2024-05-31T10:52:53.652Z

Interview
Kapitän Daniel Aguirre (links) und Zamar Schokory (rechts im Bild) freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit in Sossenheim. F: Schokory
Kapitän Daniel Aguirre (links) und Zamar Schokory (rechts im Bild) freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit in Sossenheim. F: Schokory

"Die Konkurrenz soll sich warm anziehen"

Das große Sossenheim-Interview +++ Kampfansage von Zamar Schokory +++ "Meine Mannschaft steht seit Tag eins hinter mir"

Sossenheim. Ende Januar kam die aktuelle Meldung herein, dass sich die SG Sossenheim aus dem Spielbetrieb abmelden wird, da Zamar Schokory zurückgetreten ist und die Mannschaft nicht mehr ohne ihren Coach auflaufen möchte. Nun zwei Wochen später haben sich die Woogen geglättet. Beide Parteien haben sich an einen Tisch gesetzt und die Meinungsverschiedenheiten aus dem Weg geräumt. In diesem Interview nimmt Schokory kein Blatt vor dem Mund und berichtet von der Loyalität seiner Spieler. Des Weiteren gibt er ein klares Ziel bekannt und zwar die "Meisterschaft" - und das als Aufsteiger!

FuPa: In Sossenheim ist in den letzten Wochen viel vorgefallen. Könnten Sie unseren Usern einmal den ganzen Ablauf der Geschehnisse schildern?

Zamar Schokory: Zwischen dem Vorstand und mir gab es viele Meinungsverschiedenheiten. Diese waren systematische und organisatorische Probleme. Schon als Spieler hatte ich mit diesen Problemen zu kämpfen! Dementsprechend war es an der Zeit ein Zeichen zu setzen. Ich wurde nicht von der SGS gekündigt, sondern habe meinen Rücktritt mitgeteilt, da ich unter diesen Umständen nicht mehr weiter arbeiten konnte. Als mein Rücktritt im sozialen Netzwerk sowie auf FuPa eine große Welle auslöste, bekam ich sofort am nächsten Tag einen Anruf vom Abteilungsleiter (Samir Ouerdani), der mir dann mitgeteilt hat, dass die SGS mit mir nochmal sprechen möchte und dass es für alles eine Lösung gäbe. Ich war mit dem Gespräch einverstanden, da ich seit 1993 bei der SGS bin. Ich habe alle Kritikpunkte auf den Tisch gelegt und mir wurde daraufhin versichert, dass diese nach und nach erfüllt werden. Auch anhand der Facebook-Kommentare ließ es sich bestätigen, dass einige Menschen, die ich persönlich überhaupt nicht kenne den Vorstand und ihre Arbeit kritisiert haben. Trotzdem hat der Vorstand Einsicht gezeigt, dass in der Vergangenheit vieles falsch lief und es in der Zukunft besser wird.

Ihre Mannschaft hat sich daraufhin komplett hinter Sie gestellt. Hat Sie das überrascht oder war das für Sie erwartbar?

Ich war von dem Zusammenhalt meiner Mannschaft keineswegs überrascht. Wie sage ich es am besten, jeder meiner Spieler ist für mich wie ein loyaler Löwe. Meine Mannschaft steht seit Tag eins hinter mir. Aus diesem Grund war das vorbildliche Auftreten meines Teams keine Überraschung mehr für mich. Dennoch hat es mich sehr gefreut. Ich habe mich in diesen Tagen Wert geschätzt gefühlt und habe erkannt, dass sich all die Arbeit, die ich in die Jungs hinein investiert habe, gelohnt hat.

Nach diesen turbulenten Tagen haben Sie die "Meisterschaft" als Ziel ausgerufen - war das eine "Jetzt-erst-Recht-Aussage" oder sind Sie von der spielerischen Klasse Ihres Teams so sehr überzeugt?

Irgendwie beides (grinst). So Gott es uns erlaubt, werden wir Meister, es sei denn uns werden wieder Steine in den Weg gelegt, sprich Punktabzüge. Das wäre sicherlich sehr schade, da wir spielerisch gesehen die stärkste Mannschaft in der Liga sind. Hinzu kommt, dass wir noch ungeschlagen sind, dies hat schon was zu bedeuten. 'Die Konkurrenz soll sich warm anziehen!', das habe ich letztes Jahr in einem Interview gesagt und sage es jetzt wieder, nur hat man mich damals nicht ernst genommen, doch diesmal verspreche ich die Meisterschaft und das soll jeder ernst nehmen.

Haben Sie auch damit gerechnet, dass der Verein noch einmal auf Sie zukommt, nachdem Sie zurückgetreten sind?

Ein wenig schon, ja. Wir, als Team, geben jeden Tag unser Bestes. So eine starke Mannschaft gab es meiner Meinung nach noch nie in der SGS-Geschichte. Außerdem gab es solche Fans und Zuschauer auch noch nie, die uns auch bei Auswärtsspielen unterstützen und ihre Treue zeigen. Darauf bin ich sehr stolz! Ich habe damals nur etwas mehr Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber uns als Mannschaft verlangt.

Haben Sie auch schon einmal daran gedacht den Klub zu verlassen oder wollen Sie den Weg mit der SGS weitergehen? Falls ja, wo sehen Sie sich in den nächsten Jahren mit Ihrem Team?

Wenn die Mannschaft genau so bestehen bleibt und auch unser Kapitän Daniel Aguirre und Führungsspieler, wie Romal Naziri, weiterhin mit im Boot sitzen werden, dann sehe ich uns in der Kreisoberliga unter den Top-Fünf, aber bis dahin ist es noch ein sehr langer Weg. Ich bin überglücklich diese Mannschaft trainieren zu dürfen. Ich hatte auch schon andere Angebote von anderen Vereinen, aber diese sind in der aktuellen Situation unwichtig. Daran denke ich momentan nicht, ich bin voll und ganz auf die Meisterschaft fokussiert.










Aufrufe: 015.2.2019, 11:00 Uhr
Tim RespondekAutor