2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Tobias Stuwe (links) zieht mit dem SV Dringenberg vorerst an die Liga-Spitze.
Tobias Stuwe (links) zieht mit dem SV Dringenberg vorerst an die Liga-Spitze. – Foto: Hubert Rösel

Detmold stolpert! Dringenberg ist neuer Tabellenführer

Der 10. Spieltag bietet beste Unterhaltung. Satte 36 Treffer fallen in den sieben Partien. Während Detmold die erste Niederlage kassiert, feiert Augustdorf den ersten Sieg.

Neuer Tabellenführer in der Bezirksliga Staffel 3! Weil der Post TSV Detmold daheim gegen Hiddesen-Heidenoldendorf überraschend verliert, zieht der SV Dringenberg durch einen Sieg im Top-Duell gegen Lemgo am bisherigen Primus vorbei. Auch Augustdorf darf jubeln. Das Liga-Debüt vom neuen alten Coach Matthias Heymann gelingt.

Das Spitzenspiel des heutigen Spieltags fand unter der Burg in Dringenberg statt. Zwei formstarke Mannschaften trafen aufeinander und boten den Zuschauern ein sehr unterhaltsames Fußballspiel. Letztendlich konnte auch der TBV Lemgo, der zuletzt fünf Siege in Serie einfuhr, den SVD nicht stoppen. Alexander Hengst (26.), Patrick Stiewe (37.), Cedric Falke (62.) und ein TBV-Eigentor (78.) sorgten in der Partie für klare Verhältnisse. Serkan Erdem (69.) und Oliver Hett (86.) betrieben lediglich Ergebniskosmetik. Die Mannschaft von Trainer Sven Schmidt bleibt das Team der Stunde und sprang durch den heutigen Erfolg, dem neunten Spiel in Folge ohne Niederlage, an die Tabellenspitze. „Es war ein sehr kampfbetontes Spiel, aber das war uns im Vorfeld bereits klar. Es ging heute viel über Zweikämpfe und zweite Bälle. Das haben wir angenommen und gut gemacht. Die Tore waren schön herausgespielt. Es war ein verdienter Sieg für uns, Hut ab vor der Leistung meiner Mannschaft! Wir freuen uns natürlich über den Erfolg, aber jetzt geht es weiter“, blickt Schmidt bereits dem Duell gegen den TSC in zwei Wochen voraus. Am nächsten Wochenende hat der neue Tabellenführer spielfrei.

Beim TBV sagte Simon Schneidermann zur Niederlage: „Wir haben heute leider zu lange gebraucht, um uns an das Spiel auf dem tiefen Platz zu gewöhnen. Zusätzlich hatten wir wirklich Pech bei einer Elfmeterentscheidung, die dann zum 0:2-Rückstand geführt hat, was dann irgendwie die Vorentscheidung war. Unser Spieler fälscht den Ball an den eigenen Arm ab. Soweit ich die Regel kenne, gibt es bei selbst abgefälschten Bällen keinen Handelfmeter. Am Ende hat Dringenberg aber verdient gewonnen. Im Grunde muss ich der Mannschaft ein Kompliment aussprechen, weil wir bis zum Abpfiff alles probiert haben.“

Es ist passiert! Jetzt hat es auch den Post TSV Detmold erwischt. Am 10. Spieltag kassierte der Top-Favorit die erste Saisonniederlage. Maro Petkau sorgte mit seinen Toren in der 38. und 59. Spielminute für die große Überraschung des heutigen Sonntags. Damit ist keine Mannschaft mehr ohne Pleite. TSV-Obmann Michael Grundmann haderte mit der Niederlage: „Meiner Meinung nach haben wir sehr, sehr unglücklich verloren. Ich denke, dass wir über große Teile des Spiels die bessere Mannschaft waren. Wir haben es in der ersten Halbzeit leider verpasst, die Tore zu machen und in Führung zu gehen. Gerade in den ersten 20-25 Minuten waren wir drückend überlegen. Da hatten wir drei Riesenchancen, die wir machen müssen. Aber wir machen sie nicht. Insgesamt haben beide Mannschaften ihre Taktik sehr gut durchgedrückt. Hiddesen-Heidenoldendorf wollte aus einer kompakten Defensive schnell umschalten, das haben sie auch gut gemacht. Wir wollten unser Offensivspiel durchbringen, das klappte eigentlich auch ganz gut. Das 0:1 fällt nach einer Ecke mehr oder weniger aus dem Nichts. Es war der erste Torschuss der Gäste. Auch das 2:0 in der zweiten Halbzeit fällt mit der ersten Chance des Gegners, ein Traumtor aus 20 Metern in den Winkel. Ich kann unseren Jungs keinen Vorwurf machen, wir haben bis zum Ende gekämpft. Es fehlte heute einfach die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Glückwunsch an Hiddesen-Heidenoldendorf. Sie waren in dieser Saison sicherlich die effektivste Mannschaft, die ich gesehen habe, machen aus drei Chancen zwei Tore. Deswegen ist der Sieg wahrscheinlich auch verdient. Aber es hätte anders laufen können.“

Gäste-Coach Dennis Wieder stellte vor allem die Leistung seines Keepers hervor: „Wir hatten heute mit Tim Bukowski einen absoluten Weltklasse-Torhüter im Tor! Wir hätten heute vor der Pause ein, zwei Tore kassieren können, da müssen wir uns bei ihm bedanken. Da hat er zweimal richtig, richtig krass reagiert. Am Ende kann man von einem verdienten Sieg reden. Zwar war Post die klar spielbestimmende Mannschaft, aber wir haben mit unseren Kontern gute Nadelstiche gesetzt. Wir waren griffig und eklig in den Zweikämpfen, das hatten wir uns auch vorgenommen. Nach dem 1:0 hatten wir ein bisschen eine schlechte Phase, da haben wir uns zu sehr nur auf das Verteidigen konzentriert. Aber insgesamt waren heute der Wille und die Bereitschaft sehr stark. Unsere Abwehr mit Nicky Petkau, Chris Petkau und Vally Römisch und Dorian Fries stand extrem sicher und gut. Klar hatte Post seine Chancen, man kann diese Offensive nicht über ein komplettes Spiel lahmlegen. Wir haben es aber in Verbindung mit unserem starken Torhüter gut gemacht. Natürlich sind wir super happy, dass wir das Stadtderby gewonnen haben. Jetzt genießen wir den Sonntag!“

Eine weitere Premiere an diesem Spieltag. Dem FC Augustdorf gelang der erste Saisonsieg! Damit glückte das Liga-Debüt für den neuen Trainer Matthias Heymann. Alexaner Eck sorgte mit seinem Treffer in der letzten Spielminute für den viel umjubelten Erfolg der Gäste. „So einen Einstand wünscht man sich natürlich. Auch wenn wir bis zum Schluss zittern mussten. Wir haben heute ein sehr gutes Spiel abgeliefert und waren in beiden Durchgängen die bessere Mannschaft. Nur das Tor wollte lange nicht fallen. Am Ende haben wir es erzwungen. Natürlich müssen wir deutlich höher gewinnen. Ich bin froh, dass sich die Jungs für den Aufwand heute und in den Trainingseinheiten endlich einmal belohnt haben. Es ist noch ein weiter Weg! Heute werden wir den Sieg ein bisschen feiern, bevor ab Dienstag die Vorbereitung auf das schwere Spiel in Oerlinghausen beginnt“, so Heymanns Worte zum ersten Saisonsieg des FCA.

Auf der Gegenseite ärgerte sich Norbert Dölitzsch über das späte Gegentor und haderte mit Personalproblemen: „Wieder kein Spielglück. In der 90. Minute erzielte Eck das Siegtor für seine Farben. Lange Zeit sah es nach einem Remis aus. Wir haben alles investiert, jedoch reichte es am Ende des Tages nicht. Wir hatten schon zu Spielbeginn schlechte Voraussetzungen. Andreas Tews und Tony Norberts konnten nicht spielen, Max Müller fuhr mit der Ersten nach Hövelhof. Der eigentlich angeschlagene Thibeau Gies versuchte es zwar, musste aber bereits nach fünf Minuten mit der gleichen Verletzung wieder raus. Die C-Liga-Spieler Alexander Geibel und Kevin Pinbua machten dafür ihre Sache sehr gut, konnten die unglückliche Niederlage aber nicht verhindern.“



Wieder eine krachende Niederlage für den TSC. Die Schießbude der Liga kassierte gegen den FC PEL die fünfte Pleite in Folge – immer mit mindestens fünf Gegentoren pro Partie. Für die Gäste traf Paboy Fanneh vierfach (45., 58., 76. und 85.). Christopher Wendehals (81.) und Florian Schindler (90.) erzielten die weiteren Treffer. Vier Tore fielen erst in der Schlussviertelstunde. TSC-Akteur Bilal Bozkurt kassierte in der 71. Minute eine Rote Karte wegen einer Notbremse. „Für uns war das heute ein ganz wichtiger Sieg. Die drei Punkte brauchten wir dringend nach einer langen Durststrecke. Darüber freuen wir uns riesig“, so Gäste-Trainer Matthias Rebmann. „Wir sind in den ersten zwanzig Minuten sehr gut reingekommen. Was uns ein bisschen gefehlt hat, in der ganzen ersten Halbzeit, war die Konsequenz vor und im Strafraum. Wir hatten eigentlich viele Chancen, die wir nie richtig zu Ende gespielt haben. Wir haben auch kaum Abschlüsse vor dem Sechszehner gesucht, das hätten wir viel öfter machen müssen. Deswegen war es lange Zeit ein enges Ding. Das 1:0 haben wir erst durch einen dicken Fehler von Steinheim erzielt. Wir haben in der Pause ein paar Sachen angesprochen, die wir besser machen wollten. Nach Wiederanpfiff hatten wir aber Glück, dass Simon Störmer mit einer starken Reaktion den Ausgleich verhindert. Vielleich hätte sich das Spiel dann noch gedreht. Da müssen wir unserem Torhüter danken, dass er uns die Führung hält. Nach der Einwechslung von Florian Schindler hat sich das Spiel dann zu unseren Gunsten entschieden. Der hat auf der rechten Seite richtig Druck gemacht und auch das 2:0 vorbereitet. Da gingen bei Steinheim die Köpfe runter. Spätestens nach dem 3:0 hat man gemerkt, dass beim TSC die Luft endgültig raus war, ab dann haben sie uns viele Räume gelassen. Da gab es kaum noch Gegenwehr, wir konnten ruhig aufbauen und haben auch die Chancen zu Ende gespielt, sodass wir noch drei Treffer nachlegen konnten“, so Rebmann zum Spielverlauf. Durch den Sieg vergrößerte der FC PEL den Vorsprung auf die Abstiegszone und ist nun Punktgleich mit dem TSC.

Nächster Sieg für den TSV Oerlinghausen – und was für einer! Mit 8:0 schoss die Mannschaft von Trainer Miron Tadic den TuS We Lügde ab. Es war der vierte Sieg in Folge für das Heim-Team und der höchste Saisonerfolg. Überfragender Akteur war Jan-Justin Johanhörster, der vier Treffer erzielte. Der TSV-Stürmer eröffnete mit einem Doppelpack (10. und 14. Minute) den Torreigen. In der 63. Minute legte er das 6:0 nach und sorgte letztendlich auch für den 8:0 Endstand in der 85. Minute. Dazwischen traf Daniel Nadig dreifach (20., 32. und 73.) sowie Arlind Kamerolli (58.). Logisch, dass TSV-Coach Miron Tadic hochzufrieden mit dem Aufritt seiner Mannschaft war: „Das war ein Kantersieg! Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute drückend überlegen und haben auch in der Höhe verdient gewonnen. Ich kann zur Partie gar nicht so viel sagen, weil wir heute so viele Sachen richtig gemacht haben. Wir haben heute als geschlossene Mannschaft einfach das Maximum abgeliefert. Darauf bin ich als Trainer sehr stolz! Das war eine sehr, sehr gute Leistung. Ich muss aufpassen, dass ich die Jungs nicht zu sehr lobe. Wir haben letztendlich drei Punkte eingefahren – nicht mehr und nicht weniger. Und natürlich unser Torverhältnis aufgebessert.“

Der VfR konnte heute nicht nachlegen. Nach dem Auswärtssieg in Augustdorf (3:0) am letzten Spieltag setzte es eine 1:3-Heimniederlage gegen Jerxen-Orbke. Die Gäste durften nach zuvor drei Pleiten in Folge endlich wieder drei Punkte bejubeln. Zwar brachte Jonas Güthoff die Gastgeber bereits in der zweiten Spielminute in Führung, doch noch vor der Pause drehten die Treffer von Ben Luca Hünkemeier (29.) und Kevin Pietsch (42.) die Partie. Obwohl Jerxen-Orbke nach einem Platzverweis die letzten drei Minuten mit einem Mann weniger absolvieren musste, brachte Borgentreich keinen Treffer mehr zustande. Ganz im Gegenteil. Pietsch nutzte einen Konter in der Nachspielzeit und markierte sein zweites Tor am heutigen Nachmittag. „Unglückliche Niederlage! Schon nach zwei Minuten konnten wir durch Güthoff in Führung gehen. Er versenkte die Kugel aus halblinker Position im langen Toreck. Jerxen hat den frühen Rückstand aber gut weggesteckt und wir haben es versäumt nachzulegen. Die Gegentore zum Ausgleich und zum 1:2 waren völlig unnötig. In der zweiten Halbzeit sind wir dann besser aufgetreten, haben aber mehrfach unsere Chancen nicht genutzt. Die beste Gelegenheit hatte Güthoff, der mit einem Linksschuss das Ziel knapp verfehlte. In der Schlussphase haben wir dann hinten aufgemacht und uns noch einen Konter gefangen. Insgesamt eine ärgerliche Niederlage. Ein Unentschieden wäre durchaus drin und auch nicht unverdient gewesen“, ärgerte sich VfR-Sportchef Thomas Schulte über die sechste Saisonpleite.

Gäste-Trainer Marco Schablonski war mit dem Auftritt seines Teams zufrieden: „Unter dem Strich war es ein verdienter Auswärtserfolg für uns. Nach dem frühen Gegentor haben wir zwar ein bisschen gebraucht, aber zwischen der 15. und der 45. Minute haben wir wirklich ansehnlichen Fußball gespielt und uns viele Chancen erarbeitet. Der Pausenstand hätte auch 3:1 oder 4:1 für uns ausfallen können. In der zweiten Halbzeit war es irgendwie ein zerfahrenes Spiel. Borgentreich hat alles versucht, aber nicht mit wirklich guten Mitteln. Das haben wir dann gut über die Bühne gebracht und machen am Ende noch einen Konter zum 3:1. Das Resultat geht in Ordnung.“



Dicke Klatsche für den RSV! Mit 8:1 kam die Mannschaft von Trainer Kariem Moussa beim TuS Lipperreihe unter die Räder. „Wir waren definitiv von der ersten Minute an unterlegen. Das Spiel war auch schnell entschieden. Man kann vom weiteren Spielverlauf sagen, dass es, bis auf einzelne Phasen, ein Klassenunterschied war. Wir wünschen Lipperreihe noch alles Gute für den weiteren Saisonverlauf. Sie haben heute eine starke Leistung gezeigt. Was uns betrifft, werden wir den Rest intern besprechen“, kündigt Gäste-Coach Moussa Aufarbeitung in der Trainingswoche an. Bereits nach zehn Minuten war die einseitige Partie entschieden. Timo Fulland (4.) und Justin Friedrich (7. und 10.) stellten sehr früh die Weichen auf Sieg für die Gastgeber. Bis zur Pause ließ Fulland noch zwei weitere Treffer (26. und 41.) folgen. Joshua Vormbrock (48. und 67.) und Jerome Plöger (53.) schraubten im zweiten Durchgang den Sieg in die Höhe. Damit gab der TuS die perfekte Antwort auf die 0:4-Pleite bei Hiddesen-Heidenoldendorf in der Vorwoche.

Aufrufe: 031.10.2021, 20:00 Uhr
André WinkelhagenAutor