Wenn beispielsweise Aram Abdelkarim Woche für Woche seine Leistung als überragender Spielmacher der Oberliga liefert, liegt das auch daran, dass Sürün im Vorfeld garantiert wieder die richtigen Worte gefunden hat. Wer sonntags die Gegenspieler in Serie nass machen und dazu noch Tore vorbereiten und schießen soll, muss im Hintergrund das Vertrauen spüren. Wenn's einmal nicht ganz so läuft, reicht oftmals schon ein kurzer Blickkontakt mit Kato am Spielfeldrand, um wieder in die Spur zu kommen.
Der gebürtige Gocher weiß, wovon er spricht. Sürün, der als kleiner Junge bei der Concordia kickte, zählte vor 20 Jahren zu den größten Talenten im Land. Vom damaligen DFB-Trainer Klaus Sammer wurde der hochtalentierte Verteidiger zur Sichtung eingeladen und stand kurz vor dem Sprung in die Junioren-Nationalmannschaft. Aus jener Zeit hat er bis heute Kontakt zu David Odonkor, der sich 2006 am "Sommermärchen" beteiligen sollte.
Mit den C-Junioren des VfB Kleve feierte Sürün den Gewinn der Niederrheinliga-Meisterschaft, es folgten Stationen beim MSV Duisburg und beim KFC Uerdingen. Doch der Traum von einer Profi-Laufbahn platzte früh, als sich Kato Sürün als A-Jugendlicher einen komplizierten Schlüsselbeinbruch zuzog. Der junge Mann zeigte damals sein Kämpferherz und konzentrierte sich auf seine berufliche Laufbahn. In seinem Büro am Weezer Flughafen erinnert sich Kato an die Anfänge: "Ich habe ganz klein begonnen und die Koffer aus den Flugzeugen geholt." Das ist gerade einmal zwölf Jahre her. Mittlerweile ist Sürün als "Station Manager" des Unternehmens "Serve2Fly" Chef über viele Mitarbeiter und einer der wichtigsten Männer in Sachen Airport-Logistik.
Sein Credo am Arbeitsplatz: "Kommunikation ist das Wichtigste. Ich möchte meine Mitarbeiter positiv bestärken. Am besten jeden Tag." Von diesen Leitsätzen haben in dieser Saison auch die Spieler des SV Straelen profitiert. Im Sommer wird sich Kato Sürün verabschieden. "Ich bin zu einem Aufsteiger gekommen und möchte als Aufsteiger gehen", sagt er mit einem Lächeln im Gesicht. Bald hat er mehr Zeit für seine Töchter Joy und Jada und auch für sich. Viele Straelener Kicker werden ihn auch in Zukunft anrufen. Dann meldet sich am anderen Ende zwar kein Sportlicher Leiter mehr, dafür aber ein guter Freund.