2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Schnell: Wieder ist Michele Haybat (rechts) vorbei, hier beim Aufstiegsspiel der Frauen zur Fußball-Bezirksliga am 10. Juni in Kutenhausen. Foto: Egon Bieber
Schnell: Wieder ist Michele Haybat (rechts) vorbei, hier beim Aufstiegsspiel der Frauen zur Fußball-Bezirksliga am 10. Juni in Kutenhausen. Foto: Egon Bieber

Die beste Torschützin Deutschlands kommt aus Bad Oeynhausen

Keine Spielerin traf in der vergangenen Saison öfter als Michele Haybat. Die 18-jährige Stürmerin von Rot-Weiß Rehme machte in der Kreisliga Minden-Lübbecke-Herford 103 Tore.

Deutschlands beste Torschützin der Saison 2017/18 wohnt in Bad Oeynhausen: Fußballerin Michele Haybat von Rot-Weiß Rehme hat insgesamt 103 Treffer erzielt. In gerade mal 24 Partien. Dass die 18-Jährige damit in den Fußballkreisen Minden, Herford (, Lemgo) und Lübbecke vorne liegt, war vielen klar. Dass es in ganz Deutschland keine treffsichere Spielerin gab, hatte in Rehme niemand auf dem Schirm. Selbst Haybat nicht. „Wirklich? Damit habe ich gar nicht gerechnet“, sagt die Schülerin, als sie vom ersten Platz in der Wertung erfährt.

Beste Torschützin der Frauen-Kreisliga A Minden-Lübbecke-Herford – das Ziel hatte sie sich im Verlauf der Saison gesetzt. Ganz bescheiden. Nun ist Michele Haybat die Nummer eins in Deutschland, laut dem offiziellen DFB-Portal fussball.de. Nachdem sie das begriffen hat, erzählt die Angreiferin, warum sie so erfolgreich ist. „Meine große Stärke ist die Schnelligkeit“, sagt Haybat. Gegenspielerinnen überlaufen. Frei vor dem Tor auftauchen. Mit dem linken Fuß vollstrecken. So sieht ein typischer Haybat-Treffer aus. Die Vorlage liefert in der Regel Lea Sagowski. „Sie kennt meine Laufwege und weiß genau, wo sie den Ball hinspielen muss“, sagt Haybat über ihre Teamkollegen.



Als Rot-Weiß Rehme im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga antrat, setzte die Angreiferin wieder auf Lea Sagowskis Steilpässe. Das Problem: Haybats Teamkollegin musste nach einem Foul früh den Platz verlassen. Bei den Rehmerinnen lief danach wenig zusammen. Die SV Kutenhausen/Todtenhausen II gewann seinerzeit mit 2:1 und stieg eine Klasse auf. „Das war natürlich bitter, weil wir unbedingt hoch in die Bezirksliga wollten“, sagt Michele Haybat.



Den Aufstieg mit Rehme hat sie sich für kommende Saison wieder zum Ziel gesetzt. Ein Vereinswechsel kam für Haybat nicht infrage. „Vor einem Jahr wollten mich drei Klubs aus der Bezirksliga verpflichten“, sagt sie „Ich habe aber allen abgesagt, weil ich mich in Rehme sehr wohl fühle.“ Das kam offenbar glaubhaft rüber. „Jetzt ruft keiner mehr an, weil jeder weiß, dass es zwecklos ist“, sagt Haybat. Die Torjägerin braucht ihr Umfeld in Rehme, um erfolgreich zu sein. „Ich hätte vermutlich in keinem anderen Verein so viele Treffer erzielt“, sagt die 103-Tore-Frau.



Und zum Schluss verrät Haybat dann ein Detail, das ihre Ausbeute noch außergewöhnlicher erscheinen lässt. Elfmeter schießt sie nicht. „Da müssen andere ran“, sagt Haybat. „Ich bin für sowas zu nervös.“
Bei den Männern traf in der vergangenen Saison übrigens keiner öfter als Robert Schlicht vom FSV Rühn (Kreisliga Warnow in Mecklenburg-Vorpommern). Der 30-Jährige netzte 101 Mal ein.

Aufrufe: 07.8.2018, 14:35 Uhr
Denis de Haas / FuPaAutor