2024-06-14T06:55:53.576Z

Allgemeines
– Foto: FuPa Niederrhein

Der Herr der Lüfte

Torhüter Lukas Königshofer rettet dem KFC Uerdingen beim Auftaktspiel gegen den Halleschen FC die drei Punkte. Franck Evina sorgt mit seinem Tor dafür, dass es nicht nur ein Zähler ist. Ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg.

Lukas Königshofer kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Der 30 Jahre alte Österreicher war im Sommer nach Uerdingen gekommen, weil der Klub ambitioniert und erfolgshungrig ist – so wie er. Trainer Heiko Vogel hatte vom ersten Tag keinen Zweifel daran gelassen, dass Königshofer seine Nummer eins ist.

Und gleich im ersten Spiel zeigte der 1,93 Meter lange Schlussmann warum. Dabei bewies er nicht nur Stärke in der Strafraumbeherrschung, sondern auch Reaktionsschnelligkeit auf der Linie. Die etwa 500 Fans aus Halle hatten den Torschrei rund ein Dutzend Mal auf den Lippen, doch er kam ebenso wenig darüber wie der Ball über die Torlinie. „Dafür bin ich da“, wehrte Königshofer die Komplimente ab. „Das Wichtigste ist, dass Francky das 1:0 gemacht hat, wir gewonnen haben und der Start gelungen ist. Bald fragt keiner mehr danach, wie viele Chancen Halle hatte.“

Abwehrspieler Assani Lukimya attestierte Königshofer „ein überragendes Spiel gemacht“ zu haben. Kapitän Jan Kirchhoff schloss sich dem an, fügte aber trocken hinzu: „Dafür ist er auch da.“ Und Torjäger Stefan Aigner gab sich gewohnt selbstkritisch: „Er hat viele gute Bälle gehalten. Das ist einer der wenigen positiven Aspekte.“

Trainer Heiko Vogel hatte trotz der drückenden Überlegenheit des Gegners und einer Fülle hochkarätiger Chancen der Gäste aber noch mehr gesehen, was ihm gefallen hat. So machte er keinen Hehl daraus, dass er sich über den Sieg freute, vor allem, weil die Mannschaft unter seiner Führung erstmals ohne Gegentor geblieben war. Zurecht wies der Coach darauf hin, dass dies aber nicht ausschließlich Königshofer zu verdanken war. Dazu hatten auch Andreas Maxsö, Assani Lukimya und Jan Kirchhoff maßgeblich beigetragen. Sie hatten etliche hohe Bälle abgewehrt, Schüsse geblockt, Laufwege zugestellt.

Weniger zufrieden konnte Vogel mit dem Spielaufbau sein. Viel zu selten war der KFC in Ballbesitz (35 Prozent), viel zu wenige Chancen wurden heraus gespielt – genau eine. Und die nutzte Franck Evina. Vogel hatte schon die Auswechseltafel in der Hand, als der 19 Jahre alte Stürmer den Gegner austanzte und dann mit einem satten Schuss ins lange Eck traf. „Ich wollte noch warten, dass er das Tor macht und ihn dann auswechseln“, meinte Vogel augenzwinkernd. Ob gewollt oder nicht, er hat es so gemacht.

Auch Kapitän Jan Kirchhoff sprach nicht etwa von einem überaus glücklichen Sieg, sondern analysierte nüchtern: „Wir haben uns schwer getan. Aber wir wollten Nadelstiche setzen und haben darauf gewartet.“ Dass dem KFC eine Chance zum Sieg reichte, bezeichnete Königshofer „auch als Klasse. Ich will nicht die ganze Saison so spielen, dann kriege ich graue Haare. Aber wir haben drei Punkte, darauf kommt es an.“

Aufrufe: 022.7.2019, 08:02 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor