Die ,,Alten" drücken Daumen

Nur ein hoher Sieg in Sebaldsbrück (16 Uhr) oder Schützenhilfe des TSV Melchiorshausen kann die Wulsdorfer ,,Löwen" von Trainer Thomas Penshorn noch retten. Dagegen hat der ESC Geestemünde selbst in der Hand, nach einem Vierteljahrhundert den Sprung wieder in die höchste Bremer Amateurklasse zu schaffen. Nach der 2:3-Heimniederlage gegen SFL Bremerhaven reist der ESC voller Zuversicht zum Fünften OT Bremen, der zuletzt beim 4:4 in Wulsdorf nach einer 3:0-Führung offen wie ein Scheunentor war.

Zudem kann sich Trainer Bernd Grundmann, der OT in Wulsdorf noch einmal unter die Lupe genommen hat, an den 5:1-Hinspielsieg erinnern. ,,Das war eines unsere besten Spiele", sagt Grundmann, der schon länger auf Sohn Tim verzichten muss. Aber gerade in der Offensive haben die Geestemünder mit Mert Tayirczik, Eduard Kimmel, Nicolai Galwas und Tomislav Perokovic überhaupt keine Probleme. Ein ,,schmutziger" 1:0-Sieg würde dem ESC (65 Punkte) zum Aufstieg reichen, egal wie die Partie zwischen dem SC Borgfeld (64) und dem SC Vahr ausgeht.

Teammanager Bernd Sager, der 1989 mit der FT Geestemünde aus der Verbandsliga abstieg, ist zuversichtlich: ,,Der Aufstieg wäre ein Riesending für den neugegründeten Verein", sagt Sager, der unter Trainer Egon Zube als Libero noch die Glanzzeiten im Bürgerpark miterleben durfte. Die 85er-Mannschaft traf sich kürzlich im FTG-Heim und schwelgte nach 30 Jahren in sportlichen Erinnerungen.

Die Wulsdorfer (-19) haben gegenüber der SG Findorff Bremen (-16) bei gleicher Punktzahl (28) das schlechtere Torverhältnis und sind nicht nur zum Siegen verdammt, es muss ein hoher Sieg her. Es sei denn, dass der Siebte TSV Melchiorshausen in Findorff punktet und die SG, die die letzten vier Spiele gewonnen hat, in die Bezirksliga schießt. Für die Wulsdorfer steht nach dem Rückzug aus der Bremen-Liga zur Winterpause in der Saison 2012/2013 erneut die Zukunft auf dem Spiel. Ralf Weber, U18-Trainer vom TSV Debstedt, soll neben Penshorn der neue Mann auf der Kommandobrücke werden. Doch am Mittwoch gab es den ersten Rückschlag: Die drei bis vier Spieler, die mit nach Wulsdorf wechseln wollten, haben sich nun dem Regionalligisten JFV Bremerhaven angeschlossen. Auch fünf bis acht gestandene Herrenspieler aus Bremerhaven, mit denen Weber gesprochen hat, halten sich bedeckt und wollen den Sonnabend abwarten.

Das 4:4 sollte den Wulsdorfern Mut machen, die nach dem 0:3 eine Trotzreaktion zeigten. ,,Wir müssen vier Tore mehr erzielen als Findorff. Ich hoffe, dass Melchiorhausen die Partie sportlich fair angehen wird. Die Mannschaft glaubt noch an sich", sagt Thomas Penshorn, der auf den gesperrten Benjamin Rubow verzichten muss.