2024-05-02T16:12:49.858Z

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Klarer Blick auf die Saison: Das Hövelhofer Trainerduo Björn Schmidt (l.) und Stephan Höcker hat die Lehren aus der vergangenen Spielzeit gezogen und blickt optimistisch nach vorne. In der kommenden Saison darf es etwas mehr werden. F: Rogala
Klarer Blick auf die Saison: Das Hövelhofer Trainerduo Björn Schmidt (l.) und Stephan Höcker hat die Lehren aus der vergangenen Spielzeit gezogen und blickt optimistisch nach vorne. In der kommenden Saison darf es etwas mehr werden. F: Rogala

Der Hövelhofer SV hat das Saisonziel frühzeitig erreicht

Der Hövelhofer SV startete als Aufsteiger eher ungewöhnlich in die Landesligspielzeit. Trainer Björn Schmidt kennt die Gründe für den Beginn und den späteren erfolgreichen Saisonverlauf.

Am Ende stand Tabellenplatz Neun. Eine Position, mit der die Verantwortlichen beim Landesligaaufsteiger Hövelhofer SV zufrieden sind. Selbst, wenn die Saison einen anderen Verlauf genommen hat, als von Aufsteigern ansonsten üblich.

Diese gehen nämlich zumeist mit jeder Menge Euphorie in eine neue Spielzeit. Der Einbruch erfolgt oftmals nach den ersten sieben bis acht Wochen. Beim Hövelhofer SV erfolgte der Einbruch gleich am ersten Spieltag. Bei Fichte Bielefeld gab es zum Auftakt ein 0:4. Es folgte auf der heimischen Waldkampfbahn das gleiche Ergebnis gegen den FC Kaunitz. Den Saisontiefpunkt gab es bereits an Spieltag Drei mit einem 1:7 beim VfL Holsen. 1:15 Tore nach drei Partien, aus der Nummer musste das Team erst einmal herauskommen. „Ich habe mir schon während der Sommervorbereitung gedacht, dass wir einen ganz bösen Start erwischen könnten, weil die Spieler nicht so vorbereitet und konzentriert waren, wie noch in der Bezirksligavorbereitung ein Jahr zuvor“, meint HSV-Trainer Björn Schmidt.

Teile der Mannschaft waren nicht auf die Saison vorberietet und auch der Trainer hat Fehler gemacht

Kurz gesagt, weite Teile der Mannschaft hatten den Trainingsplan vor der eigentlichen Vorbereitung nicht so ernst genommen, wie nötig, um fit in die anspruchsvollere Landesligasaison zu gehen. „Das ist doch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wenn wir etwas erreicht haben, lehnen wir uns erst einmal zurück“, so Schmidt. Es ehrt den 37-Jährigen, dass er eine Teilschuld für den Saisonstart auch bei sich ansiedelt. „Ich bin von unserem System abgewichen und habe das Team zu passiv eingestellt. Wir sind eine offensive Mannschaft und haben eine Bolzplatzmentalität. Wir wollen raus und Fußball spielen. Das haben wir nach und nach wiedergefunden.“ Als Schmidt das Team mehr und mehr von der Leine ließ und mit den Partien und den Trainingseinheiten auch die nötige Spritzigkeit zurückkehrte, kamen die ersten Punkte. Zwar noch im Wechsel aus Niederlagen und Siegen, aber die Phase zwischen Mitte Oktober und Mitte November mit zehn Punkten aus vier Partien deutete an, dass Qualität im Kader steckt. In der Winterpause gewannen die Hövelhofer mit dem Silvestercup zudem die innoffizielle Hallenmeisterschaft im Kreis Paderborn. „Die These, dass wir uns in der Hinrunde entwickeln mussten, wird auch durch den Start in die Rückrunde untermauert“, findet Schmidt.

Eine stabile Rückrunde zeigt die Qualität des Kaders

Der verlief mit vier Punkten aus den ersten drei Partien deutlich besser. Gegen Bielefeld gab es ein Unentschieden, Holsen wurde geschlagen. Nur Kaunitz blieb für den HSV unüberwindbar. Eine Serie aus mehreren siegreichen Partien in Folge sollte zwar auch im Anschluss nicht gelingen, aber der HSV war mit den meisten Teams auf Augenhöhe. Es waren oftmals Kleinigkeiten, die dann mal gegen das Team liefen. Unter dem Strich reichte es aus, um das Saisonziel frühzeitiger Klassenerhalt zu erreichen. „Wir haben das Ziel mit Platz Neun sogar noch übertroffen. Daher bin ich, gemessen an diesen Fakten, sehr zufrieden mit der Saison“, sagt Schmidt. Die Sorge, dass sich seine Mannschaft nun auch in der Vorbereitung auf die neue Saison erst einmal zurücklehnt, da man ja in der Landesliga angekommen scheint, sieht Schmidt derweil nicht. „Wir haben noch einige Dinge, an denen wir arbeiten müssen. 62 geschossene Tore sind super, aber 59 Gegentore sind zu viel. Die Balance muss besser werden. Immer ein Tor mehr zu schießen, als der Gegner, kann schön sein. Mir wäre aber auch ein 1:0 mal ganz recht. Dazu haben die Jungs durch die Erfahrungen erkannt, dass eine Vorbereitung wichtig ist. Es gibt in jeder Mannschaft immer Spieler, die man mehr in den Hintern treten muss, aber so extrem, wie im letzten Sommer wird es nicht. Die Jungs haben gesehen, wodurch sie erfolgreich sind und schieben sich selbst an. Ich denke, dass wir in der kommenden Saison gegen keinen Gegner chancenlos sein werden“, ist Schmidt sicher.

Sebastian Laigle und Jonas Martens als positive Erscheinungen

Personell hat er ein Lob für Sebastian Laigle und Jonas Martens übrig. Der 22-jährige Laigle kommt aus dem HSV-Nachwuchs und hat sich in der aktuellen Saison mit acht Toren in 24 Spielen sowie vier Torvorlagen erstmalig richtig im Kader festgespielt. Martens kam im Sommer von extern und war mit sieben Toren und drei Vorlagen in 20 Partien eine wichtige Stütze. „Dazu kommen die Stammkräfte, die das Gerüst bilden, wie Nico Thieschnieder, Maximilian Kaspar, Tim Dirkes, Moritz Zimmermann und Maik Peters“, zählt Schmidt auf. Trainingsstart für die neue Spielzeit ist am 5. Juli. Eine konkrete Zielvorgabe hat Schmidt noch nicht. „Ich möchte mich immer verbessern. Alles, was besser ist, als der neunte Platz.“

Der HSV will die dritte Kraft im Kreis Paderborn bleiben

Damit würde der HSV dann wahrscheinlich auch kreisweit die dritte Kraft hinter dem Westfalenligisten Delbrücker SC und dem Oberligisten SC Paderborn 07 II bleiben. Doch die Ligakonkurrent aus Westenholz schläft nicht. „Wir wollen die dritte Kraft im Kreis bleiben, schon allein von der Hövelhofer Historie her. Aber darauf können wir uns nicht verlassen, wir müssen neue Ausrufezeichen setzen. Aktuell haben wir den Verein wieder gut in der Öffentlichkeit positioniert, jetzt muss es weitergehen“, betont Schmidt.

Aufrufe: 030.5.2019, 14:25 Uhr
Mark HeinemannAutor