2024-05-24T11:28:31.627Z

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Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen.
Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen. – Foto: imago
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Die Beecker gehen die Restserie mit viel Rückenwind an

Der Verein sehnt sich nach einem weiteren Regionalliga-Jahr. Wichtiger Sieg vor der Winterpause in Düsseldorf. Redjeb kommt, Merl geht.

REGIONALLIGA WEST

Das schönste Geschenk hat sich der FC Wegberg-Beeck selbst unter den Weihnachtsbaum gelegt. Durch den 3:1-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf II im letzten Spiel vor der Winterpause hat sich der Fußball-Regionalligist eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Klassenerhalt verschafft. Lediglich einen Zähler beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer. „Der Sieg vor der kurzen Pause hat uns richtig gutgetan“, betont Friedel Henßen, Sportlicher Leiter der Beecker, und ergänzt: „Mit Blick auf die Tabelle war dieser Dreier enorm wichtig. Darüber hinaus geht die Mannschaft aber auch mit neuem Selbstvertrauen in die Restserie.“

Dennoch blickt der 50-Jährige nicht mit der rosaroten Brille auf die sportliche Bilanz der Kleeblätter. „Mit den 14 Punkten nach der Hinrunde waren wir nicht ganz glücklich. Uns war schon klar, dass wir unter dem Strich fünf oder sechs Zähler zu wenig geholt haben“, verdeutlicht Henßen erneut. Durch den verdienten Erfolg bei der Fortuna zum Rückrundenauftakt wuchs das Punktekonto inzwischen auf 17 an. Dabei wird beim Blick auf das Tableau deutlich, dass die Beecker in den 20 Partien nur neun Mal den Kürzeren gezogen haben. Allerdings verließ das Team von Trainer Mark Zeh auch erst drei Mal den Platz als Sieger. „Für uns zählt jeder Punkt, aber die acht Unentschieden sind eigentlich zu viel, weil wir die ein oder andere Partie zu unseren Gunsten hätten entscheiden müssen“, resümiert Henßen.

Vor allem zu Beginn der Saison fanden die Beecker nicht richtig in die Spur. Lediglich zu vier Remis reichte es nach den ersten elf Begegnungen. Den ersten Sieg fuhr das Team am zwölften Spieltag im Derby gegen Borussia Mönchengladbach II (1:0) ein und danach lief es deutlich besser – zehn weitere Punkte sammelten die Schwarz-Roten bis zur Winterpause ein. „In Düsseldorf haben wir einen guten Schritt gemacht. Denn wenn du die Liga halten willst, musst du die fünf oder sechs Punkte mehr im Vergleich zur Hinserie holen“, betont der Sportliche Leiter, der bereits Veränderungen am Kader vorgenommen hat.

So wird der Vertrag mit Offensivkraft Brook-Lyn Merl zum 31. Dezember aufgelöst. Den Kaderplatz übernimmt der zuletzt vereinslose Mohamed Redjeb. Der gebürtige Leverkusener mit tunesischen Wurzeln kickte bis zum Sommer in den USA. Davor schnürte er unter anderem für die Beecker Ligakonkurrenten VfB Homberg und Alemannia Aachen die Fußballschuhe. Der 26-Jährige soll die Defensive stabilisieren und kann sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Sechser-Position eingesetzt werden. Weitere Zu- und Abgänge schließt Henßen zu diesem Zeitpunkt nicht aus, er sagt: „Wir halten die Augen und Ohren weiterhin offen.“ Interesse besteht nach wie vor an einer Verpflichtung von Tugrul Erat. Der offensive Mittelfeldspieler hat bei Rot-Weiss Oberhausen keine Zukunft mehr. Neben den Beeckern sollen auch Alemannia Aachen und der 1. FC Bocholt die Fühler ausgestreckt haben. „Wir kennen uns schon seit ein paar Jahren. Er hat mehrere Angebote und muss sich entscheiden.“

Keinen Handlungsbedarf gibt es auf der Torhüterposition. Stefan Zabel ist die unumstrittene Nummer eins. Mit Tiago Estêvão und Eric Wille hat Trainer Zeh zwei talentierte 19-Jährige in der Hinterhand, die bereits ihr Können in der Regionalliga unter Beweis gestellt haben. In der Abwehr ist Nils Hühne ein Dauerbrenner. Der kopfballstarke Innenverteidiger hat alle Spiele über die komplette Distanz absolviert. Mitte Oktober kehrte Routinier Maurice Passage nach seiner schmerzhaften Schulter-OP auf den Platz zurück – und mit ihm hielt auch der Erfolg wieder Einzug. „Mo ist nicht umsonst unser Kapitän. Er ist ein Leader. Seine Präsenz auf dem Platz hat uns gefehlt. Seitdem er wieder dabei ist, punkten wir wieder deutlich häufiger“, freut sich Henßen.

Fehr soll Potenzial öfter abrufen

Vom Mittelfeld wünscht sich der Sportliche Leiter für die Restserie mehr „Gefahr für das gegnerische Tor“. Lediglich sechs Treffer gelangen Meik Kühnel, Kevin Weggen und Co. vor der Winterpause. „Mehr Scorerpunkte von allen wären schon wünschenswert.“ In Düsseldorf wusste zuletzt vor allem Flügelspieler Jeff-Denis Fehr zu überzeugen. Nun hofft Henßen, dass der Ex-Alemanne sein „riesiges Potenzial“ deutlich öfter abruft.

Shpend Hasani und Jonathan Benteke feierten am vergangenen Samstag bei Fortuna eine erfolgreiche Premiere als Sturmduo. Zuerst hatte Hasani zehn Spieltage verletzt gefehlt, später musste Benteke aus gesundheitlichen Gründen passen. In Düsseldorf erzielten die Beecker drei Treffer, und die beiden Stürmer trugen sich prompt in die Torschützenliste ein. „Das Zusammenspiel hat gut funktioniert“, lobt Henßen. „Dennoch ist es kein Geheimnis, dass uns ein guter Kopfballspieler sowohl offensiv als auch defensiv gut zu Gesicht stehen würde.“

Bis zum Trainingsauftakt am 3. Januar hat die Mannschaft nun Zeit, Kraft für die herausfordernde Restserie zu sammeln. Bereits am 22. Januar steht das nächste Ligaspiel gegen einen direkten Konkurrenten auf dem Programm. Der Tabellenvorletzte VfB Homberg gibt seine Visitenkarte im Waldstadion ab – ebenfalls ein reines Amateurteam wie der FC Wegberg-Beeck. „Aber auch in diesem Spiel fällt sicher nicht die Entscheidung, wer absteigt“, verdeutlicht Henßen, der noch einmal unterstreicht, dass die Beecker mit aller Macht die Klasse halten wollen. „Alle, egal ob Vorstand, Sponsoren oder Mitarbeiter, streben dieses Ziel gemeinsam an. Wir wollen in der Liga ankommen und uns möglichst noch ein paar Jahre auf diesem Niveau messen.“

Aufrufe: 023.12.2021, 16:00 Uhr
Lars Brepols | AZ/ANAutor