2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
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"Der SVF bleibt die Liebe meines Lebens"

Mit Heiko Weller hängt eine echte Frickenhofer Vereinslegende die Fußballschuhe an den Nagel. Dem Fupaner Thomas Nast hat Weller zum Abschied ein Interview gegeben.

Heiko Weller verkündet sein Karriereende: ein großer Fußballer und ein liebevoller Mensch verlässt damit die Kreisligabühne. Mit 582 Spielen gehört er zu den lebenden Legenden des SV Frickenhofen. Er prägte in all den Jahren etliche Spieler-Generationen und auch bei Gegnern war er als „Abwehrriese“ oder „Kopfballungeheuer“ berüchtigt. Seine Liebe zum SV und seine schönsten Momente – über all das erzählt er im Interview mit Thomas Nast.

Thomas Nast: Hallo Heiko, ich bin ja jetzt seit zehn Jahren beim SVF. Seit wann bist du dabei und warum bist du dem Verein so lange treu geblieben?

Heiko Weller: Seit der E-Jugend schnüre ich meine Schuhe für den SVF, wir sind damals sogar gleich Meister geworden. Bei uns gab es früher nichts anderes als Fußball. Ich bleibe dem Verein aber als Mitglied weiterhin erhalten.

Was waren deine schönsten Momente beim SVF – die Aufstiege?

Ganz klar die Aufstiege, weil wir damit Geschichte auf der Frickenhofer Höhe geschrieben haben. Zudem die Vereinsehrung für 500 Spiele, durchgeführt von Uli Schmelzle. Diese Anzahl haben nur wenige, Uli Bauer (804) und Tim Gückelhorn (631) sind unantastbar an der Spitze.

In seiner Zeit beim SVF war er nicht nur maßgeblich an mehreren Aufstiegen beteiligt, sondern auch bei den Feierlichkeiten mittendrin (mit Bierglas in der Hand).

Wie beurteilst du den Amateurfußball im Vergleich früher und heute?

Schwer zu beantworten, aber jede Zeit hat seine Vor- und Nachteile. Früher genügten ein paar Liter Bier, heute wollen die meisten Geld fürs Kicken und das in der untersten Klasse. Dadurch ist nur bedingt der Erfolg gegeben, die Kameradschaft kommt zu kurz.

Und außer dem Thema Geld?

Das lange Sitzen im Vereinsheim nach den Spielen, früher saß man danach noch bis in die Nacht.

Du hast deinen Gegenspielern und Mitspielern gleichermaßen das Fürchten gelehrt. Gab es in beiden Gruppen einen Favoriten, den du besonders mochtest in deiner Zeit?

Unter den Gegenspielern hatte ich nie einen Liebling (lacht). Unter den Mitspielern Harald Preuß, der mich als Ziehsohn unter die Fittiche nahm, so wie ich Max Preuß die letzten Jahre.

Ein Leben lang SVF! Warum hast du nie wo anders gespielt?

Es gab für mich immer nur Schwarz-Gelb – und den VfB, aber für den hat es nie gereicht (lacht). Aber der SVF bleibt die Liebe meines Lebens.

Nach über 500 Spielen und als SVF Urgestein kannst du mir bestimmt beantworten, wer deiner Meinung nach der beste Trainer war?

Uwe Croissant – er ist sogar mit nach Malle in den Urlaub.

Du erreichst auch die jüngere Generation, die Jungen schauen zu dir auf. Was ist der Grund dafür?

Kampf und Teamgeist. Ich mochte auf dem Platz eine raue Tonart an den Tag gelegt haben, die jüngere Generation wusste und akzeptierte, was sie falsch gemacht hat. Danach verbrachte man noch einige Stunden gemeinsam im Vereinsheim, so kam das mit Max auch zustande.

Heiko Weller steht für Einsatz und Teamgeist. Der SVF ist die Liebe seines Lebens.

Was wirst du nun in deiner freien Zeit tun? Wo kann man dich auf jeden Fall antreffen?

Im Whirlpool Zuhause mit einem Gläschen Wein oder bei warmen Sommernächten am Lagerfeuer im Garten. Schwarz-gelb ist hier gern gesehen.

Gibt es etwas, was du deinem Team/Verein/Fans noch sagen willst?

Dem Team wünsche ich viel Erfolg, dass ihr den Kopf nicht in den Sand steckt, denn es kommen auch wieder bessere Zeiten. Der Verein soll so weiter machen wie bisher, ich bin stolz dass ich hier dazu gehöre und ich bereue keine Minute hier Mitglied zu sein. Bei den Fans möchte ich mich bedanken für die jahrelange Unterstützung.

Der SV ist für dich... ?

… mein Lieblingsverein, passt wie die Faust aufs Auge.

Heiko, ich danke dir für deine offenen und ehrlichen Antworten. Bleib so, wie du bist! Du wirst immer zum Team gehören und bist immer wieder gern gesehen.

Aufrufe: 012.8.2020, 08:55 Uhr
JHermannAutor