In der dritten Vorbereitungs-Woche ist die SG Quelle Fürth nun, vier Mal bestellt Coach Thomas Adler seinen Kader von Montag bis Freitag zu Übungseinheiten - besser gesagt, bietet er ihnen Übungseinheiten an. Denn vollzählig begrüßen kann er seine Akteure nie: "Wenn jeder zwei oder drei Einheiten absolviert, dann bin ich schon zufrieden", sagt er. Berufliche Verpflichtungen machen ihm - wie so manchem Trainer in der Vorbereitung - das Leben schwer. Wenn er sie denn beisammen hat, hetzt Adler seine Spieler dabei nicht etwa den Europakanal entlang: "Einmal in der Woche sind wir in der Halle, ansonsten auf dem Platz." Auch der Kraftraum ist für die SG Quelle Fürth kein unbekannter Ort. Je nach Phase komme auch mal ein Treppenlauf dazu: "Man muss sehen, dass man variabel trainiert."
Gibt es darüber hinaus einen Schwerpunkt, der in der Vorbereitung besonderer Aufmerksamkeit bedarf? "In den letzten Punktspielen haben wir die Ordnung verloren", sagt Adler und spielt dabei auf die drei Pleiten an, mit der die Liga die SG in die Winterpause entließ. "Mein Hauptaugenmerk liegt also darauf, dass wir uns wieder einspielen, zurück in unser System finden." Adler sieht außerdem noch eine weitere besonders diffizile Aufgabe auf sich zukommen:
Denn die SG Quelle Fürth hat in der Winterpause drei Stammspieler ziehen lassen müssen. Allen voran ist natürlich Angreifer Benjamin Pommer zu nennen, der in den 15 Spielen seines kurzen Gastspiels elfmal traf. Als "nicht zu ersetzen", beschreibt Adler den Angreifer. Der beste Torschütze ist weg, Ersatz ist nicht in Sicht - auch für Marcel Fürsattel nicht, der in der Hinrunde in jeder Partie der Quelle auf dem Platz stand und den es nach Ammerthal zog. Adler schmerzt auch der Abgang von Stammkeeper Christian Krüger, der zum Kreisligisten TSV Burgfarrnbach wechselte - und in dessen große Fußstapfen nun die beiden Torhüter-Neuzugänge Manuel Döllfelder (ASV Vach) und Jürgen Singer (Dergahspor) treten müssen. "Wir wollen die Abgänge durch Mannschafts- und Teamgeist wieder wettmachen", gibt sich Adler kämpferisch.
Konsequent also Adlers Vorgaben für die Rückrunde: "Wir wollen die Saison ordentlich beenden, uns als Mannschaft präsentieren. Außerdem wollen wir für Überraschungen sorgen - dafür sind wir ja bekannt." Vielleicht gelingt das ja bereits beim schweren Auftaktprogramm: Zunächst muss die Quelle nach Röslau, anschließend zuhause gegen Buch ran: "Dann werden wir wissen, wo wir stehen." Die zu Saisonbeginn ausgegebene Zielsetzung, oben mitzuspielen, scheint nicht weiter verfolgt zu werden. Adler blickt eher nach unten: Auf die acht Punkte, die zwischen seiner Elf und der roten Zone stehen, will er sich nicht verlassen.
Die Meisterschaft wird nach Adlers Ansicht derweil im Duell zwischen dem SC Feucht und dem FC Röslau entschieden: "Die werden das unter sich ausmachen." Dem "qualitativ ordentlich verstärkten" TSV Buch billigt er eher Außenseiterchancen ein. "Das sind Vereine, die strukturell in einer anderen Liga spielen. Die geben in einer Woche Trainingslager unser Budget für eine ganze Saison aus." Angesichts solcher Konkurrenz fällt Adlers Platzierungserwartung bescheiden aus: "Wenn wir die Klasse halten und ein bisschen mitmischen, dann bin ich am Ende mehr als zufrieden."