2024-06-17T07:46:28.129Z

Analyse

Die Abstiegslotterie ist eröffnet

Zwei von sechs Mannschaften wird es am Ende treffen

Wenn in gut drei Wochen die Saison zu Ende geht, dann kann es mitunter ganz düster im Südkreis Euskirchen aussehen, denn mit dem VfL Kommern, dem SV Sötenich und der SG Oleftal sind drei Mannschaften in argen Abstiegsnöten. Die anderen drei Kandidaten, die derzeit noch über dem Strich stehen, sind der VfR Flamersheim, der VfB Blessem und Rhenania Bessenich. Aufgrund von vielen direkten Duellen ist Spannung bis zum letzten Spiel vorprogrammiert.
Nachdem am vergangenen Wochenende die Mannschaft von Füssenich-Geich den Klassenerhalt erreicht hat, bangen nun noch sechs Mannschaften um diesen selbigen. Ein Blick auf das Restprogramm verrät, wo welcher Verien noch "stolpern" könnte, wo aber vielleicht auch schon die ausgelassene Nichtabstiegspartie steigen kann.

Die beste Ausgangssituation hat derzeit noch die Rhenania aus Bessenich (10.), denn sie hat mit 26 Punkten schon solide elf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Der Saisonbeginn lief sehr holprig und man musste bis zum neunten Spieltag auf den ersten Sieg warten. Doch von da an ging es stetig nach oben, und in der Rückrunde wurden die guten Leistungen zudem mit Punkten belohnt. Maßgeblichen Anteil daran haben auch die 22 Saisontore von Sturmführer Sascha Hillger, auf den man sich in Bessenich verlassen kann. Auch wenn der Vorsprung schon sehr komfortabel ist, so sollte man sich davor nicht trügen lassen, denn der "Teufel liegt im Detail". Das Restprogramm ist knackig und hat es durchaus in sich. Mit Bliesheim (h), Marmagen-Nettersheim (a), Zülpich (h), nochmals Bliesheim (a) und zum Abschluss das "Derby" gegen Füssenich-Geich (h) stehen allesamt Gegner auf dem Spielplan, die sich derzeit in guter bzw. ausgezeichneter Verfassung zeigen.

Mit 23 Zählern und somit drei Punkten hinter Bessenich rangiert der VfB Blessem auf Platz 11. Angesichts der kommenden Duelle mit direkten Kandidaten sind die acht Punkte Vorsprung aber noch nicht ausreichend, denn die bedrohte Zone kann schnell wieder näher rücken. Anders als bei der Bessenicher Konkurrenz geht es in der zweiten Saisonhälfte eher bergab, denn in 2015 wurde bislang nur einmal gewonnen. Der Trainerwechsel auf Christoph Bandur hat sich bisher nicht wirklich ausgewirkt, aber mit ein paar Punkten mehr kann man zumindest Schadensbegrenzung betreiben und ein weiteres A-Liga-Jahr sichern. In das nächste Spiel beim SSV Lommersum geht man als Außenseiter und vor allem ohne Druck. Dann aber folgen mit Sötenich (h), Kommern (h), wieder Sötenich (a) und zum Abschluss Flamersheim (h) die Gegner wo gepunktet werden sollte, um nicht doch noch unter den Strich zu rutschen.

Auf Platz 10 rangiert der VfL Kommern und das mit 20 Punkten. Nach zuletzt vier Punkten (Anm.: Es hätten sechs sein können, aber in Olef fiel der Ausgleich in der 90. Minute) aus zwei Spielen, scheint der VfL den freien Fall gestoppt zu haben. Zuvor gab es zehn Niederlagen in elf Spielen und man musste schon das Schlimmste befürchten. Das 5-Punkte-Polster ist zwar im Moment vorhanden, aber sich darauf zu verlassen, dass die anderen Mannschaften nicht mehr punkten sollte sich die Herbrand Truppe nicht. Aus den Spielen in Sötenich, gegen Elsig, in Blessem, gegen Mechernich und in Euskirchen II sind weitere Punkte erforderlich um die durch Personalnöten geplagte Saison ins Ziel zu retten. Gerade in den nächsten zwei Auswärtsspielen gegen die direkte Konkurrenten sollten sie etwas holen, ansonsten wird es schwer.

Nur noch drei Spiele haben die auf Rang 13 liegenden Flamersheimer Zeit das Punktekonto aufzubessern. Mickrige 270 Minuten Zeit bleiben ihnen die vier "Pünktchen" Vorsprung zu halten bzw. zu vergolden. Das sie alle drei Spiele auswärts zu bestreiten haben, macht die Sache zudem nicht einfacher. Und wenn dann die Gegner Oleftal und Blessem heißen (dazwischen geht es noch nach Elsig), muss man das Schlimmste befürchten, zumal die Niederlageserie auf fünf Spiele hintereinander angewachsen ist. Die Angst geht also um, in Flamersheim.

Schlimmer noch steht es um den SV Sötenich (14.) der bislang "nur" 15 Punkte einspielen konnten. Das rettende Ufer ist mittlerweile schon vier Zähler entfernt. Die sechs Endspiele (so viele wie kein anderer) könnten zwar als Faustpfand genommen werden, aber sie MÜSSEN dem Punkterückstand nachlaufen. Seit dem 02.11. des vergangenen Jahres, und somit einer gefühlten Ewigkeit, wartet man nun auf einen Sieg. In einigen Spielen war man nah dran, aber sie konnten sich nie belohnen. Dennoch und dass ist die Hoffnung bei Marcel Timms Mannschaft, haben sie mit Kommern (h), Olef (h), Blessem (a), Elsig (a), nochmal Blessem (h) und Mechernich (a) noch alles in der eigenen Hand. Jetzt eine Serie und alles ist möglich. Ob ihnen dabei Routinier Tobias Samson nochmal helfen kann? Dreizehn der 25 Saisontore gehen auf sein Konto, und Tore braucht der SVS dringend.

Nach dem Rückzug des SSV Golbach steht die SG Oleftal auf dem letzten Tabellenplatz, aber sie sind Woche für Woche näher an die Konkurrenz herangekommen. Olefs Vorteil, sie haben noch drei Heimspiele (Füssenich-Geich, Flamersheim und Zülpich) vor der Brust und dass könnte neben den Spielen in Sötenich und bei den Sportfreunden 69, den entscheidenen Ausschlag geben. Zuletzt gab es daheim zwei Siege und zwei Unentschieden und der tiefe Rasen erweist sich im Moment als großer Vorteil für das A-Liga-Urgestein. Vier Punkte sind es noch bis zu Platz 13, aber angesichts der momentaren Heimverfassung ist es möglich dies aufzuholen. Wenn es dann auch noch auswärts klappt, ist eine weitere Saison im Oberhaus des Kreises durchaus denkbar.
Aufrufe: 013.5.2015, 07:00 Uhr
rbAutor