„Wir haben keinen Druck und müssen nicht aufsteigen. Unser Saisonziel haben wir schon erreicht. Aber wir wehren uns natürlich nicht, wenn wir am Ende doch ganz oben stehen“, sagt Erfolgscoach Lisowski, der St. Jöris von der C- in die A-Liga geführt hat. Günter Motté, Übungsleiter beim FV Vaalserquartier, sieht die Sache ähnlich: „Ich glaube schon, dass wir uns im oberen Bereich halten können. Die Qualität hat die Mannschaft. Aber auch wir haben keinen Aufstiegsdruck“, ist Motté überzeugt.
Dass es so gut laufen würde, damit hatte keiner der beiden Trainer vor der Saison gerechnet. „Wir haben bislang nur ein Spiel verloren. Die Klasse ist sehr ausgeglichen, aber wir haben gegen keinen Gegner gespielt, den wir nicht hätten schlagen können“, sagt Motté selbstbewusst. Die erste und bis dato einzige Saisonpleite kassierten seine Schützlinge ausgerechnet beim Tabellenführer. Kevin-Marius Gulba war Anfang November der umjubelte Siegtorschütze für St. Jöris. „Wir sind zu Hause unglaublich stark und haben ligaübergreifend seit 40 Spielen auf unserem Platz nicht mehr verloren“, verdeutlicht Lisowski. Nach der Winterpause müssen seine Schützlinge überwiegend auswärts ran, was der Coach logischerweise eher als Nachteil sieht. „Das wird sehr schwer für uns in der Rückrunde.“
Beide Trainer glauben an einen Fünfkampf im Aufstiegsrennen. Fortuna Weisweiler, Burtscheider TV und SG Stolberg haben Lisowski und Motté neben ihren eigenen Teams auf dem Zettel.
Fußballverrücktes Dorf
Für St. Jöris ist die Herbstmeisterschaft schon jetzt der größte Erfolg in der fast 100-jährigen Vereinsgeschichte, wie Rudolf Bittins betont. Sollte der Sprung in die Bezirksliga gelingen, wäre der Klub laut dem Ersten Vorsitzenden gewappnet, auch „wenn wir davon noch nicht zu träumen wagen“.
St. Jöris sei ein fußballverrücktes Dorf mit einer sehr schönen Platzanlage. „Wir haben treue Fans. Bei unseren Heimspielen ist immer der Bär los“, berichtet Bittins nicht ohne Stolz. Vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit imponiert dem Vorsitzenden. „Das ist eine gewachsene Einheit, die seit der C-Liga zusammenspielt. Im Sommer fliegt das ganze Team nach Mallorca.“ Mit einem Aufstieg im Gepäck dürfte die Mannschaftstour dann sicher noch unvergesslicher werden . . .
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