2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Thomas Senf
Thomas Senf – Foto: Bock

"Die Kreisoberliga wird ein richtiges Brett"

Thomas Senf, Trainer des Südbrandenburger Kreisliga-Meisters und Aufsteigers Germania Peickwitz, im FuPa Brandenburg-Interview

Im Jahr des 100. Vereinsgeburtstags hat sich Germania Peickwitz reich beschenkt: In der Südbrandenburger Kreisliga Ost gelang die Meisterschaft und damit auch der Aufstieg in die Kreisoberliga. FuPa Brandenburg sprach darüber mit Trainer Thomas Senf.

Herr Senf, wie geht es Ihnen nach dem erfolgreichen Meistertitel?

Pure Freude. Ich habe schon einige Aufstiege mitgemacht, aber das ist der bedeutendste, weil hier so viel Liebe im ganzen Verein drin steckt. Das ganze Dorf und die Umgebung von Peickwitz steht dahinter und die Leute leben das voll mit. Die Mannschaft war deswegen unheimlich unter Druck, das hat man heute auch gesehen. Es war sicherlich nicht unser bestes Spiel, aber wir haben 2:0 gewonnen. Meinen höchsten Respekt aber auch für Groß Beuchow, die eine riesen Saison gespielt und es heute nochmal unterstrichen und Ragow wieder geschlagen haben. Sie haben alles dafür getan, aber am Ende kann es natürlich nur einen Meister geben. Es haben beide Mannschaften nicht viel liegen gelassen. Das war eine ganz eklige Saison und ich bin extrem glücklich, dass wir jetzt oben stehen. Nur durch das Torverhältnis. Da kann man nicht sagen, der eine ist besser oder schlechter. Wir haben nur mehr Tore geschossen.

Jetzt geht es in die Kreisoberliga.

Das wird ein richtiges Brett. Das Ziel ist ganz klar: Ankommen in der Liga. Mein Wunsch wäre es, dass wir vom Anfang bis zum Saisonende nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Mit ein oder zwei Plätzen drüber bin ich einverstanden. Wir müssen erstmal sehen, denn so groß ist unser Spielerkader auch nicht. Vielleicht hat ja jemand Gefallen gefunden an Peickwitz, das wäre gut. Wir werden ganz kleine und bescheidene Brötchen backen. Wir wollen gerne in der Liga bleiben, weil dort ein attraktiverer Fußball gespielt wird.

Wird es personelle Veränderungen geben?

Nein, der Kader wird im Großen und Ganzen so bleiben. Wir haben zwei Abgänge, die wechseln aber nicht den Verein, sondern hören auf. Torhüter Christian Gapick verlässt uns studienbedingt. Deswegen habe ich in Klettwitz auch kurz vor dem Abpfiff nochmal den Keeper gewechselt. Sonst stehe ich nicht auf solche Spielchen, aber das hat er sich verdient gehabt. Und es war ein klares Statement: Justin Mittbrodt ist jetzt unsere Nummer 1. Das war der Torwartwechsel. Und Maurice Wagner geht. Er kommt aus Dresden und will jetzt andere Prioritäten setzen. Das kann ich vollkommen nachvollziehen.

Der Aufstieg fällt genau zusammen mit dem 100. Geburtstag von Germania Peickwitz.

Das ist ein glücklicher Umstand: Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Platz. Da freue ich mich tierisch drüber. Ich komme aus Dresden und tue mir das hier an. Es macht aber auch übelst Laune. Die Unterstützung ist von so breiter Seite da. Das gefällt mir.

Sie pendeln zum Training und Spiel immer von Dresden nach Peickwitz. Das ist ein riesen Aufwand?

Richtig, aber die Bekloppten sterben nicht aus. Mein Sohn Tobias spielt bei der Germania und ich habe mich dafür entschieden, Freizeit mit meinem Sohn zu verbringen. Bei den Spielen würde ich ohnehin zuschauen. Ich bin vergangenes Jahr mit Rotation Dresden aufgestiegen und habe den Pokalsieg in der Stadt geschafft. Schweren Herzens habe ich dort aber aufgehört, mein Sohn ist bei Rotation groß geworden. Der Verein hatte dafür aber Verständnis. In Peickwitz kann ich jetzt den Bogen besser spannen zwischen Familie und Freizeit.

Und der Wechsel hat sich gleich gelohnt.

Ja, aber er hätte sich auch ohne Aufstieg gelohnt. Ich habe wieder super Jungs kennengelernt und mir macht die Arbeit mit dieser ganz jungen Mannschaft unglaublich Spaß. Ich komme als Trainer aus dem Jugendbereich und das ist eine tolle Aufgabe, die Spieler zu formen und sie weiterzuentwickeln. Das ist in diesem Jahr denke ich ganz gut gelungen, wir spielen einen guten Fußball.

Mit Thomas Senf sprach Sven Bock.

Aufrufe: 04.7.2019, 14:04 Uhr
Sven BockAutor