2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
F: Gerhard
F: Gerhard

Der Hunger nach Siegen ist noch lange nicht gestillt

KLA Dieburg: Aufsteiger KSG Georgenhausen II möchte sich weiter im sicheren Mittelfeld etablieren / Blick auch auf den Pokal gerichtet

In Georgenhausen arbeitet man derzeit fleißig am nächsten Kapitel der bisherigen Erfolgsgeschichte. Nach dem Doppelaufstieg der zweiten Reihe der KSG, hat man es im ersten halben Jahr in der Kreisliga A Dieburg geschafft, mit Platz sechs im sicheren Mittelfeld der Liga zu stehen. Dabei ist es Trainer Steffen Kaiser gelungen, die Mannschaft in weiten Teilen zusammenzuhalten und darüberhinaus punktuell zu verstärken. Im FuPa Wintercheck spricht der Coach der KSG Georgenhausen II unter anderem über den bisherigen Saisonverlauf, wo noch Optimierungsbedarf besteht und welche bitteren Abgänge das Team gezwungenermaßen verkraften muss.

Wie lautet euer Fazit der ersten Saisonhälfte?

Das Zwischenfazit fällt in Georgenhausen durchaus positiv aus. Doch trotz Platz sechs und 28 Punkten nach 19 Spielen, hätte es im vergangenen Jahr noch besser laufen können.

"Wir stehen als zweifacher Aufsteiger in der oberen Tabellenhälfte und sind gut in der Liga angekommen. Klar hätten wir zum jetzigen Zeitpunkt noch den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto haben können, aber wir haben in einigen Spielen die bittere Erfahrung machen müssen, dass in der A-liga Patzer härter bestraft werden, als noch in der B-Liga. Dennoch haben wir eine super erste Saisonhälfte gespielt und waren in den meisten Spielen auch die dominantere Mannschaft."

"Wir sind mit dem ersten Abschnitt der Saison 18/19 sehr zufrieden, aber werden uns nicht auf das Erreichte ausruhen, sondern weiter auf Punktejagd gehen und die etablierten Vereine der A-Liga jagen", so Kaiser weiter.

Was lief besonders gut?

In Georgenhausen setzt man vor allem auf eine Mischung zwischen Jung und Alt. Dabei ist das Team der Star. Starallüren oder irgendwas der Gleichen gibt es dabei nicht.

"Wir verfügen über eine sehr hungrige, junge und dynamische Mannschaft (Altersdurchschnitt 23 jahre), die durch zwei – drei alten Hasen (Michael Palzer, Marcus Würtenberger und Chris Friedrich) in ihren Reihen jedes Jahr ein Stück weiter reift. Bei uns in Georgenhausen steht die Mannschaft über jeden Einzelnen und das leben wir als Trainer so vor. So ist über die letzten Jahre eine eingeschworene Truppe entstanden, die aber gerne neue Spieler in ihren Reihen integriert, um sich sportlich wie auch menschlich immer weiterzuentwickeln. Wir haben in den letzten Jahren einige neue Jungs hinzubekommen, sei es aus der eigenen A-Jugend, Transfers oder von einer längeren Pause. Diese Spieler haben sich im Laufe der Zeit super in unser Team eingefügt. Uns ist es auch gelungen, diese homogene Mannschaft zusammenzuhalten."

In der Jugend liegt die Stärke in Georgenhausen. Für diese Philosophie steht der Trainer, sowie der gesamte Verein. "Bei uns steht die 1b auch dafür, dass junge Spieler, die aus der A-Jugend kommen und das Potenzial haben später mal 1a zu spielen, aufzubauen. Wie zum Beispiel Noel Poth und Tim Gölz, die es über das Sprungbrett 1b zur 1a geschafft haben und dort aktuell zu den Leistungsträgern gehören", lobt Kaiser.

Weiter fügt er an: "Wir sind trotz des Aufstiegs unserem Spielstil treu geblieben und wollen dem Spiel immer unseren Stempel aufdrücken und jedes Spiel gewinnen. Als Paradebeispiel kann hierfür der 3:0 Sieg gegen die SG Klingen genommen werden. Keiner meiner Jungs geht auf den Platz mit dem Gedanken heute reicht ein Unentschieden oder heute werden wir vermutlich verlieren. Sowas gibt es bei uns nicht. Wir wollen immer als Gewinner vom Platz gehen."

Was geht besser?

"Wie bereits erwähnt waren wir meistens spielbestimmend, jedoch hat uns in vielen Spielen die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt. Hier gilt es konsequenter zu werden, um auch die ekligen Spiele, die in der Hinrunde häufig nicht gewonnen konnten, zu gewinnen. Wir wollen als Team weiter Reifen und in der zweiten Saisonhälfte den nächsten Schritt machen", so Kaiser.

Welche Veränderungen gibt es bei euch im Kader?

Abgänge: "Mit Jose Falcon verlässt uns ein sehr guter Freund und ein sehr guter Fußball. Jose hat beide Aufstiege in Georgenhausen miterlebt und maßgeblich zu den Aufstiegen beigetragen. Er ist ein Paradebeispiel dafür, dass Fußball Menschen verbindet. Als Jose vor knapp 3 Jahren aus Spanien nach Deutschland zog konnte er nur wenige Worte deutsch sprechen. Das hat sich aber ganz schnell durch den Fußball geändert. Die Mannschaft war so zu sagen sein Deutschlehrer und so konnte Jose sich schnell eingewöhen und wurde Monat für Monat besser in Deutsch und hat immer mehr Verantwortung auf und neben dem Platz übernommen. Danke, für die tolle Zeit, die wir mit Dir zusammen erleben durften. Es ist nur ein Abschied auf Zeit. Jose wird uns schweren Herzens ab Mitte März Berufsbedingt in Richtung Stuttgart verlassen. Einen zweiten sehr bitteren Abgang müssen wir verkraften mit Ben Zeller, der lange Jahre die Torkanone (71 Tore in 3 Jahren) der 1b war, muss aus Gesundheitlichen Gründen seine aktive Fußballerlaufbahn beenden. Diesen Abgang bedauern wir sehr, auch wenn er schon die komplette Hinrunde aussetzen musste, hatten wir immer die Hoffnung, dass er wieder auf den Platz zurückkehren würde. Rouwen Fortanz wird eine kleine Pause einlegen, um sein Fachabitur erfolgreich abzuschließen und wird anschließend wieder zur Mannschaft dazustoßen.

Zugänge: "Mit Nils Matuschkiewitz (SV Reinheim) und Timur Günay kommen zwei alte Bekannte nach Georgenhausen zurück. Nils hat einige Jahre das Trikot der KSG in der Jugend getragen und passt somit super in unser Gesamtkonzept (Wir bauen auf die Jugend). Timur hat ebenfalls einige Jahre das Trikot der KSG getragen und hat leider im letzten Jahr berufsbedingt aussetzen müssen. Wir erhoffen uns durch die zwei Zugänge nochmal mehr Flexibilität in der Offensive und beide bringen KOL Erfahrung mit. Henrik Petersen (TSG Lütter) und Oliver Yacobi (SKG Roßdorf) trainieren bereits seit einigen Monaten bei uns mit, aber waren noch nicht Spielberechtig für die KSG, dass ändert sich ab jetzt. Wir freuen uns sehr auf die Neuzugänge und werden mit den vier Jungs nochmal zusätzliche Qualität in unser Team bekommen."

Was nehmt ihr euch für die zweite Saisonhälfte vor?

Für das neue Jahr sind die Weichen für den Rest der Saison gelegt. Die gute Ausgangsposition möchte man in der Rückrunde weiter ausbauen, um mit dem Abstiegskampf weiterhin nichts zu tun zu haben.

"Wir wollen weiterhin nichts mit dem direkten Abstiegskampf zu tun haben. Dafür wollen wir möglichst schnell die nötigen Punkte sammeln. Außerdem wollen wir unsere Spielidee noch konsequenter umsetzen, als in der Hinrunde. Hierfür werden wir in der Wintervorbereitung die Weichen stellen. Unser oberstes Ziel ist es nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und dafür sind wir bereit alles in die Waagschale zu werfen."

"Ein weiteres Ziel ist es die A-Jugendlichen an den Herrenbereich heranzuführen. Mit Josha Poth, Alexander Wolf, Jonas Leinert, Niklas Podein und Phillip Jeschke kommen im nächsten Jahr fünf Jungs aus der A-Jugend heraus", fügt Kaiser weiter an.

Doch nicht nur in der Liga hat die KSG Georgenhausen II noch viel vor. Auch im Schlappeseppel Pokal möchte man weiter für Furore sorgen. Egal ob gegen die TS Ober-Roden oder Viktoria Urberach, das gesamte Team ist heiß auf die kommende Runde.

"Ein zusätzlicher Ansporn für unsere ein 1b wurde zu dem Klassenerhalt in der A-Liga Dieburg mit dem Schlappeseppel Pokal geschaffen. In der aktuellen Saison spielen wir den Schlappeseppel -Kreispokal und wollen natürlich soweit wie möglich im Pokal kommen, auch wenn wir mit TS Ober-Roden oder Viktoria Urberach im Viertelfinale auf zwei harte Brocken treffen werden. Wir haben schon einmal in diesem Pokal bewiesen, dass wir in der Lage sind eine höherklassig spielende Mannschaft (Groß-Bieberau) aus dem Pokal zu werfen. Dennoch werden wir in das Viertelfinale als klarer Underdog gehen. Aber der Pokal schreibt seine eigenen Gesetze!"

Aufrufe: 030.1.2019, 08:00 Uhr
Steffen Kaiser / Pascal WinklerAutor