2024-06-17T07:46:28.129Z

Vereinsnachrichten
Wurde vier Spieltage vor dem Saisonende von seinen Aufgaben entbunden: VfR-Trainer Peter Krzyzanowski. 	F.: X. Habermeier
Wurde vier Spieltage vor dem Saisonende von seinen Aufgaben entbunden: VfR-Trainer Peter Krzyzanowski. F.: X. Habermeier

Der VfR Neuburg zieht die Reißleine

Vier Spieltage vor Saisonschluss übernimmt Ignaz Seitle vorzeitig das Traineramt

Bezirksligist VfR Neuburg hat nach der 0:2-Heimniederlage gegen den TSV Wemding die Reißleine gezogen und sich von seinem Trainer Peter Krzyzanowski getrennt. Dies bestätigte VfR-Abteilungsleiter Roland Egen gegenüber der Neuburger Rundschau.

In den verbleibenden vier Saisonspielen werden die Lilaweißen nun von Naz Seitle betreut, der die Mannschaft ursprünglich erst zur neuen Spielzeit übernommen hätte. „Nachdem wir aus den vergangenen drei Begegnungen gegen die durchaus machbaren Kontrahenten aus Donaumünster (1:5), Dinkelscherben (1:1) und Wemding (0:2) nur einen Punkt geholt haben und sich dadurch die Situation im Abstiegskampf weiter verschlechtert hat, haben wir uns zu diesem Schritt entschieden“, erklärt Egen, der sich von diesem Trainerwechsel vor allem eines verspricht: „Ich hoffe, dass ein psychologischer Ruck durch die Mannschaft geht und wir in den restlichen Partien noch sechs oder sieben Punkte einfahren, um zumindest noch den Relegationsplatz zu erreichen.“

Dass Naz Seitle das Team nun früher als geplant übernimmt, läge auch daran, dass es mit dessen jetzigem Trainerjob bei den U13-Junioren der JFG Neuburg keine Überschneidungen gäbe. „Nachdem wir bei der JFG nicht für Unruhe sorgen wollten, haben wir das Ganze mit Seitle vorher erörtert und abgecheckt. Als wir dann von ihm grünes Licht erhalten haben, konnten wir entsprechend reagieren“, so Egen, der zudem betont, „dass dieser Trainerwechsel keine Entscheidung gegen Peter Krzyzanowski ist. Uns geht es dabei einzig und alleine um einen möglichen psychologischen Aspekt für die Mannschaft in der letzten Saisonphase.“

„Sehr überrascht und enttäuscht“ zeigte sich indes Krzyzanowski über die Nachricht, die ihm am Montagvormittag persönlich überbracht wurde. „Ehrlich gesagt kann ich diese Entscheidung absolut nicht nachvollziehen – auch wenn ich sie natürlich akzeptieren muss“, sagt der 35-Jährige. Warum die Lilaweißen seit geraumer Zeit im Tabellenkeller festsitzen, ist für ihn schnell erklärt: „Wenn man bedenkt, mit welchen großen Personalproblemen wir seit unzähligen Wochen und Monaten zu kämpfen hatten, bin ich schon der Meinung, das ich aus dem Team das Optimum herausgeholt habe. Mehr ist unter den momentanen Voraussetzungen einfach nicht möglich“, meint Krzyzanowski.

Und noch ein weiterer Punkt stößt den Ex-Coach sauer auf:. „Nachdem ich im Oktober 2012 als Trainer zurückgetreten bin, hat mich der Vorstand einen Monat später gebettelt, dass ich diesen Job bis zum Saisonende wieder übernehme. Dass man sich nun in einer Phase, in der ich auch noch selbst verletzt bin, für eine vorzeitige Trennung entscheidet, spricht sicherlich für sich.“ Gerade aus diesem Blickwinkel heraus, sei es laut Krzyzanowski „zweifelsohne ein großer Fehler gewesen, dass ich mich damals zur Rückkehr überreden habe lassen. Ich habe seinerzeit die gesamte Situation schlichtweg falsch eingeschätzt“.

Bestätigt in seiner Ansicht fühlt sich Krzyzanowski nach einigen Telefonaten, die er am Montag mit einigen Ex-Spielern geführt habe: „Auch die Jungs waren sehr überrascht und konnten diese Entscheidung vom Vorstand nicht nachvollziehen.“

Aufrufe: 06.5.2013, 16:35 Uhr
Neuburger Rundschau / Dirk SingAutor