2024-05-29T12:18:09.228Z

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In  Bezirksliga-Zeiten hütete Stefan Kühlborn das Tor des SSV Weilerswist. Den Abstieg konnte er nicht verhindern. Jetzt steht der Weilerswister zwischen den Pfosten des Landesligisten Frechen 20. Foto: Steinicke
In Bezirksliga-Zeiten hütete Stefan Kühlborn das Tor des SSV Weilerswist. Den Abstieg konnte er nicht verhindern. Jetzt steht der Weilerswister zwischen den Pfosten des Landesligisten Frechen 20. Foto: Steinicke

Die Krönung der Saison blieb leider aus

Der Weilerswister Torwart Stefan Kühlborn hat beim Landesligisten Frechen 20 eine neue sportliche Heimat gefunden. In der abgelaufenen Saison verpasste er mit seiner Mannschaft nur knapp den Aufstieg.

Mit der SpVg Frechen 20 verpasste Stefan Kühlborn knapp den Aufstieg. Am letzten Spieltag der Saison verloren die „20er” beim SV Breinig mit 1:2. „Das war schon extrem bitter und enttäuschend. Wir hätten eine wirklich tolle Saison krönen können”, sagt der Torwart aus Weilerswist, der bereits für seinen Heimatverein in der Bezirksliga aktiv war.

Anschließend wechselte er nach einer kurzen Pause aus beruflichen Gründen zum TuS Vernich und fand schließlich vor zwei Jahren in Frechen seine neue sportliche Heimat. Dennoch verbindet er gerade mit dem SSV Weilerswist viele schöne Erinnerungen: „Der SSV ist mein Heimatverein. Hier habe ich meine schönsten Jugendjahre gehabt, im Seniorenbereich meine ersten Schritte gemacht und viele tolle Menschen kennenlernen dürfen. Eine schöne Erfahrung war sicherlich der Neuanfang in der Kreisliga A mit den Trainern Christian Müller und Michael Tummers und einer ambitionierten, jungen Mannschaft, mit der wir die Rückkehr in die Bezirksliga geschafft haben. Ich hoffe und wünsche dem SSV, dass er wieder zu den Aushängeschildern im Kreis Euskirchen werden kann.”

Beim SSV war Kühlborn, nach dem er von BW Kerpen extra zurückgekehrt war, um den Neuanfang mit einzuleiten, die unumstrittene Nummer eins. Das ist in Frechen nun komplett anders. Mit Fabian Menningen konkurriert Kühlborn um den Posten als Nummer 1 zwischen den Frechener Pfosten. Nach einer Verletzung Menningens spielte der Weilerswister in der vergangenen Saison Großteile der Vorrunde und zeigte dabei ganz starke Leistungen. Beim 1:0-Erfolg über den SV Rott parierte Kühlborn einen Elfmeter und ließ drei weitere Spiele „zu Null” folgen und kassierte in seinen sieben Partien nur einen Gegentreffer.

In der Rückrunde musste sich der Schlussmann hingegen mit der Reservistenrolle begnügen. „Natürlich will ich spielen, aber Konkurrenzsituationen gehören zum Fußball eben dazu. Wenn ich gebraucht werde, bin ich natürlich da”, so der Schlussmann.

Zur neuen Saison will der Sportstudent wieder angreifen und es dem neuen Trainerteam in Sachen Aufstellung natürlich so schwer wie möglich machen. Dabei muss er sich auf einen neuen Übungsleiter einstellen. Frechens Trainer Micha Skorzenski wird nicht mit den „20ern” in die neue Landesliga-Spielzeit gehen. Der langjährige Trainer, der den Verein 2009 in der Kreisliga A übernahm, wird neuer Cheftrainer beim Essener Regionalligisten FC Kray.

Was zeichnet seinen derzeitigen Verein aus? „Es herrscht ein total familiäres Ambiente, wo man sich eigentlich nur wohlfühlen kann. Es gibt viele ehrenamtliche Helfer, die Frechen 20 im Herzen tragen, immer da sind und helfen, wo sie können. Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß, Teil dieses Teams zu sein und mitzuerleben, wie sich der ganze Verein extrem positiv entwickelt”, sagt Kühlborn, der mit viel Leidenschaft Torwart ist.

Eine kleine Vorstellung von einem guten Schlussmann hat er ebenfalls, auch wenn der Begriff dafür in der hiesigen Region noch eher unbekannt ist. "Durch mein Studium in Tübingen bin ich schon vor einigen Jahren mit dem vom Württembergischen Fußball-Verband eingeführten Begriff des "Torspielers" in Berührung gekommen und habe mich dem Thema auch in einigen wissenschaftlichen Arbeiten während des Studiums auseinandergesetzt. Auch wenn man über die Begrifflichkeit sicher streiten kann, ist klar, dass ein Torwart im heutigen Fußball mehr leisten muss, als früher”, so der Weilerswister.

Dazu gehören seiner Meinung nach die fußballerischen Fähigkeiten, Übersicht und Spielverständnis. Kühlborn: „Bei allem Offensivdenken sollte aber nicht vergessen werden, dass die Sicherung des eigenen Tores noch immer die Hauptaufgabe des Torwarts ist. Und hierbei ist die Ausstrahlung immens wichtig. Es imponiert mir, wenn ich sehe, welche Ruhe beispielsweise Timo Horn vom 1. FC Köln — trotz seines noch jungen Alters — auf dem Platz ausstrahlt.”

Aufrufe: 07.7.2015, 14:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tom SteinickeAutor