2024-04-25T14:35:39.956Z

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Richard Maierhofer ist einer der Hauptgaranten für den Erfolg der SpVgg Hankofen-Hailing
Richard Maierhofer ist einer der Hauptgaranten für den Erfolg der SpVgg Hankofen-Hailing – Foto: Paul Hofer

Der Zuschauer-Krösus zeigt sich bodenständig

Hankofens Sportlicher Leiter Richard Maierhofer ist stolz auf das Erreichte - von der Regionalliga will er aber (noch) nichts hören

Dass die SpVgg Hankofen-Hailing nach 15. Spieltagen an der Pole-Position der Bayernliga Süd steht ist eine kleine Sensation. Der kleine Dorfverein aus dem Landkreis Straubing-Bogen spielte nämlich in den vergangenen Jahren permanent gegen den Abstieg. Wir haben uns mit SpVgg-Legende Richard Maierhofer über die Gründe des aktuellen Höhenflugs unterhalten. Der 50-Jährige war als Spieler und Trainer maßgebend an der positiven Entwicklung der "Dorfbuam" und fungiert mittlerweile seit mehreren Jahren als Sportlicher Leiter.

Die SpVgg Hankofen-Hailing ist die große Überraschungsmannschaft der Bayernliga Süd. Wie fühlst es sich an, nach 15 Spieltagen an der Tabellenspitze zu stehen?
Richard Maierhofer (50): Das ist natürlich ein schönes Gefühl. Wir sind sehr gut gestartet und in einen Lauf gekommen. Für Mannschaft, Verein und Umfeld ist das eine tolle Geschichte, denn die letzten Jahre waren stets vom Abstiegskampf geprägt und der ist alles andere als angenehm.

Was ist das Erfolgsgeheimnis eurer Truppe?
Die Grundlagen wurden schon unter unserem Ex-Coach Gerry Huber gelegt. Unser aktuelles Trainer-Duo Tobias Beck und Heribert Ketterl hat darauf aufgebaut und es geschafft, bestimmte Abläufe zu verfeinern und eine tolle Mentalität ins Team zu bekommen. Gute Spielphasen hatten wir auch früher schon regelmäßig. Mittlerweile schaffen wir es, diese über einen längeren Zeitraum zu haben und sind richtig stabil. Ein Erfolgsgarant ist zweifellos, dass der Kern der Mannschaft schon seit längerer Zeit zusammen spielt und wir eine gewachsene Truppe haben. Wir haben ein homogenes Team, in dem sich viele Akteure über die Jahre zu gestandenen Bayernligaspielern entwickelt haben.

Seit Jahren setzt Hankofen konsequent auf junge Spieler aus der Region
Seit Jahren setzt Hankofen konsequent auf junge Spieler aus der Region – Foto: Florian Würthele



Vereine wie Donaustauf, Landsberg und Türkspor Augsburg haben im Sommer ein regelrechtes Wettrüsten betrieben. Ihr holt eure Neuzugänge aus unteren Ligen oder aus dem höherklassigen Juniorenbereich. Wie ist es möglich, dann vor Vereinen zu stehen, die mit Ex-Profis und ehemaligen Regionalligaspielern gespickt sind?
Grundsätzlich schauen wir nicht darauf, was andere Klubs machen. Wir haben eine klare Philosophie, die wir schon seit Jahren verfolgen. Unser Weg ist es, auf jungen Spieler aus der Region zu setzen, die wir durch eine gute Trainingsarbeit weiterentwickeln wollen. Vor der Saison hatten wir keine schwerwiegenden Abgänge und unsere Neuzugänge haben sehr gut eingeschlagen. Wir haben ein funktionierendes Kollektiv und daher ist es auch möglich, Mannschaften zu schlagen, die vielleicht bessere Individualisten haben.




Wie wird die aktuelle Situation intern gesehen? Kann Hankofen bis zum Schluss ganz vorne mitspielen?

Wir machen uns da überhaupt keinen Druck und schauen wirklich von Spiel zu Spiel. Natürlich wollen wir weiterhin möglichst erfolgreich sein, wissen aber ganz genau, wo wir herkommen. Wenn wir in diese starken Liga nur ein paar Prozent weniger bringen, wird es gegen keinen Gegner reichen. Den kommenden Aufgaben blicken wir mit großer Vorfreude, aber auch relativ gelassen entgegen.


Überragend ist der Zuspruch bei euren Heimspielen. Mit 628 Fans im Schnitt führt ihr das Zuschauer-Ranking der Bayernliga Süd deutlich an. Ein überragender Wert, oder?

Absolut. Es freut uns riesig, dass der Bayernliga-Fußball bei uns in der Region so gut angenommen wird. Dadurch wird auch unser Weg bestätigt, auch wenn Zuschauerzahlen schon ein großes Stück weit erfolgsabhängig sind. Für unsere Spieler ist jedes Heimspiel ein Highlight und nicht selten sind unsere lautstarken Fans wirklich unser zwölfter Mann.


Abschließende Frage: Habt ihr euch schon mit den Zulassungskriterien für die Regionalliga beschäftigt?

Nein, das ist für uns überhaupt kein Thema. Wir haben vor der Winterpause noch neun Partien zu bestreiten und sind gut beraten, uns auf diese Aufgaben zu konzentrieren. Träumereien sind bei uns fehl am Platz, das können die Mannschaften tun, die diese Zielsetzung haben.
Aufrufe: 07.10.2021, 11:30 Uhr
Thomas SeidlAutor