2024-06-14T14:12:32.331Z

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Das Bild gab es in der Bezirksliga zu selten: Pascal Mohr (Nr. 11) schießt seinen Verein in die Bezirksliga.	Archivfoto: pa/Axel Schmitz
Das Bild gab es in der Bezirksliga zu selten: Pascal Mohr (Nr. 11) schießt seinen Verein in die Bezirksliga. Archivfoto: pa/Axel Schmitz

Der Mann fürs Toreschießen

Biebelnheims Angreifer Pascal Mohr läuft seinen Erfolgen in dieser Spielzeit etwas hinterher

Biebelnheim. Der Skiurlaub in Sölden ist für ihn schon zur Tradition geworden. Pascal Mohr reist alljährlich mit einer größeren Gruppe über den Winter nach Österreich. Immer wieder sind auch einige Teamkollegen des Fußball-Bezirksligisten TuS Biebelnheim dabei. Dieses Jahr zum Beispiel waren Marco Kissel, Thorsten Klamberg, Niclas Arnold und Fabian Rudi dabei. Für Mohr jedes Jahr aufs Neue ein Erlebnis. ,,Das macht richtig viel Spaß", sagt der 24-Jährige. Nun ist er seit Mittwoch wieder im Lande - etwas früher als manche Kumpels abgereist. Den Trainingsauftakt verpasste der 1,80 Meter große Angreifer trotzdem. Die Einheit am Dienstag musste ohne ihn stattfinden. Aber ab heute mischt er wieder kräftig mit.

Das Ziel ist eindeutig: die Klasse halten. Dafür hinterfragt er auch seine eigene Hinserie. Nur drei Tore und eine Vorlage in 13 Spielen sind für ihn keine befriedigende Bilanz. Noch in den beiden A-Klassen-Saisons zuvor traf er zusammen insgesamt 34 Mal. Dementsprechend ,,bin ich nicht zufrieden mit mir", so Mohr. Die Chancen sind da, doch irgendwie versagten ihm zu oft die Nerven. Fehlende Konzentration, vermutet er. Einerseits wegen seiner Laufbereitschaft, seiner Präsenz in der gesamten gegnerischen Hälfte des Gegners. Aber auch wegen nächtlicher Touren am Wochenende, wie Frohnatur Mohr nicht verhehlen möchte. Da fehle es manchmal an der Frische, was mit der kurzen Schlafzeit zutun habe. In der Restrunde, berichtet er, wollen er und seine Mitspieler auch öfter mal zuhause bleiben, um den Klassenerhalt auch zu bewerkstelligen.

Grundsätzlich war es vielleicht nicht die beste Hinrunde, die der Stürmer gespielt hat. Aber dennoch ist er natürlich ein überaus aus wichtiger Mann für Biebelnheim, wie er unter anderem auch in den Relegationsspielen gegen die A-Klassen-Zweiten des Kreises Mainz-Bingen, die SG Harxheim/Gau-Bischofsheim im Sommer 2015 mit Toren untermauerte. Tore zum Aufstieg in die Bezirksliga. Er verfügt über außergewöhnliche Fähigkeiten, die auch Sommerneuzugang und Co-Trainer Lukasz Dreger sofort bemerkte: ,,Er ist ein sehr talentierter Fußballspieler, der eine Liga höher spielen könnte. Er ist schnell, immer da und einsatzbereit." Allerdings weiß Dreger nicht, ob Mohr mit den hohen Erwartungen des Umfelds so zurechtkommt. ,,Er ist ein Mann für Tore. Dementsprechend steht er unter Druck und ich weiß nicht, ob er damit umgehen kann."

Dreger glaubt, dass Mohr ,,gar nicht weiß, was er kann" und wünscht ihm deshalb einige Erfolgserlebnisse vor dem Tor, die sein Selbstvertrauen stärken. Durchaus haben schon andere das Potenzial des Produktionsmitarbeiters aus Wörrstadt erkannt. Mohr kickte schon bei einigen Vereinen, die ein großes Augenmerk auf die fußballerischen Fähigkeiten legen.

Über die SG Wiesbachtal führte sein Weg zunächst zum TSV Gau-Odernheim. Von dort gelang ihm der Sprung in die Jugendabteilung des FSV Mainz 05. Doch dort musste er nach zwei Jahren gehen, nachdem sein zweiter FSV-Coach ,,nicht viel von mir gehalten hat." Das war ,,ein Riesenrückschlag für mich", so Mohr in der Nachbetrachtung. Nach seiner weiteren Juniorenzeit bei Hassia Bingen sicherte sich im Aktivenbereich schließlich TuS Biebelnheim seine Dienste, jener Klub, für den er seit fünf Jahren am Ball ist. Dorthin lotste ihn Dennis Hartnagel, sein Kumpel aus Gau-Odernheimer Zeiten. Der Reiz nochmal etwas höher zu spielen sei immer noch vorhanden, aber bisher entschied er sich nach eigenen Überlegungen immer dagegen. Wie er durchklingen lässt, könnte ein Abstieg in die A-Klasse diese Wechselgedanken aber wieder intensivieren.



Aufrufe: 022.1.2016, 08:00 Uhr
Nico BrunettiAutor