ersten starken Zuspiel von Jules Reimerink ging der TuS durch Markus Lührmann in Führung. Die Freude währte aber nur kurz. Nur wenige Minuten nach dem 1:0 stocherte Stefan Denker den Ball am zweiten Pfosten über die Linie. Es war mitten der Phase, in der die Gastgeber offensiver agierten und die Kontrolle über das Spiel übernahmen.

Den TuS-Akteuren ging die Leichtigkeit aus den Heimspielen der Vorwochen, vor allem gegen die Gegner aus der oberen Tabellenhälfte, ein Stück weit ab. Die Tabellensituation schien seine Wirkung zu haben. „Es ist schwer zu erklären, warum wir uns gegen die vermeintlich stärkeren Mannschaften etwas leichter tun. Die Einstellung hat aber heute auf jeden Fall gestimmt. Wir müssen in den letzten Spielen noch mal alles reinhauen und hoffen, dass Oldenburg noch Punkte liegen lässt“, verdeutlichte Patrick Greten.

Noch in der ersten Halbzeit hatten die Hausherren einige gute Einschussmöglichkeiten verbuchen können. Aber sowohl die Kopfbälle von Lührmann und Tobias Guthardt, wie auch der unplatzierte Schussversuch von Moritz Waldow fanden nicht ins Ziel.

Die Gäste blieben bis dahin harmlos vor dem Tor. Erst kurz vor dem Pausenpfiff, als der Himmel seine Schleusen öffnete und der Regen nur so auf den Platz prasselte, musste Nils Böhmann zweimal die Distanzschüsse von Lucas Chwolka entschärfen.

Es fehlt die Balance

„Uns fehlt in den Situationen das Selbstbewusstsein. Die Spieler sehen die Situationen gut, aber du bist weit weg von der Gefahrenzone. So kann sich der Gegner mit einfachen Mitteln befreien. Wir haben dann nicht die deutliche Überzahl. Es fehlte die Balance in unserem Spiel“, meinte Cheftrainer Farhat Dahech.

In der zweiten Halbzeit wurde die Partie noch zerfahrener, wenngleich der TuS mit der ersten Chance im zweiten Durchgang erneut in Führung ging. Greten steckte den Ball schön in die Tiefe durch, wo Jules Reimerink freie Bahn hatte und eiskalt zum 2:1 traf. Für den Flügelangreifer war es der erste Pflichtspieltreffer für die Bersenbrücker.

Doch erneut währte die Freude nur kurz. Nach einer unnötigen Aktion nahmen zwei TuS-Akteure Marcel Marquardt in die Zange. Den fälligen Elfmeter verwandelte Björn Mickelat sicher. „Wir sind mit einer guten Einstellung in das Spiel gegangen. Jeder hat alles gegeben. Aber leider hat es am Ende nicht gereicht. Bei den Gegentoren sehen wir nicht gut aus. Wir sind natürlich enttäuscht“, sagte Greten.

Bis zum Schlussakt in der Nachspielzeit passierte nicht mehr viel. Das wilde Anrennen der Heimelf brachte keinen Erfolg. „Wir nehmen den Punkt mit. Glücklicherweise hat Oldenburg verloren. Wir haben jetzt noch zwei Endspiele und sind punktgleich mit den Oldenburgern. Somit haben wir zwar einen Punkt aufgeholt, aber das Heimspiel gegen Rotenburg hätten wir eigentlich gewinnen müssen“, erklärte Geerken.

Aufrufe: 023.11.2021, 12:00 Uhr
Christian HesseAutor